Maxi Hill

Zwei Seelen der Tiombe van R.


Скачать книгу

Bild bleibt unbefleckt. Im kleinen Badezimmer, das sie gottlob für sich alleine hat, ist der Verband Routine. Ihr Blick in den Spiegel lodert fremd, doch sie lacht gegen die Einsamkeit der alten Wände. Sie ist klug genug zu wissen, was sie von ihrem Ausbruch zu halten hat. Die Schuld an der Misere dieses Lebens zu erkennen, bedarf keiner Klugheit, doch die Kunst der Demaskierung beherrscht sie nicht. Nicht vor sich und nicht vor anderen.

      Wann hat das angefangen? Wann gab sie diesem Zwang zum ersten Mal nach? Irgendwann ist immer das erste Mal. Sie erinnert sich noch genau an ihr Entsetzen, als sie das Ausmaß der Selbstverstümmelung nüchtern betrachtete. Schon beim zweiten Mal verlief alles nach Plan. Es ist so einfach, die Klinge zu führen. Es ist so schön, den Stolz zu empfinden, soviel Schmerz ertragen zu können, soviel Befriedigung zu erfahren, wenn das Blut fließt, warm und rot. Wenn nur die Freude nicht so schnell versiegen würde.

      Das ewige Gefühl ist wieder da. All jene Menschen, denen sie verbunden sein will, lösen sich von ihr. Auch heute. Und sie sind ihr dennoch so nah, jeden Tag. Jeden verdammten Tag. Sie kann es nicht ertragen, ungeliebt zu sein. Wirre Ängste würgen ihren Stolz, zu dem sie nur zögernd zurückfinden wird.

      Trotz der Schmerzen, die ihr massakrierter Arm noch bereitete, lächelte sie, als sie am Morgen die Küche betritt. Rita und Jens sitzen am Tisch. Sie sieht nicht leidend aus, das weiß sie. Sie ahnt nur, dieser Tag mit Rita würde wieder anstrengend werden. Anstrengung kann sie heute absolut nicht gebrauchen. Sie will sich etwas Muße gönnen, einfach genießen, jetzt, da der Thrill wieder Ruhe gibt.

      Die frühen Sonnenstrahlen streichen über die Mauer des Innenhofes. Das Putzwerk wird spärlich von Ranken wilden Weines umwuchert. Zwischen den Scheiben der Küchenfenster spiegelte sich ihr Abbild, fad und verschwommen. Und doppelt. Dieses Januswesen kann sie nicht sehen, weil sie so nicht sein will.

      Panik treibt sie zurück nach oben. Ihre Hände sind schuld. Sie konnten nicht ablassen vom Drang, es zu tun. So wie der Schaum mit dem Wasser durch den Abfluss rinnt, fließt die Idee in ihren Kopf zurück. Diese Idee reizt sie schon lange. Sie glaubt zu spüren, dass ihre Zeit vor einer Veränderung steht.

      Wieder am Tisch bemerkt Tiombe die lauernden Blicke und sie versucht sich zu sammeln, auch wenn die Idee noch wie ein Feuer auf ihrer Seele brennt.

      Die Blicke der beiden sind ahnend. Rückwärtsgerichtet – nicht voraus.

      Sie ist nicht krank, nur trotzig, weil sie allein war, das war bedrückend genug.

      Der Kaffee schmeckte heute herber als gewöhnlich und elektrisiert die Geschmacksnerven, das Indiz, dass sie fühlt, so, wie sie noch lieben kann und noch hassen. Oh ja, sie kann hassen.

      In diesem Moment weiß sie nur nicht, was und wen sie am meisten hasst.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBHIC7gDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwDghSkZ pNuKcuKYCAHNPFHFFIBrUzaakPWlGDQMI+OtOc5FNIwOKF560IBFBFKBzUmAKQAUxDxwtNJpDSY5 pALilQY60CloAlzkVC45pQaccVQDVp3ekAFKelSMXNANR55ozzQBIeelNPAp68ikamAKaRxzSL1q XjFADUBxSkUbgKQkGkxAx4pU6Uw80qjFCGO70rH5aQmm8mgBvepBTSMUoNAhCDmin4FMYUxiDrUv ao1FOzQAwjmpR92kwKAaQAaP4aCPagUIZEVOakUcCnYFBxTEwzRmmDOadjmgYEcUwdakJ4pg4NIQ 6jtSE5oHSmAnelxSAc044IpCIyMmnqDigLz0qTIAoKIzSrxQcE0p4FMBCeaB0pmCTTxxQISlzxTW 6UgzSAUnmjqKQinDgUxjR1p7EYptGCe1IQ3GTTgOKUACnLjNADQMUP8AN0p0mMcUkXPWgENUY60o HNOkA7U0EAUDHU5TxTc5pe1AA1NIOKNwzTuooAYOtLTTwaelABg4ppp5xTGpiDIpO9IFzTsYoAUd KO9NpRSGONNxzSinACkAi0OeKaTSE0wFWmsMmlHJpSMUAOX7tIetIDTscUANpO9DdaVelAg7U0DB p2eaDTYDu1MNKDQSDUjG4pcUU7IoAaODS0hOTS9qAENHejNL2oAQnmlAyKYetSpjFMBpFNI5p7U3 vQAgoxzRmnDmgBw6Uh60p6U0daQC9KaadTWNMAFB600U7bntQA5elNKnNKvynmpMqRQMjA4oNOIp uRmgTEpCKcBmlIFISGAE04AilUAGlYimUNNIAaM81JwBQBG/SkUEU7IJo4BoENINLSnpTV60ALyK Kc2MVGDzQAtLSZ4pB1pDAqTSgGn8UnFMCM5pRSmkxSEOFJSUoHFMAoHWg0g4NICQVG3WnbqXGRTG wXpTWpM4OKUnimCBaQjmkB5p/UUhjTyKbjBp2eaU4NJEgKUUgpCaYDmpFpM8UopFWEbOaT+GnmmY 5pgAU5qUU0Ypc0xDTR2pSBTTUjAdaGGaTOKeCKBMYBxRinHFJTGGKTFPBFBx6UAR4pwPFBFNxg0A PozSA0hBPSkwFzxSL1oAp2OKQCmkFA5NKRimMaaaFNOHJqTAoEMA4