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Als für sich alleinstehende Sichtweise bleibt die Numerologie ebenso unvollständig wie jede andere Sichtweise auch. Erst in Kombination mit anderen Disziplinen wie den Mysterien der Kabbala, den großen Arkana des Tarots oder der unfassbaren Weisheit der Gematrie* wird aus dem kleinen Lichtschein der Erkenntnis ein Lichtermeer, das alles übertrifft, was ein Verstand sich erträumen kann.
Die Begriffe Zahl, Schwingung und Energie sind untrennbar miteinander verbunden, denn jede Energieform lässt sich als Schwingung darstellen, und jede Schwingung lässt sich in Zahlen ausdrücken. Das wiederum bedeutet, dass jede Zahl ein Energiepotenzial beinhaltet, das sich in der Physik ebenso entfaltet wie in der Chemie, der Biologie genauso wie in den Geburtszahlen. Jede Schwingung beeinflusst dabei permanent andere Schwingungen, und sie wird gleichzeitig von anderen Schwingungen beeinflusst. Jede Welle im Meer beeinflusst andere Wellen, und in der Vereinigung können sich Wellen gegenseitig aufschaukeln, verändern oder ausgleichen. Die Energie jeder Welle verändert sich konstant.
Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung.
Heraklit (griechischer Philosoph, 520–460 v.Chr.)
Von den unzähligen Schnittstellen zu naturwissenschaftlichen, philosophischen und esoterischen Disziplinen werden einzelne zum besseren Verständnis punktuell angesprochen. Insbesondere auf das Tarot werde ich zeitweise etwas detaillierter eingehen, weil ein gewisses Verständnis für das Tarot den Zugang zur Numerologie ungemein erleichtert.
Leben, Karma und Wiedergeburt
Unabhängig von Kultur und Herkunft, Religion und Glauben: uns allen ist gemeinsam, dass wir Kräften ausgesetzt sind, die zu unserem Dasein geführt haben. Diese Kräfte gehen weit über die rein körperlichen Reproduktionsmechanismen hinaus.
In der fernöstlichen Tradition ist der Glaube an eine Wiedergeburt der Seele fest verankert, und Reinkarnation wird nicht nur als normal angesehen, sondern als Grundvoraussetzung für Leben und Entwicklung überhaupt. Auf der Basis dieser Sichtweise kommt das Wort Karma ins Spiel. Karma ist ein Wort aus der altindischen Sprache Sanskrit und bedeutet wörtlich: Handlung, Tat. Da jede Handlung bereits eine Unzahl möglicher Folgen beinhaltet, kann Karma am ehesten umschrieben werden als das Prinzip von Ursache und Wirkung.
Weil es sich beim Prinzip Karma um einen Aspekt des Naturgesetzes handelt, müssen Ursache und Wirkung nicht zwingend in einem engen zeitlichen Zusammenhang stehen und deshalb nicht zwingend im gleichen Leben stattfinden.
Der Mensch ist kein körperliches Wesen, das eine spirituelle Erfahrung macht, sondern ein spirituelles Wesen, das eine körperliche Erfahrung macht.
Stell dir auf dieser Grundlage folgendes Szenario vor: Die Idee hinter jeder Inkarnation ist, dass eine Seele die Möglichkeit zur weiteren individuellen Entwicklung (Evolution) und Vervollkommnung erhält. Deshalb reinkarniert die Seele jeweils in einen Körper, eine Umgebung und einen Zeitabschnitt, den sie noch nicht so gut kann.
Die unvorstellbare kosmische Logistik speichert alle Leben, Erfahrungen und Erlebnisse, Gedanken und Taten, Emotionen und Eindrücke, Kontakte und Verbindungen in einer Art geistiger Bibliothek. Für dieses allumfassende Weltgedächtnis wird der Begriff Akasha-Chronik verwendet, der durch Rudolf Steiner im deutschsprachigen Raum eingeführt und bekannt gemacht wurde.
Dieselbe kosmische Logistik sorgt dafür, dass jede Individualseele die bestmöglichen Voraussetzungen vorfindet, um die ihr liebevoll zugewiesenen und selbst ausgesuchten Aufgaben zu bewältigen. Dazu gehören Parameter wie:
•Auswahl oder Zuweisung der Familie: in dieser Auswahl sind beispielsweise genetische Voraussetzungen und Anfälligkeiten für Krankheiten integriert
– Ort und Umfeld
– Kultur und Gesellschaft
– Das Zeitalter mit dem entsprechenden kulturellen und technologischen Entwicklungsstand
•Das individuelle Karma: Wirkungen und Lerninhalte aus anderen Inkarnationen, die noch nicht aufgearbeitet wurden
•Das kollektive Karma: Wirkungen und Lerninhalte, die von Familien, Sippen oder sogar ganzen Nationen, Völkern und Kulturen zu bearbeiten sind
•Fähigkeiten, Talente, Blockaden und Aufgaben: das gesamte Rüstzeug, das die Seele mitbekommt, um in dieser Inkarnation ihre Aufgaben erfüllen zu können. Es handelt sich um das spirituelle Startkapital, codiert in den Geburtszahlen.
Was heißt das für dich?
Das Naturgesetz wird dafür sorgen, dass du genau jene Situationen in deinem Leben antreffen wirst, die du als Seele benötigst, um deine spirituelle Evolution weiter voranzutreiben. Zu deinem Leidwesen werden die Situationen, die dir bei deiner Weiterentwicklung behilflich sind, oft nicht übereinstimmen mit den Situationen, die du dir wünschst. Aber nicht die Lebenssituation selbst, sondern dein Umgang mit ihr entscheidet darüber, welche weiteren Entwicklungsschritte du machen wirst.
Der Versuch, sich einer Aufgabe oder Herausforderung zum Beispiel durch Ignoranz, Flucht oder Verdrängung zu entziehen, wird die Schöpfung dazu veranlassen, einen Weg zu finden, um dich erneut mit dem Thema zu konfrontieren, möglicherweise auf einer völlig anderen Ebene. Ob du dich letztlich weiterentwickeln wirst, liegt grundsätzlich in deiner eigenen Verantwortung. Ob du jedoch deine maximale Reife erlangen wirst, ist keine Frage des Willens. Reife ist eine Frage der göttlichen Gnade.
Das Naturgesetz
Wie oft hast du den Begriff Naturgesetz schon verwendet, ohne genau zu wissen, was das Naturgesetz wirklich ist? Hast du jemals in irgendeiner Schule oder an irgendeiner Universität gelernt, was das Naturgesetz ist? Selbst Wikipedia mit über zwei Millionen deutschen Einträgen brachte außer einer Begriffsdefinition bis Ende 2017 keine klare Definition zu diesem Suchbegriff. Dort werden Schwerkraft, Lichtgeschwindigkeit, Elektrodynamik etc. zum Beispiel als Naturgesetze bezeichnet. Sie sind aber nur Folgeerscheinungen eines höheren Naturgesetzes. Etwas wie das Naturgesetz scheint es aus naturwissenschaftlicher Sicht nicht zu geben.
Eine Ausdehnung der Suche ergibt weitere Resultate. Ergänzt man die Suche durch das Stichwort spirituelle Gesetze stößt man unter anderem auf die hermetischen Gesetze des Hermes Trismegistos*. Die von Hermes Trismegistos formulierten Gesetze sind im Folgenden sinngemäß in den heutigen Sprachgebrauch übersetzt.
Wenn du das Naturgesetz wirklich verstehst, es im Alltag erkennst und dein Denken und Handeln danach ausrichten kannst, wird deine Welt eine ganz andere werden. Dir werden Dinge klar, deren wahres Wesen sich nur dem wahrhaft Suchenden erschließt. Dein Weltbild wird sich für immer verändern, und dein Bewusstsein, vor allem dein Selbst-Bewusstsein, wird wachsen.
Das Naturgesetz ist ein Gesetz, das keinem anderen Gesetz unterworfen ist. Menschen können es weder in Kraft noch außer Kraft setzen. Alle Gesetze der Physik sind Ausdruck oder Wirkung des übergeordneten Naturgesetzes. Es wirkt im Materiellen wie im Geistigen, überall, zu jeder Zeit und selbst in der Zeitlosigkeit des reinen Seins, ungeachtet von Kultur, Willen und Glaubensausrichtung von Betrachter und Betroffenem.
Über den Ursprung der Formulierung kann man nur spekulieren. Viele altertümliche, fernöstliche, keltische und andere Quellen geben Hinweise auf eine altägyptische Gottheit namens Thoth, in der griechischen Mythologie besser bekannt als Hermes Trismegistos. Ihr wird nicht nur die Erfindung der Hieroglyphenschrift nachgesagt, sie soll darüber hinaus die erste Gottheit gewesen sein, die Naturgesetze formuliert hat. Hermes Trismegistos zu Ehren werden sie auch als hermetische Gesetze bezeichnet. Und wie es sich oft mit Gesetzen verhält, wird man sich ihrer erst richtig bewusst, wenn man dagegen verstößt.
Die sieben Prinzipien des Naturgesetzes
1 Das Prinzip