Gabriele Rippl
16.1Konzepte kultureller Nachhaltigkeit
16.2Fallbeispiele: Materielles und immaterielles Kulturerbe
Thorsten Philipp
17.1Diskurse über Nachhaltigkeit in der Popmusik
17.2Fallbeispiele: Genrespezifische Entwicklungen
17.3Fazit: Popmusik als Brennglas der Nachhaltigkeitsdebatte – Bilanz eines Aneignungsprozesses
17.4Forschungsliteratur und Auswahldiskographie
18.Kulturwissenschaftliche Pflanzenstudien (Plant Studies)
Urte Stobbe
18.1Konzepte und Diskurse der Nachhaltigkeit aus Sicht der Pflanzenstudien
18.2Fallstudien: Exemplarische Analysen
Hubert Zapf
19.1Konzepte und Diskurse der literarischen Nachhaltigkeit
19.2Fallstudien: Exemplarische Textanalysen
Torsten Schäfer
20.1Konzepte journalistischer Nachhaltigkeit
20.2Fallstudien: Storytelling im Klimajournalismus
Evi Zemanek
21.1Konzepte von Nachhaltigkeit in der Perspektive der Medienwissenschaft
21.2Fallstudien: Lesen auf Papier vs. Lesen am Bildschirm
21.3Fazit und Ausblick: Green Reading – nachhaltige Medienkultur?
‚Nachhaltigkeit‘ hat sich zu einem höchst beliebten gesellschaftlichen Leitkonzept entwickelt. Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit sind omnipräsent: in Politik und Wirtschaft, Raum- und Stadtplanung, Landwirtschaft und Tourismus, bei Fragen der Ernährung und des Konsums – in all diesen und vielen weiteren Kernbereichen ist Nachhaltigkeit zu einem der zentralsten Desiderate des 21. Jahrhunderts avanciert. Verschiedenste Akteure, politische Organisationen, Unternehmen und Universitäten haben Positionspapiere zur Nachhaltigkeit vorgelegt, deren Vergleich jedoch ein breites Spektrum an teilweise widersprüchlichen Begriffsdeutungen offenbart, das auch in der massenmedialen Popularisierung von Nachhaltigkeitsdebatten zutage tritt. Die Klage über den inflationären Gebrauch des Nachhaltigkeitsbegriffs ist selbst schon inflationär. Oft scheitert die dringend notwendige Verständigung über soziale, ökonomische, ökologische und kulturelle Nachhaltigkeit in öffentlich-politischen ebenso wie wissenschaftlichen Kontexten an einer mangelnden wechselseitigen Kenntnis der unterschiedlichen Konzepte von Nachhaltigkeit. Diese wurzeln, so zeigt dieses Kompendium, in heterogenen, disziplinär geprägten Begriffs- und Konzeptgeschichten und resultieren in divergenten Praktiken von Nachhaltigkeit.
Das vorliegende Kompendium soll eine disziplinenübergreifende Verständigungsgrundlage schaffen, deren Bedarf in der zunehmend multidisziplinären Nachhaltig-keitsforschung stets bekräftigt wird. Es bündelt erstmals Beiträge aus diversen geistes-, sozial- und naturwissenschaftlichen Disziplinen jenseits der auf akademischer Ebene diskursdominanten wirtschaftswissenschaftlichen Publikationen zu ‚nachhaltiger Entwicklung‘ und jenseits der zahlreichen populärwissenschaftlichen Anleitungen zu nachhaltigem Konsumverhalten. Stattdessen verschafft es insbesondere auch Ansätzen Aufmerksamkeit, welche die kulturelle Dimension von Nachhaltigkeit betonen. Es positioniert sich damit im neuen florierenden Feld der Environmental Humanities und verfolgt das Ziel, den darin vernetzten Disziplinen zu zeigen, mit welcher Methodik und in welchen Kernfragen eine interdisziplinäre Zusammenarbeit möglich und fruchtbar sein kann.
Das Kompendium richtet sich an ein breites Publikum: an Studierende und Lehrende sämtlicher beteiligter Disziplinen, aber auch an Fachfremde und Akteure aus den Feldern nachhaltiger Praktiken. Ganz im Sinne eines übersichtlichen Kompendiums sind alle Kapitel nur mit der Disziplin