Janko Auerswald

Grundlagen der Funktionswerkstoffe für Studium und Praxis


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Umständen sehr fest und plastisch nur schwer verformbar (Tab. 2.2).

Dimension Versetzungshindernis Verfestigungsmechanismus Festigkeitsanstieg
0 Gelöste Fremdatome im Mischkristall mit Konzen tration c Mischkristallverfestigung images
1 Versetzungen mit der Verset zungsdichte N Kaltverfestigung images
2 Korngrenzen bei einer mittleren Korngröße d Feinkornverfestigung images
3 Kohärente Ausscheidungen der Größe D (sowie teil- und inkohärente Ausscheidungen oder Fremdpartikel) Ausscheidungshärtung (Dispersionsverfestigung) images

       0D: Mischkristallverfestigung

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       1D: Kaltverfestigung

       2D: Feinkornverfestigung

      Die Feinkornverfestigung führt nicht zu einer so großen Versprödung wie die Kaltverfestigung oder die anderen Verfestigungsmechanismen. Dies führt zu einer hohen Festigkeit bei gleichzeitig guter Zähigkeit. Allerdings ist die Feinkornhärtung wie auch die Kaltverfestigung nicht geeignet für den Einsatz bei hohen Temperaturen, weil Kornwachstum einsetzt und die Versetzungen ausheilen.

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       3D: Ausscheidungshärtung

      Kaltverfestigung kann zum einen erwünscht sein, wenn es darum geht, bei Blechen eine möglichst hohe Streckgrenze zu erreichen (Festigkeitssteigerung). Kaltverfestigung ist aber dann unerwünscht, wenn es darum geht, über Kaltumformverfahren Halbzeuge und fertige Teile mit einem hohen Verformungsgrad herzustellen. Über den Vorgang der Rekristallisation lassen sich die Folgen einer Kaltumformung (Kaltverfestigung) rückgängig machen, so dass der Werkstoff sein ursprüngliches Formänderungsverhalten zurückbekommt.

      Die Rekristallisation beruht darauf, dass der Werkstoff durch die Kaltumformung eine höhere innere Energie erhält und die Tendenz hat, in einen energieärmeren Zustand zurückzukehren. Dies ist bei erhöhter Temperatur möglich. Die entsprechende Glühbehandlung heißt Rekristallisationsglühen. Bei der Rekristallisation, die oberhalb einer Temperatur von etwa 40 % des Schmelzpunktes (in Kelvin) des Metalls oder der Legierung abläuft, wachsen aus Energiezentren (z. B. Gitterfehler wie Versetzungen) neue Körner, so dass ein gleichmäßiges Gefüge aus unverformten Körnern entsteht.