Tabou B. B. Braun

Fettbauch Generation


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Bauch, die leicht mollig sind, sind nicht nur gesünder (sehen auch gesünder aus), leben länger und sind allgemein zufriedener und glücklicher, sondern werden auch schneller schwanger als dürre Frauen. Diese afrikanische Urweisheit (seit Tausenden von Jahren gültig) scheint immer mehr Zusprüche in der heutigen Schulwissenschaft zu finden, wie auch eine Studie in Dänemark* zeigte.

      Allgemein wird in Afrika gesagt, dass leichtes Übergewicht kein richtiges Übergewicht ist, sondern wichtiges Fett, welches das Immunsystem stärkt. die Organe schützen, Hautschäden bekämpft und den Östrogenspiegel auf einem normalen Niveau hält. Dieses Fett am Bauch kompensiert Abfälle des Östrogenniveaus im Körper. Deswegen ist es naturbedingt, dass Frauen immer eine Reserve an Fett im Bauchbereich haben und

      dabei meint die Natur es nur gut. Dieses Fett um die Mitte herum (Bauch, Hüfte, Po) soll nicht nur als Energiereserve bei der Schwangerschaft gelten, es soll auch die Milchproduktion bei Frauen, die gerade ein Baby bekommen haben, anregen. Dieses Fett regt auch allgemein die Lust der Frau sowie die Sekretion von guten schützenden Stoffen für die Vagina und Uterus (Gebärmutter) an.

      Das Fett verliert jedoch seine guten Eigenschaften, sobald es übermäßig wird und die Frau oder der Mann richtig übergewichtig wird.

      * https://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/2520627?resultClick=3

      6 Aus Lebensmitteln wurden Nahrungsmittel und aus Nahrungsmitteln Füllmittel

      Es gibt sicher viele Gründe, warum man dick und fett wird, aber die Ernährung spielt dabei selbstverständlich die wesentliche Rolle. Nicht die Ernährung selbst, das heißt, nicht die Lebensmittel an sich sind das Problem, sondern die Art der Lebensmittel und die Philosophie dahinter, was sie sein sollen.

      Besonders in den westlichen Ländern, die in

      der Vergangenheit oft mit Hunger und Not zu

      kämpfen hatten, entwickelte man eine neue

      Philosophie der Lebensmittel. Sie sollten jetzt

      nur noch Nahrungsmittel und reichlich

      vorhanden sein, damit niemand mehr hungert.

      Die Industrie sah darin ihre Chance. Am Anfang ließ man uns sogar glauben, dass dick sein gesund sei. Es wäre ein Zeichen des Wohlstandes. Gestärkt durch diese erfolgreiche Konditionierung wurden Lebensmittel so manipuliert, dass man sie in jeder gewünschten Menge, Größe, Form und Farbe haben konnte. Das ging selbstverständlich nur mit Hilfe von Chemie.

      Die neuen Lebensmittel waren nun Füllmittel

      geworden, mit sehr wenigen Nährstoffen,

      aber dafür mit umso mehr Gift.

      Sogar Grundnahrungsmittel wie Kartoffeln, Getreide, Fleisch, Obst und Gemüse sind heute anders als sie es einst waren. Unsere Lebensmittel sind mit Hormonen, Pestiziden, Antibiotika, Chemikalien und Medikamenten versetzt. Kartoffeln sind ein sehr gutes Lebensmittel. Aber die, die wir heute aus konventioneller Landwirtschaft essen, haben nichts mehr mit den guten Kartoffeln zu tun: Sie sind genetisch manipuliert und modifiziert, sie sind mit gefährlichen Pestiziden, synthetischem Dünger und anderen chemischen Zusätzen behandelt. Genauso verhält es sich mit unserem Getreide, unserer Milch, unserem Fleisch usw.

      Die Qualität der Milch, des Fettes und der

      Proteine hat sich radikal und sehr negativ

      verändert. Milch ist nun eine Gefahr

      geworden.

      Wir haben Behörden und Wissenschaftler, die von Jahr zu Jahr die Obergrenze der als gefährlich eingestuften Dosis von Giften für die Menschen immer weiter erhöhen. Je mehr der Mensch krank ist und chemische Stoffe nicht verträgt und davon immer kranker und fetter wird, desto häufiger verbreiten Wissenschaftler, dass man die Dosis erhöhen darf. Wir hören und lesen ständig „diese Dosis ist für den Mensch ungefährlich“. Perverse Welt würden manche sagen.

      Der Trend ging und geht weiter, so dass viele Lebensmittel für den Menschen immer mehr zu einer Gefahr werden, anstatt ihnen gut zu tun.

      Heute ist es ein Luxus, wenn man sich

      gesund ernähren kann, denn in unseren

      Supermärkten werden fast nur noch

      Füllmittel verkauft.

      7 Die drei Makronährstoffe

      Kohlenhydrate, Proteine (Eiweiße) und Fette (Lipide) sind die drei Makronähstoffe und ich habe noch die Ballaststoffe hinzugenommen.

      Makronährstoffe sind wichtige Nahrungsbestandteile, die der Körper braucht, um einen gut funktionierenden Stoffwechsel garantieren zu können.

      Unser Körper spaltet Kohlenhydrate, die aus aneinander ge-reihten Zuckerketten bestehen, in Glukose auf. Er spaltet Proteine in Aminosäuren und Fette (u.a. Öl) in Glycerin auf.

      7.1 Kohlenhydrate

      Kohlenhydrate bestehen aus Zuckermolekülen und sind neben Fett und Eiweiß ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Nahrung und des gut funktionierenden Körpers. Sie sind neben Fett die wichtigsten Energielieferanten für den Körper und „Benzin“ für Gehirn und Muskeln: 1 Gramm Kohlenhydrate hat 4 Kilokalorien, Fett hingegen hat pro Gramm 9 Kilokalorien. Die akute Energieversorgung des Körpers wird im Wesentlichen über die im Blut gelöste Glucose gewährleistet. Kohlenhydrate werden über das Blut zu allen Zellen transportiert.

      Kohlenhydrate werden in drei Gruppen unterteilt

      1 Die Monosaccharide (Einfachzucker), z. B. Traubenzucker, Fruchtzucker, werden sofort vom But aufgenommen

      2 Disaccharide (Zweifachzucker), z. B. Kristallzucker, Milchzucker, Malzzucker werden schnell in Einfachzucker umgewandelt

      Einfachzucker und Zweifachzucker sind wasserlöslich und haben einen süßen Geschmack. Sie kommen vor allem in Süßigkeiten und Schokolade vor. Sie enthalten, außer in Obst, keine Vitamine und Mineralien und sind nur reine Energieträger, die den Blutzuckerspiegel schnell in die Höhe steigen lassen. Durch die Ausschüttung von Insulin wird er aber wieder schnell abgebaut und das Hungergefühl kommt rasch zurück.

      1 Polysaccharide (Vielfachzucker), z. B. in Stärke, Cellulose, Chitin, Getreide, Vollkornprodukte, Kartoffeln und Hülsenfrüchte sind hingegen nicht in Wasser löslich. Sie lassen den Blutspiegel langsamer ansteigen. Da der Zuckerspiegel im Blut konstant bleibt, hält das Sättigungsgefühl länger an. Sie enthalten viele Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe und haben einen geringen Fettgehalt

      Wie wirken Kohlenhydrate im Körper?

      Kohlenhydrate werden im Verdauungstrakt als Glucose (Einfachzucker) aus dem Nahrungsbrei aufgenommen, und gelangen in die Blutbahn. Das Hormon Insulin transportiert die Glukose vom Blut in die Körperzellen und deswegen steigt nach der Nahrungsaufnahme von Kohlenhydraten der ersten Kategorien der Blutzuckerspiegel sehr schnell. Wird der aufgenommene Zucker nicht benötigt, wandelt sich die Glucose in Glykogen um, als Reserve für schlechte Zeiten. Wenn die Versorgung des Gewebes mit Kohlenhydraten größer ist als die Menge, die der Körper verbrauchen kann, wenn der Glycogenspeicher im Muskel voll ist, wird der Überschuss in Fett umgewandelt und als Depotfett gespeichert und man nimmt zu.

      Kohlenhydrate können unter

      Energieaufwand aus anderen

      Nahrungsbestandteilen wie Proteinen

      und Glycerin vom Körper selbst her­-­

      gestellt werden und sind deswegen

      nicht essenziell für den Körper.

      Das Problem ist