Nontando Hadebe (Johannesburg, Südafrika)
#mariafeminista und das Frauen*Volksbegehren 2.0 in Österreich
Lernfelder für Geschlechtergerechtigkeit
Lena Jäger und Judith Klaiber (Wien, Österreich)
Ein anschwillender Klageschrei, der in Bewegung setzt
Daniela Cannavina, hcmr (Bogotá, Kolumbien)
Birgit Weiler MMS (Lima, Peru)
Teil 3: Zwischen Ordo und Lai*innenapostolat – Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche
Die Erfahrungen der Frauen endlich wahrnehmen
Zuzanna Flisowska-Caridi (Rom, Italien)
„Warum gehen sie nicht einfach?“
Jean Goulet c. s.c (Ottawa, Canada)
Frauen in der katholischen Kirche auf den Philippinen
Mary John Mananzan OSB (Manila, Philippinen)
Der Kampf der Frauen für Befreiung in Indonesien
Janice Kristanti (Collegeville, Minnesota/USA)
Diskriminierung von Ordensfrauen im kirchlichen Leben
Ein Erfahrungsbericht aus Nigeria
Caroline Mbonu, HHCJ (Port Harcourt, Nigeria)
Kairos für eine geschlechtergerechte Kirche
Andrea Qualbrink (Essen, Deutschland)
Von den Autor*innen zitierte lehramtliche Schreiben in chronologischer Reihenfolge
In weltweiter Solidarität verbunden erheben Frauen ihre Stimme
Einführung
„Und wenn ich nun mal eine Frau bin? Ist nicht der Gott der vergangenen Tage auch der Gott unserer modernen Zeit? Berief er nicht Debora, eine Mutter und Richterin in Israel zu sein? Rettete nicht Königin Ester den Juden das Leben? Und war nicht Maria Magdalena die Erste, die erklärte, dass Christus von den Toten auferstanden war? (…) Wüsste Paulus um unsere Entbehrungen und das Unrecht, das uns widerfährt, er würde keinen Einspruch dagegen erheben, dass wir öffentlich um unsere Rechte bitten.“
(Maria Stewart, 1803–1879, afroamerikanische Aktivistin, Lehrerin, Kämpferin gegen Sklaverei und für Frauenrechte; Zitat aus ihrer „Abschiedsrede“ von 1833)1
Im Frühjahr 2020 erschien in Deutschland eine Ausgabe der Zeitschrift Lebendige Seelsorge, die zum ersten Mal in der Geschichte der Zeitschrift nur Beiträge von weiblichen Autorinnen beinhaltet: Catholic Women. Ein internationales Frauenheft (LS 3/2020). Die Beiträge stammen von deutschsprachigen und nicht-deutschsprachigen Autorinnen, und die Vielfalt und das Verbindende der Anliegen von Frauen weltweit werden deutlich sichtbar. Aus meiner Arbeit als Schriftleiterin an diesem „Frauenheft“ der Lebendigen Seelsorge ist die Idee für dieses Buch entstanden.
Viele katholisch gläubige Frauen sehen sich im 21. Jahrhundert, nicht nur in den Ländern des globalen Nordens, sondern weltweit, in einer kaum mehr überbrückbaren Diskrepanz von gesellschaftlichen Selbstverständlichkeiten und kirchlichen Rollenzwängen, von misogynen Strukturen und modernen Freiheiten. Viele Katholik*innen2 erheben teils seit vielen Jahren und in vielen Ländern der Erde ihre Stimme gegen die erfahrenen Diskriminierungen, gegen Fremdbestimmung und geschlechtsspezifische Benachteiligungen. Es ist ihnen ein Anliegen, die Kirche – ihre Kirche – gerechter und menschenfreundlicher zu machen, jenseits von einengenden Geschlechterzuschreibungen und im Bewusstsein kultureller und regionaler Unterschiede. Papst Johannes XXIII. hat in Pacem in terris die Frauenemanzipation in der Gesellschaft als ein Zeichen der Zeit herausgestellt. Für die Binnenorganisation der Kirche war die Frage nach der Rolle von Frauen gleichwohl stets umstritten. Viele Frauenverbände, Vertreterinnen der feministischen Theologien und engagierte Gläubige haben sich für eine Gleichberechtigung von Frauen und Männern auch in der katholischen Kirche und für den Abbau von patriarchalen Herrschaftsstrukturen eingesetzt. Religiöse