rel="nofollow" href="#ulink_18b484c3-b2f0-5896-9a05-52f415d503e6">Lk 10,30.36; 19,46). 22,53 Macht der Finsternis, vgl. Lk 1,79; 11,35–36; 23,44; Kol 1,13; Lukas stellt die Macht der Hohenpriester als kosmisch böse dar (vgl. auch Ps 82,5; 107,10.14 u.a.).
54 Sie ergriffen ihn aber und führten ihn ab und brachten ihn in das Haus des Hohenpriesters. Petrus aber folgte von ferne. 55 Da zündeten sie ein Feuer an mitten im Hof und setzten sich zusammen; und Petrus setzte sich mitten unter sie. 56 Da sah ihn eine Magd im Licht sitzen und sah ihn genau an und sprach: Dieser war auch mit ihm. 57 Er aber leugnete und sprach: Frau, ich kenne ihn nicht. 58 Und nach einer kleinen Weile sah ihn ein anderer und sprach: Du bist auch einer von denen. Petrus aber sprach: Mensch, ich bin‘s nicht.
59 Und nach einer Weile, etwa nach einer Stunde, bekräftigte es ein anderer und sprach: Wahrhaftig, dieser war auch mit ihm; denn er ist auch ein Galiläer. 60 Petrus aber sprach: Mensch, ich weiß nicht, was du sagst. Und alsbald, während er noch redete, krähte der Hahn. 61 Und der Herr wandte sich und sah Petrus an. Und Petrus gedachte an des Herrn Wort, wie er zu ihm gesagt hatte: Ehe heute der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. 62 Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich.
Lk 22,54–62 Die Verleugnungen des Petrus (Mt 26,69–75; Mk 14,66–72; Joh 18,12–27) 22,59 Galiläer, vermutlich konnte er aufgrund seines Akzents identifiziert werden. 22,61 Der Herr […] sah Petrus an, nur im LkEv.
63 Die Männer aber, die Jesus gefangen hielten, verspotteten ihn und schlugen ihn, 64 verdeckten sein Angesicht und fragten: Weissage, wer ist‘s, der dich schlug? 65 Und viele andere Lästerungen sagten sie gegen ihn.
Lk 22,63–65 Die Verspottung (Mt 26,67–68; 27,27–31a; Mk 14,65; 15,16–20a; vgl. Joh 18,22–24).
66 Und als es Tag wurde, versammelte sich der Rat der Ältesten des Volkes – Hohepriester und Schriftgelehrte –, und sie führten ihn vor ihren Hohen Rat 67 und sprachen: Bist du der Christus, so sage es uns! Er sprach aber zu ihnen: Sage ich‘s euch, so glaubt ihr‘s nicht; 68 frage ich aber, so antwortet ihr nicht. 69 Aber von nun an wird der Menschensohn sitzen zur Rechten der Kraft Gottes. 70 Da sprachen sie alle: Bist du denn Gottes Sohn? Er sprach zu ihnen: Ihr sagt es, ich bin es. 71 Sie aber sprachen: Was bedürfen wir noch eines Zeugnisses? Wir haben‘s selbst gehört aus seinem Munde.
Lk 22,66–71 Die Verurteilung durch den Hohen Rat (Mt 27,1; 26,59–65; Mk 14,55–63; 15,1; Joh 18,13–14.19–23) 22,66 Rat, gr. synedrion, Sanhedrin, die gerichtliche Instanz. In mSan wird von einem „großen Sanhedrin“ aus einundsiebzig Personen berichtet, der sich im Tempel traf; den Vorsitz hatte der Hohepriester, aber Mitglieder waren die Weisen (Rabbinen). Dieser Bericht ist historisch höchst fragwürdig, da die Mischna dazu tendiert, die Macht der Weisen über die der Hohenpriester zu stellen. Die Darstellung in der Mischna gibt auch zu erkennen, dass ein kompletter Prozess vor dem Sanhedrin in der ersten Nacht vor Pesach eher unwahrscheinlich und unrechtmäßig gewesen wäre (z.B. mSan 4,1, wo festgehalten wird, dass es verboten war, Kapitalgerichtsprozesse am Abend vor einem Sabbat oder einem Festtag abzuhalten). Im JohEv fehlt der Prozess vor dem Sanhedrin; dort wird nur eine Anhörung vor Hannas geschildert. 22,67 Bist du der Christus, die Anklage gegen Jesus in Lk 23,2. 22,68 So antwortet ihr nicht, soll vielleicht an Lk 20,7 erinnern: Die Anführer können nicht antworten, ohne sich selbst zu überführen. Durch ihr Schweigen sind sie allerdings bereits überführt. 22,69 Menschensohn, vgl. Anm. zu 5,24. Sitzen zur Rechten, vgl. Ps 110,1; vgl. auch Kol 3,1; Hebr 8,1. Kraft Gottes, der Ausdruck erinnert an Jdt 13,19 (Metapher für Erlösung); Weish 7,25 (Metapher für Weisheit); 2Makk 3,24.28 u.a. (Überwältigung von Feinden) ebenso wie an die Kindheitserzählung (Lk 1,35). 22,70 Ihr sagt es, Jesus antwortet nicht direkt (anders in Mk 14,62). 22,71 Keine der Anklagen trifft auf Jesus zu: Genau genommen hat er weder Gotteslästerung betrieben noch war er an einem Aufruhr beteiligt.
1 Und die ganze Versammlung stand auf, und sie führten ihn vor Pilatus 2 und fingen an, ihn zu verklagen, und sprachen: Wir haben gefunden, dass dieser unser Volk aufhetzt und verbietet, dem Kaiser Steuern zu geben, und spricht, er sei Christus, ein König. 3 Pilatus aber fragte ihn und sprach: Bist du der Juden König? Er antwortete ihm und sprach: Du sagst es. 4 Pilatus sprach zu den Hohenpriestern und zum Volk: Ich finde keine Schuld an diesem Menschen. 5 Sie