Martin Zoller

Intuition als Schlüssel deiner Seele


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darin, dass der Mensch im ersten Fall frei und ganzheitlich handelt.

      Viele Menschen glauben, dass man nur in sogenannten Heiler- oder Therapeutenberufen den Weg der Seele mithilfe der Intuition gehen kann. Aber diese Vorstellung ist falsch. Für das Funktionieren einer Gesellschaft braucht es sämtliche Berufe. Daher werden Seelen mit einem Mathematiktalent, einem Sprachtalent, mit Talenten der Heilung, der Medialität, des Schreibens, des Kochens, des Malens oder des Jagens geboren, um ihre Aufgabe auf der Erde zu erfüllen.

      Ebenso gibt es Auren mit unterschiedlichsten Potentialen. Es gibt im Mysterium der Seelen nichts, was es nicht gäbe. Ich habe schon etliche Konstellationen an Aurafarben gesehen und Tag für Tag sehe ich immer wieder neue dieser dem Regenbogen ähnlichen Farbmuster.

      Nicht die Natur wertet zwischen besser oder schlechter, sondern der Mensch. Keiner sollte sich besser oder schlechter fühlen in seiner Berufung. Schließlich bringt uns ein schön gestalteter Garten ebenso viel Freude wie eine sanfte Massage an einem schönem Ort oder ein gut verfüllter Zahn.

      Mit der Intuition zu arbeiten macht Freude! Es macht Spaß! Man spürt, dass die ausgeführte Arbeit dem eigenen Geist und den Mitmenschen gefällt.

      Dem Leser meines Buches möchte ich vorschlagen, Seite für Seite mit offenem Geist zu lesen. Man muss mir nicht in allem zustimmen und meine richtigen und vor allem wichtigen Erfahrungen und Aussagen müssen auch nicht unbedingt in das Lebensbild jeder Frau oder jedes Mannes passen. Aber wenn Sie mit offenem Geist lesen, bleibt bei Ihnen vielleicht doch so einiges hängen.

      Ich hinterfrage mich fast jeden Tag, um zu spüren, ob ich noch auf dem richtigen Weg bin. Meistens bin ich das, manchmal aber auch nicht. Dann versuche ich, aus meinen Fehlern zu lernen. Ich erforsche die Ursachen, die mich auf den falschen Weg brachten und lerne dazu.

      Es ist absolut menschlich, Fehler zu machen. Wichtig ist nur, dass wir daraus lernen und diese nicht wiederholen.

      Vielleicht kann mein Buch am ehesten mit einem Dokumentarfilm verglichen werden. Man sieht Bilder, hört Texte und erfährt etwas Neues. Das eine oder andere Bild löst eine besondere Emotion aus. Etwas Gesagtes oder Erklärtes schreibt man sich auf, vielleicht den Namen eines Ortes oder eines Tieres, um in Zukunft mehr darüber zu erfahren. Ist der Film zu Ende, steht man auf und macht weiter in seinem Leben. Aber manche Bilder oder Aussagen, die hängenbleiben, sind von Bedeutung für einen. Man lernt durch sie. Während andere Aussagen, die man nicht teilt oder Informationen, die man nicht versteht, einen anregen könnten, sie zu hinterfragen und zu recherchieren. Glauben Sie mir, in einem Dokumentarfilm wie in meinem Buch handelt es sich um real erlebte Erfahrungen. Die gemachten Aussagen sind also nicht einfach erfunden. Teilen Sie eine Aussage nicht, so überlegen Sie sich, warum. Vielleicht waren Sie noch nicht an dem beschriebenen Ort oder haben die erwähnte Erfahrung noch nicht gemacht.

      Ich wünsche Ihnen mit meinem Buch eine spannende Zeit. Wenn ich Sie dazu anregen kann, ein Stück in die Tiefen Ihrer Intuition zu tauchen, freut mich das sehr.

      Landung am Hindukusch

      Ich war etwas nervös, als unser Pilot der Safi Airways in seinem norwegischen Akzent ankündigte, dass wir bald in Kabul landen würden.

      Es war der 5. April 2010, kurz vor sechs Uhr morgens. Die Stewardessen räumten gerade das Frühstück ab. Nur wenige Stunden zuvor noch hatte ich mit Freunden in Dubai Ostereier gesucht. Wir hatten in einem muslimischen Land das orthodoxe Osterfest gefeiert. Gemütlich saßen wir beisammen und genossen den klaren Sternenhimmel unter dem arabischen Nachthimmel.

      Erstaunen, aber auch Unverständnis löste mein Reiseziel überall aus. Warum gerade Afghanistan? Warum nicht Afghanistan?, war meine häufigste Antwort. Oft ist es mir zu umständlich zu erklären, wie meine Intuition mich immer wieder an manchmal sehr exotische Orte führt. Nur meinen engen Freunden und Verwandten erzähle ich den jeweiligen Grund meiner Reisen.

      In Kabul war ich von einer Kundin und Bekannten eingeladen, im Gästehaus ihrer Firma zu übernachten. Neben dem Besuch dort, spürte ich den starken Drang, diese mir bis dahin völlig unbekannte Kultur kennenzulernen. Auch wollte ich erfahren, inwieweit meine Arbeit im modernen Afghanistan Platz hat. Vielleicht, so dachte ich mir, könnte das Land interessant sein, um in Zukunft dort Seminare zu geben.

      In Afghanistan herrschte und herrscht immer noch ein gnadenloser Krieg. Tagtäglich liest man in der Weltpresse über Attentate, Kämpfe und entführte Ausländer. Für viele Leute im Westen ist Afghanistan eine Vorstufe zur Hölle, ein Paradies fundamentalistischer Extremisten, die jegliches Aufflammen neuer Ideen im Keim ersticken.

      Niemand in meinem Freundes- oder Bekanntenkreis konnte sich vorstellen, dass ich in Afghanistan Menschen antreffe, die an moderner Spiritualität interessiert sind. Dass dem so sein würde, davon war ich zutiefst überzeugt. Zum einen, weil ich bereits einige Menschen in Kabul kannte und zum anderen, weil ich in der Vergangenheit immer wieder die Erfahrung machen konnte, dass selbst an abgeschiedensten Orten der Welt zumindest einzelne Menschen für moderne Spiritualität aufgeschlossen sind.

      Ich wollte in dieses für mich unbekannte Land eintauchen, um an Leib und Seele zu erfahren, wie weit moderne Spiritualität und Medialität in diesem von Krieg und Gewalt zerfressenen Land vorhanden sind. Ich fühlte mich stark geschützt und wusste, dass ich, meiner Intuition folgend, die richtigen Menschen kennenlernen würde.

      Als das Flugzeug zum Sinkflug ansetzte, zogen vor meinem inneren Auge die Bilder über den Krieg, die ich aus der Presse kannte, vorbei. Ich war gespannt, was mich tatsächlich erwartete.

      Weiße Schneespitzen und riesige Bergketten tauchten unter uns auf, als das Flugzeug durch die Wolken sank, um den Landeanflug in Angriff zu nehmen. Die Umgebung erinnerte mich an La Paz in Bolivien. Aus dem Flugzeug sah die Landschaft aus wie die Handfläche eines Hochlandindianers, durch harte Arbeit und trockene Luft von Furchen zerrissen.

      In diesem Moment zogen mir die wildesten Gedanken durch den Kopf. Was jetzt, so fragte ich mich, wenn unser Flugzeug mit einer Boden-Luft-Rakete beschossen wird? Oder wenn genau zu dem Zeitpunkt, an dem ich durch den Zoll muss, ein Selbstmordattentäter sich dort in die Luft sprengt?

      Meine Verlegerin, Frau Giger, verstand überhaupt nicht, wie ich nur einen Monat vor meiner Hochzeit diese Reise antreten konnte. Ich kann mir gut vorstellen, dass noch viele andere Menschen in meinem Umfeld ähnliche Gedanken hatten. Meiner Intuition vertrauend, war ich aber davon überzeugt, dass sie mich nicht in wirkliche Gefahr bringen würde.

      Das Flugzeug rüttelte leicht hin und her, als wir auf der langen Bahn landeten. Gespannt sah ich aus dem Fenster. Im Hintergrund konnte ich die Häuser der Umgebung erkennen.

      Wir fuhren die Rollbahn entlang, links und rechts von uns eine unzählbare Flotte von Militärflugzeugen und Helikoptern. Nach den Militärmaschinen kamen die unverkennbaren weißen Helikopter und Flugzeuge der UNO. Ganz zum Schluss die an einer Hand abzählbare Luftflotte der Zivilfluggesellschaften. Es ist doch immer wieder interessant, fuhr es mir durch den Kopf, wie viele Gesichter der Krieg hat.

      Ich lebe und arbeite bereits seit zwanzig Jahren in Ländern, die immer wieder von Konflikten gekennzeichnet sind. Man könnte meinen, die Bilder wiederholen sich. Aber dem ist nicht so. Ich war von dieser Luftflotte beeindruckt und zugleich fasziniert!

      In meinem letzten Buch Hellsichtig* habe ich ausführlich über mein Interesse für Geschichte und Politik geschrieben. Immer wieder zieht es mich in Länder und Regionen, die für die meisten Menschen unattraktiv sind.

      In Ländern wie Afghanistan oder dem Libanon findet man viele Menschen, die einen starken Drang zu religionsfreier Spiritualität haben, da sehr oft Religionskonfliktpunkte mitschuldig sind an den Gewalttaten. Die Menschen an diesen Orten sind der Konflikte, und damit auch der Religion, oft müde und suchen neue Wege. In schwierigen Zeiten ist man viel schneller bereit, Dogmen niederzureißen. Man sucht neue Wege, neue Ideen, um dem Leben einen klareren Sinn zu geben.

      Daher ist die Nachfrage nach meiner Arbeit oft stark vorhanden. Leider gibt es nur sehr wenige, die bereit sind, dieser Nachfrage Folge zu leisten, um helfen zu können und den Hunger des Wissens zu stillen. Öffne ich in einem