Allie Kinsley

Fire&Ice 13 - Alex Altera


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auf dem Bett zu einem kleinen Ball zusammen. Sie schlang die Arme um die Knie und versuchte, körperlich zusammenzuhalten, was innerlich schon vor vielen Jahren zerbrochen war.

      Leise weinte sie, wie sie es immer getan hatte. Still, damit niemand etwas von ihrem Schmerz und ihrer Verzweiflung mitbekam.

      Nicht dass es ihre Mutter jemals interessiert hätte, aber Ryan hatte sich immer Sorgen um sie gemacht, obwohl er selbst mehr als genug zu tun gehabt hatte.

      Sie hatte ihn niemals belasten wollen, nicht nach allem, was er nach dem Tod ihres Vaters für sie getan hatte.

      Sie wollte nicht sehen, wie verzweifelt er war, weil er ihr in ihrem Schmerz nicht helfen konnte.

      Deshalb hatte sie so viel wie möglich für sich behalten. Nachdem sie gesehen hatte, wie sehr Ryan mit ihr litt, hatte sie versucht zu lächeln, hatte versucht, weiterzuleben und ihm die kleine Cat zu zeigen, die er liebte.

      Genauso würde es auch dieses Mal funktionieren. Sie brauchte nur einen Moment für sich, dann würde sie das alles hinbekommen.

      Sie würde sich zusammenreißen, die Schultern strecken und der Welt beweisen, dass sie alles schaffen konnte. Dass sie keine Hilfe brauchte und völlig in Ordnung war.

      Allein. Wie immer.

       ALEX

      Mit dem weißen Handtuch, mit dem er sich nach seiner Dusche abgetrocknet hatte, wischte er den Beschlag vom Spiegel seines Badezimmers.

      Der Mann, der ihm daraus entgegensah, war ihm fremd.

      Selten hatte er abgekämpfter ausgesehen. Nicht einmal nach schweren Verhandlungen oder einer durchzechten Nacht.

      Dabei hatte er nichts anderes getan, als die halbe Nacht und den ganzen Tag über Cats Anruf nachzudenken.

      Er konnte noch immer nicht verstehen, dass ihr das alles überhaupt nichts auszumachen schien.

      Wie zum Teufel konnte es sein, dass er sein Herz an eine Frau verloren hatte, für die er niemals mehr als ein bisschen Spaß gewesen war?

      In langsamen, gleichmäßigen Zügen rasierte er sich das Gesicht.

      Eher aus Gewohnheit als um sich für Cat herauszuputzen. In den letzten sieben Jahren hatte er sich deutlich verändert. Sein Gesicht war härter geworden, maskuliner, sein Körper breiter und trainierter.

      Auch Cat würde sich verändert haben.

      Er hatte es immer bewusst vermieden, Bilder von ihr zu sehen. Er hätte es schlicht nicht verkraftet.

      Cat war mit 18 schon unglaublich schön gewesen. Die langen schwarzen Haare und die katzenhaften Augen hatten sie exotisch wirken lassen. Um die vollen Lippen war stets ein weiches Lächeln gelegen, das so gar nicht zu der abgebrühten Kälte gepasst hatte, mit der sie ihn hintergangen hatte.

      Schon damals hatten ihren schlanken Körper weiche Kurven umspielt.

       Ob es heute noch genauso war, wusste er nicht. Er hoffte es nicht. Er hoffte, dass sie nicht mehr annähernd so perfekt war wie damals. Vielleicht würde es ihm dann leichter fallen, sie endlich zu vergessen.

      Alex wusch sich das Gesicht und strich die wenige Zentimeter langen, schwarzen Haare zurück. Er beobachtete dabei den tätowierten Engel, der sich unter dem Spiel seiner Schultermuskeln bewegte. Die schöne Frau mit den schwarzen Flügeln erinnerte ihn täglich daran, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Dass keine noch so schöne Verpackung das Innere auf Dauer verbergen kann.

      Nach all den Jahren war die Farbe noch kaum verblasst. Er hatte ihn sich noch in China stechen lassen, als er von Cats Verrat erfahren hatte.

      Er warf das Handtuch in den Wäschekorb und ging ins Schlafzimmer, um sich anzuziehen. Er hatte es bewusst klinisch kalt gehalten. Weißer Boden, weiße Wände, weiße Möbel.

      Als er damals zusammen mit Cat Ryans Haus eingerichtet hatte, hatte sie gesagt: "Ein Schlafzimmer muss Wärme ausstrahlen. Es muss gemütlich sein, ein Rückzugsort."

      Gott verdammt, er konnte kein einziges Schlafzimmer planen, ohne an ihre kleinen weichen Hände zu denken, die über seinen Oberkörper gestreichelt hatten.

      Und genau aus diesem Grund wollte er sein eigenes Schlafzimmer ganz anders haben, als Cat es sich vorgestellt hätte.

      Das Ergebnis war, dass er beinahe täglich daran dachte, wie sehr ihr Verrat ihn verletzt hatte, und er nur deshalb ein Schlafzimmer hatte, das vom Boden bis zur Decke nach Trotz schrie.

      Wenn er es genau nahm, hatte Cat jeden einzelnen Winkel seines Lebens vergiftet. Alles, außer Talin. Talin gehörte noch immer ihm allein. Es war seine kleine Insel der Glückseligkeit, auf der er völlig ohne Erinnerungen an Cat leben konnte.

      Aus Gewohnheit zog er sich ein schwarzes Hemd und eine graue Anzughose an.

      Für Cat würde er sich keine Gedanken um seine Kleidung machen. Für sie würde er gar nichts mehr tun, er ging auch nur zu diesem Essen, weil es um seinen besten Freund ging.

      Ryan war mehr als nur sauer gewesen, als Alex für die Hochzeit abgesagt hatte. So sauer, dass Ryan ihm dann noch nicht einmal erzählt hatte, dass Sky kurz vor der Geburt ihres zweiten Kindes stand.

      Alex hatte es lediglich mitbekommen, weil er mit Dave und Tom telefoniert hatte.

      Kopfschüttelnd schlüpfte er in seine Schuhe und legte die Bicolor Rolex an sein Handgelenk. Nachdem er sich das Jackett angezogen hatte, ging er durch die Verbindungstür in die Garage und setzte sich in den silbernen Porsche.

      Julien, Mats kleiner Bruder, war ganz vernarrt in das Auto gewesen. Alex auch, vor allem deshalb, weil er nie mit Cat über Sportwagen gesprochen hatte. Der Wagen war eine weitere der kleinen Inseln, die er sich in den vergangenen sieben Jahren zusammengesucht hatte.

      Das Restaurant, zu dem er nun fuhr, war eines seiner Lieblingsrestaurants. Das Im Schiffchen musste er also zukünftig leider auch von der Liste streichen. Er hätte darauf bestehen sollen, zu McDonald's zu gehen.

      Der Gedanke zauberte ein kleines Lächeln auf sein Gesicht. Cat wäre es sicher egal gewesen.

      Er schluckte krampfhaft und versuchte, sich auf die Straße zu konzentrieren. Es ging nicht darum, was Cat gefiel und was nicht. Es ging auch nicht darum, was ihm selbst gefiel.

      Er musste lediglich dieses Essen irgendwie hinter sich bringen. Keine Sekunde gab er sich der Illusion hin, dass sie dieses Gespräch in einer halben Stunde abhandeln konnten.

      Cat anscheinend auch nicht, sonst hätte sie ihn nicht in dieses Restaurant bestellt.

       CAT

      Mit zitternden Fingern kramte sie nach dem Geld in ihrer Clutch, um das Taxi zu bezahlen, das sie zu diesem Restaurant gefahren hatte.

      Ihr war klar gewesen, dass Alex sie nicht bei sich haben wollte, daher hatte sie sich vorab an der Rezeption ihres Hotels nach einem guten Restaurant in der Nähe erkundigt.

      Sie reichte dem Fahrer das Geld und stieg aus dem Wagen.

      Tief durchatmend sah sie an der weißen Fassade hinauf und versuchte, sich innerlich zu sammeln.

      Ich schaffe das. Ich bin stark und lasse mich nicht unterkriegen. Ich kann da reingehen, ihm meine Meinung sagen und, ohne ein Quäntchen Stolz zu verlieren, wieder hinausgehen, wiederholte sie ihre Gedanken wie ein Mantra.

      Sie straffte die Schultern und machte den ersten Schritt auf das Gebäude zu, während sie sich innerlich weiter motivierte.

      Ich werde nicht aufgeben, bis ich mein Versprechen gegenüber Sky eingelöst habe. Ich werde für meine Familie kämpfen und ich werde gewinnen. Und dann kannst du dich wieder ins Hotel verkriechen und dir die Seele aus dem Leib heulen, ätzte ihre innere Stimme, die sie schon den ganzen Nachmittag über verhöhnt hatte, während Cat verzweifelt versucht hatte, die Spuren ihrer Heul-Arie zu beseitigen.

      Sie war erbärmlich. Das