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Living Language Teaching


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I pray you tel me.

      I will tel you them al, one after another, God willing.

      The a. first hath diuers significations, and diuers voyces, and especially thus, if it stand alone, and haue an accent ouer the head, as thus, á. it signifieth vnto: as for example, á voi, vnto you, à Londra, to London; and that is spoken something long, and as it were faint withal. The seconde voyce of the a. is this à. and that commeth most in the end of some woords, as cupidità, couetousnesse, oportunità, oportunitie, comodità, commoditie, and that is spoken broade, and as it were but meanely in length: as for example, you finde here these two woordes, they are written alike, and yet haue two sundry meanynges, as honestà and honesta, and the first meaneth honestie, and the other honest, how should we know this, but by the accentes, which are very necessary for the learner of the tongue, and yet they are seldome vsed (Florio 1578: 107vf., kursiv im Original, Einrückungen indizieren Sprecherwechsel).

      Insbesondere auf diesem Gebiet hat sich die Forschung doch sehr weiterentwickelt, so dass sich diese Ansätze heute recht unbeholfen ausnehmen; dass jedoch der Versuch gemacht wurde, zeigt eindeutig, dass phonetische oder phonologische Annäherung an ein muttersprachliches Ideal und die Frage, wie dies den Lernenden nahezubringen sei, ein Anliegen der Lehrenden war.

      6 Die Kunst des Unterrichtens

      Abschließend kann konstatiert werden, dass Lehrkräfte der Frühen Neuzeit, die sich mit pädagogischem Geschick, einer guten eigenen Ausbildung und mit einiger Reflektion über ihre tägliche Praxis an ihre schulische Arbeit machten, den Unterricht im Wesentlichen gar nicht so sehr unterschiedlich gestalteten, wie wir das heute tun. Gerade die beiden hier untersuchten Lehrbücher zu modernen Fremdsprachen weisen Elemente auf, die wir auch in den neuesten Lehrwerken wiederfinden. Das mag überraschen, vielleicht befremden, oder aber es lässt sich zufrieden feststellen: die Kunst des Unterrichtens und die Hinzunahme von geeigneten Medien bleibt letztendlich immer eine kreative Aufgabe, die Lehrkräfte und Lernende gleichermaßen bereichert, weil sie vor 500 Jahren ebenso wie heute den Menschen in den Mittelpunkt stellt.

      Beim Fremdsprachenlernen bleibt die zentrale Aufgabe, im Blick zu behalten, was gutes Lehren ausmacht: die Vermittlung von Freude an neuem Wissen und adäquaten Fähigkeiten, sowie der Erwerb von Kompetenzen, die (nicht nur junge) Menschen in die Lage versetzt, kulturelle Brücken zu schlagen und durch angemessene Kommunikation Verbindungen zu anderen aufzubauen.

      Literatur

      Quellen

      Anon (1497?). A Lytell Treatise for to Lerne Englisshe and Frensshe. London/Westminster: Wynkyn de Worde. Reprint 1973. Amsterdam: Theatrum Orbis Terrarum Ltd. und New York: Da Capo Press.

      Bullokar, William (1580). The Amendment of Orthographie for English Speech. Reprint 1968. Amsterdam: Theatrum Orbis Terrarum Ltd. und New York: Da Capo Press.

      Comenius, Johann Amos (1658). Orbis Sensualium Pictus. Nürnberg: Michael Endter. Reprint 1978. Dortmund: Harenberg Edition.

      Florio, John (1587). His Firste Fruites. Reprint 1969. Liverpool: The University Press und London: Constable & Company.

      Hoole, Charles (1659). A New Discovery of the Old Art of Teaching Schoole. Edited by E.T. Campagnac. Reprint 1913. Liverpool: The University Press und London: Constable & Company.

      Mulcaster, Richard (1581). The Training Up of Children. Reprint 1971. Amsterdam: Theatrum Orbis Terrarum Ltd. und New York: Da Capo Press.

      Sekundärliteratur

      Alexander, Michael Van Cleave (1937). The Growth of English Education 1348–1648. A Social and Cultural History. University Park/London: The Pennsylvania State University Press.

      Butterworth, Charles C. (1953). The English Primers 1529–1545. Their Publication and Connection with the English Bible and the Reformation in England. Philadelphia: University of Philadelphia Press.

      Gauger-Lange, Maike (2018). Die evangelischen Klosterschulen des Fürstentums Braunschweig–Wolfenbüttel 1568–1613. Stipendiaten – Lehrer – Lehrinhalte – Verwaltung. Göttingen: V&R unipress.

      Hellekamps, Stephanie/Le Cam, Jean-Luc/Conrad, Anne (Hrsg.) (2012). Schulbücher und Lektüren in der vormodernen Unterrichtspraxis. Wiesbaden: Springer VS.

      Kuhfuß, Walter (2014). Eine Kulturgeschichte des Französischunterrichts in der frühen Neuzeit: Französischlernen am Fürstenhof, auf dem Marktplatz und in der Schule in Deutschland. Göttingen: V&R unipress.

      McArthur, Tom (1991). A Foundation Course for Language Teachers. Cambridge: Cambridge University Press.

      Orme, Nicholas (1998). Education in Early Tudor England. Magdalen College Oxford and Its School 1480–1540. Oxford: Magdalen College.

      Reinfried, Marcus (1992). Das Bild im Fremdsprachenunterricht. Eine Geschichte der visuellen Medien am Beispiel des Französischunterrichts. Tübingen: Gunter Narr.

      Wiesner, Merry E. (20002). Women and Gender in Early Modern Europe. Cambridge: Cambridge University Press.

      Willemsen, Annemarieke (2008). Back to the Schoolyard. The Daily Practice of Medieval and Renaissance Education. Turnhout: Brepols.

      Lively literature lessons

      Storytelling und Story Projects in der Sekundarstufe I

      Petra Rauschert

      Geschichten gehören zum ältesten Unterrichtsmaterial überhaupt, ermöglichen sie uns doch die Auseinandersetzung mit unserer eigenen Lebenswelt, Einblicke in fremde Kulturen oder auch das kreative Erschaffen neuer Welten. Während im Fremdsprachenunterricht in allen Jahrgangsstufen mit Stories gearbeitet wird, sei es in Form didaktisch aufbereiteter Lehrwerksgeschichten oder literarischen Ganzschriften, ist festzustellen, dass Storytelling und die Arbeit mit Picture Books weitgehend eine Domäne der Grundschule geblieben sind. Da durch diese Beschränkung auf den Anfangsunterricht in den weiterführenden Schulen wertvolle Lernchancen ungenutzt bleiben, soll in diesem Artikel dargelegt werden, wie sich Storytelling auf der Basis von Picture Books in der Sekundarstufe I umsetzen lässt. Des Weiteren werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie eine inhaltliche Weiterführung im Rahmen von Story Projects stattfinden kann.

      1 Materialgestütztes Storytelling im Fremdsprachenunterricht

      Der Begriff Storytelling umfasst verschiedene Ansätze des Geschichtenerzählens. Während der Begriff auch in anderen Disziplinen verwendet wird, etwa im Marketing, im Journalismus oder in der Psychologie, bezeichnet er in der Fremdsprachendidaktik in der Regel eine literaturdidaktische Herangehensweise, in der Geschichten entweder frei oder materialgestützt vorgetragen werden. Der Begriff ‚Material‘ bezieht sich in diesem Zusammenhang auf Texte, Bilder oder Realien. Der Fokus dieses Beitrags liegt auf Storytelling mit Hilfe von Picture Books, d.h. einer Form von materialgestütztem Storytelling. Wenngleich Picture Books den Verlauf der Geschichte vorgeben, unterscheidet sich das Erzählen von Geschichten wesentlich vom bloßen lauten Vorlesen. Materialgestütztes Storytelling ist wie auch das freie Erzählen interaktiv, bezieht die Zuhörenden mit ein und erlaubt spontane Adaptionen des Ausgangstextes an das sprachliche und kognitive Niveau der Schülerinnen und Schüler. Im Gegensatz zum freien Erzählen erweist sich die Arbeit mit Picture Books als weniger flexibel und auch der Einsatz von Gestik und Mimik wird gegebenenfalls durch das Buch, das die Lehrkraft in den Händen hält, eingeschränkt. Dieses vermeintliche Manko wird jedoch durch eine Vielzahl von Vorteilen ausgeglichen. Die zusätzliche Visualisierung durch Bilder unterstützt das Verständnis und dient der Semantisierung unbekannter Wörter. Die Arbeit mit Picture Books erleichtert außerdem der Lehrkraft den Vortrag, da dieser nicht auswendig gelernt werden muss, und eröffnet den Lernenden die Möglichkeit, die Handlung zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal nachzulesen