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Das Neue Testament - jüdisch erklärt


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18 Und der eine, mit Namen Kleopas, antwortete und sprach zu ihm: Bist du der Einzige unter den Fremden in Jerusalem, der nicht weiß, was in diesen Tagen dort geschehen ist? 19 Und er sprach zu ihnen: Was denn? Sie aber sprachen zu ihm: Das mit Jesus von Nazareth, der ein Prophet war, mächtig in Tat und Wort vor Gott und allem Volk; 20 wie ihn unsre Hohenpriester und Oberen zur Todesstrafe überantwortet und gekreuzigt haben. 21 Wir aber hofften, er sei es, der Israel erlösen werde. Und über das alles ist heute der dritte Tag, dass dies geschehen ist. 22 Auch haben uns erschreckt einige Frauen aus unserer Mitte, die sind früh bei dem Grab gewesen, 23 haben seinen Leib nicht gefunden, kommen und sagen, sie haben eine Erscheinung von Engeln gesehen, die sagen, er lebe. 24 Und einige von denen, die mit uns waren, gingen hin zum Grab und fanden‘s so, wie die Frauen sagten; aber ihn sahen sie nicht.

       Lk 24,13–35 Der Vorfall in Emmaus 24,13 Zwei von ihnen, Kleopas (V. 18) und eine nicht näher bestimmte Person, vielleicht eine Frau. Emmaus, die Lokalisierung ist unsicher. Sechzig Stadien, ein stadion sind ungefähr 180m. 24,16 Ihre Augen wurden gehalten, vgl. Anm. zu 9,45; Lk 18,34. 24,20 Hohenpriester und Oberen, Kleopas beschuldigt zwar nicht alle Juden, ignoriert aber die römische Beteiligung. 24,21 Erlösen, gr. lutroō, übers. „freikaufen“; vgl. Mt 20,28; Mk 10,45; 1Tim 2,6), das messianische Zeitalter einläuten (Lk 1,68). 24,22 Frauen, vgl. Anm. zu 24,11. 24,25 Was die Propheten geredet haben, die Christusgläubigen durchsuchten die Schriften nach Anspielungen auf ihn. 24,26 Musste nicht der Christus dies erleiden, dies ist nicht Teil der allgemeinen jüdischen Messiaserwartungen. 24,27 Mose und alle Propheten, vgl. Anm. zu 16,16; Lk 24,44; Apg 28,23; es wurde angenommen, dass Mose die Tora geschrieben hatte. 24,30 Nahm er das Brot, dankte und brach’s, vgl. Lk 9,16; 22,19. 24,31 Da wurden ihre Augen geöffnet, die Offenbarung wird mit dem Brotbrechen bei einem gemeinschaftlichen Mahl verbunden; Glaube kommt durch Offenbarung, nicht durch Bibelstudium, Logik und nicht einmal durch eine Jesusvision (vgl. V. 35; Apg 2,42; 20,7; 1Kor 10,16). Eine Szene des „Wiedererkennens“ (anagnorisis) war in griechisch-römischer Literatur ebenso üblich wie das plötzliches Erscheinen und Verschwinden eines (vermeintlich) Toten (so beschreibt z.B. Plutarch, wie der [tote] Romulus einem Freund außerhalb Roms erschien und ankündigte: „Ich werde euch der gnädige Gott Quirinus sein“ – und wieder verschwand [Plut.Rom. 28,1–3]). 24,34 Simon erschienen, vgl. 1Kor 15,5.

       Lk 24,36–43 Jesu Erscheinung vor seinen Jüngern (Joh 20,19–23) 24,36 Friede sei mit euch, vgl. Anm. zu 10,5. 24,37 Geist, die Erscheinung eines Toten; hier eine Fehldeutung, da Jesus gar nicht tot ist (vgl. V. 39–40 bzgl. Jesu Leiblichkeit); Lukas hebt die Realität der Auferstehung Jesu hervor. 24,42 Gebratener Fisch, vgl. Joh 21,9–13. 24,43 Er […] aß, Geister und Engel essen nicht.