Tabou B. B. Braun

Fettbauch Generation


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      Zwar enthält Milch sehr viel Calcium, aber sie scheint die Knochen nicht sehr zu stärken. Wissenschaftliche Studien zeigen, wie du in diesem Buch lesen wirst, dass die Menschen mit den schwächsten Knochen in den westlichen Ländern leben, gerade dort, wo sehr viel Milch als Massennahrungsmittel konsumiert wird.

      3 Mehr Fettleibige als Untergewichtige, mehr Todesfälle durch Über-Ernährung als durch Unter-Ernährung

      Heutzutage sterben mehr Menschen durch Fettleibigkeit als durch Hungersnot.

      Weltweit stellen inzwischen Übergewicht und die schlechte Ernährung der westlichen Länder, und nicht Hunger und Mangelernährung, die häufigsten Ursachen für Krankheit und Tod dar. Das hätte sich vor zehn Jahren noch niemand vorstellen können, als wir in den Medien Bilder von unterernährten Menschen sahen und dem Appell, diesen zu helfen.

      Ein neues Gesundheitsrisiko hat sich vor allem in den westlichen Ländern der Welt ausgebreitet. Denn in diesen Ländern essen die Leute zu viel schlechte Lebensmittel. Die Rate an Übergewicht und Fettbauch ist stark angestiegen, ebenso die Rate der Folgeerkrankungen wie Krebs, Herzkrankheiten, Diabetes, Impotenz, Asthma und viele mehr. Diese andauernde schlechte Ernährung hat dazu geführt, dass es seit einigen Jahren mehr fettleibige als untergewichtige Menschen auf der Welt gibt und mehr Menschen durch schlechte Überernährung sterben als durch Nahrungsmangel.

      2015 starben laut einer Untersuchung vier Millionen Menschen an den Folgen der Überernährung, während nur 1,7 Millionen Menschen an Unterernährung starben. Die größte Bedrohung in der Welt ist nicht mehr der Hunger, sondern die Überernährung der westlichen Länder. Eigentlich sollte bzw. muss die Welt eine Umkehrphilosophie einleiten und mehr Menschen helfen, die in den westlichen Ländern, aufgrund schlechter Ernährung leiden. Die schlechte Ernährung ist zu der Hauptursache einer geringeren Lebenserwartung geworden. Krebs, Diabetes, hoher Blutdruck und Herzkrankheiten sind die häufigsten Todesursachen der Welt und alle haben eines gemeinsam: Ihre Entstehung aufgrund schlechter Ernährung.

      4 Dicker Bauch: Gene dafür werden schon vor der Geburt angelegt

       Übergewicht bei Kindern: Welche Faktoren machen Kinder dick?

      Übergewicht beginnt im

      Mutterleib

      Immer mehr Kinder sind übergewichtig und diese Disposition zur Fettleibigkeit fängt bei vielen Kindern an, wenn sie noch im Bauch ihrer Mutter sind. Was die Mutter isst, beeinflusst den Körper des Ungeborenen auch später als Erwachsenen sehr. Wenn die Mutter schon vor der Schwangerschaft übergewichtig ist oder während der Schwangerschaft sehr stark zunimmt und das Kind dann schon relativ schwer auf die Welt kommt, dann ist das Risiko sehr groß, dass das Kind später selbst übergewichtig wird.

      Zu diesem Ergebnis kamen auch die Wissenschaftler der Charité Berlin bei der Auswertung von 66 internationalen Studien mit rund 640 000 Patientendaten.

      Die Ernährungs- und Bewegungssituation

      in der Schwangerschaft und in den

      ersten beiden Lebensjahren des

      Kindes beeinflusst nachhaltig seine

      spätere Gesundheit.

      Das Baby im Bauch kann man gesund oder ungesund programmieren. So ähnlich ist es auch mit der Bewegungssituation. Man nennt es die metabolische Programmierung, die pränatale Prägung des Stoffwechsels.

      Fettzellen bilden sich schon in der

      Schwangerschaft und bis ins Jugendalter

      und verschwinden NIE MEHR WIEDER.

      Zwar können sie geleert werden, aber sie

      werden das ganze Leben lang bleiben.

      Wikipedia schreibt:

      „Energie aus Lebensmitteln wird in Form von Glykogen und Fett in der Leber, in den Muskeln und im Fettgewebe gespeichert und bei Bedarf wieder abgerufen. Die Fettgewebezellen (Adipozyten) vermehren sich bis ins Jugendalter bei der Gewichtszunahme, sie füllen sich nicht nur mit Fett. Einmal gebildete Fettgewebezellen werden beim Abnehmen jedoch nur geleert, ihre Zahl bleibt erhalten. Dies erschwert einen nachhaltigen Gewichtsverlust für Personen, die bereits als Kinder und Jugendliche stark übergewichtig waren.“

      Wenn eine Mutter also in der Schwangerschaft und in den ersten Monaten nach der Geburt zu viel raucht, zu viel Zucker (Süßigkeiten, gesüßte Getränke wie Cola) und Fett zu sich nimmt, überversorgt sie damit das Kind und das kann zu einer starken Gewichtszunahme im Mutterleib sowie im ersten Lebensjahr führen, mit allen Folgen, die wir auch von Erwachsenen kennen. So ein Kind wird dazu tendieren, auch süß und fett zu essen und sein Körper ist bereits mit Fettzellen programmiert, was langfristig das Risiko für das Auftreten von Übergewicht erhöht, inklusive all der negativen Folgen, wie bei Erwachsenen: Herzkrankheiten, Diabetes usw.

      Kinder, die als Säugling nicht gestillt

      wurden, neigen öfter zu Übergewicht als

      gestillte Kinder.

      Alle Studien belegen die „heilende“ Wirkung vom Stillen auf Kinder. Besonders Kinder, die länger – bis zum Alter von zwei Jahren, gestillt wurden – leiden kaum unter Übergewicht, wenn sie sich gesund ernähren – egal welche Mengen sie sich dann zuführen. Sie bekommen sogar einen Sixpack-Bauch, ohne etwas dafür zu tun.

      Umwelt und äußere Einflüsse

      Das Körpergewicht von Kindern kann im Laufe der Zeit sowohl durch die Umwelt und äußere Einflüsse als auch durch genetische Faktoren beeinflusst werden. Das bedeutet, dass Kinder durch falsche Ernährung – zu viel Fettes, zu viel Süßes, Fertiggerichte, zu viel Weißmehl-Produkte, Chips, Cola, Pizza usw. – und einen schlechten Lebensstil – mangelnde körperliche Bewegung, Essen beim Fernsehen, während des Computerspielens, oder Surfens im Internet usw.. – übergewichtig werden können. Durch fehlende sportliche Aktivitäten wird die nicht verbrauchte Energie in Form von Fett gespeichert. Die Kinder nehmen zu.

      Krankheiten oder aber auch Medikamente, wie z.B. Kortison, können auch dazu führen, dass Kinder zunehmen.

      Von den Eltern übernommene schlechte Ernährungsgewohnheiten

      Erlernte Fehlernährung in der Kindheit ist ein Grund, warum viele Kinder fetter werden. Viele Eltern lassen die Kinder rund um die Uhr essen und die Kinder wachsen so ohne Essdisziplin auf und essen mehr, als der Körper verbrauchen kann. Genauso ist es, wenn Eltern ihre Kinder mit Essen, am besten noch mit Süßigkeiten, belohnen oder sie damit ruhigstellen. Solches Fehlernährungsverhalten haben Eltern oft von ihren eigenen Eltern gelernt und geben es jetzt weiter an ihre Kinder.

Grafik 204

      Genetische Veranlagung

      Es gibt eine genetische Veranlagung, die erklärt, warum manche Kinder an Gewicht zunehmen. Eine große Mehrheit der Kinder hat auch übergewichtige Eltern.

      Psychische Ursachen

      Übergewicht kann auch durch psychische Ursachen entstehen. Die Trennung der Eltern, Verlustängste, Tod, Druck, Langeweile, Vernachlässigung, Unzufriedenheit, Minderwertigkeitskomplexe, Einsamkeit, Lieblosigkeit (Sich-ungeliebt-fühlen), Mobbing, Ablehnung, Angst, sexuelle Belästigung, Missbrauch oder Gewalt können manche Kinder dazu verleiten, als Kompensation mehr und ungesund zu essen. Übergewichtige haben häufig eine depressive Persönlichkeitsstruktur.

      5 Leichtes Übergewicht und ein kleiner Bauch bei Frauen ist gut

      Leichtes Übergewicht kann besonders