Gina Garcia-Hesse

Used to be a Goddess


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sagte er und grinste ihr zu, wobei Grübchen auf seinen Wangen sichtbar wurden. Den ersten Teil seiner Antwort ignorierte sie einfach.

      Zum ersten Mal sah sie ihn genauer an. Lucio war bestimmt eins neunzig gross, muskulös gebaut mit breiten Schultern und schmalen Hüften und war mit einer dunklen Jeans und einem weissen T-Shirt bekleidet, das sich um seine kräftigen Oberarme spannte. Seine dunkelbraunen Haare reichten ihm beinahe bis zu den Schultern und mit dem Dreitagebart, den vollen Lippen und den silbrig-grauen Augen besass er das Gesicht eines Gottes. Sie konnte sich nur zu leicht daran erinnern, wie er sie in ihrem Traum geküsst hatte. Er sah wirklich attraktiv aus und er roch weiss Gott herrlich. Alles Weibliche an ihr schien auf ihn zu reagieren.

      «Wir sollten gehen», meinte sie schliesslich mit einem Blick zum Himmel, der erraten liess, dass auch der heutige sonnige Tag vom Regen unterbrochen werden würde. Das kam gerade noch rechtzeitig, bevor sie noch mehr Zeit bekam, sein Aussehen zu bewundern. Lucio nickte und rief die Kinder zu sich. Er fuhr sehr nachdenklich mit Amelia, Sarah und ihr zurück zum Auto. Niemand sagte etwas, nicht einmal die Kinder.

      Beim Parkplatz angekommen verabschiedeten sie sich voneinander und Lucio beugte sich zu Nema vor, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. «Tut mir leid, dass ich dich heute bedrängt habe, gemeinsam etwas zu unternehmen. Du hast Recht, ich bin nicht gut für dich und ich will dir nicht weh machen. Ich werde morgen fortgehen. Danke für diesen wunderschönen Tag. Pass auf Amelia auf.»

      Nema hätte in diesem Moment alles, nur nicht das erwartet. Bevor sie ihm vorwerfen konnte, was für ein idiotisches Spiel er hier spielte, war er bereits mit Sarah auf dem Weg zum Auto. Stinksauer stieg sie neben Amelia ins Auto, die sich kaum getraute ihre Mutter zu fragen, was denn los war. Der hatte sie doch nicht alle. Waren die Männer heutzutage so drauf? Oder lag es vielleicht doch an ihr? Kann dir doch egal sein, ermahnte sie sich.

      Zuhause angekommen, war sie mit sich selbst wieder im Reinen und dachte, dass es wohl das Beste sei. Diese starke Verbundenheit, die sie mit Lucio fühlte, konnte keineswegs gesund oder normal sein. Mit diesem Gedanken lief sie in Richtung Wohnzimmer, wo Aida bereits auf die beiden wartete. Amelia erzählte von ihrem Tag und anschliessend ging sie ins Zimmer, um einige Hausaufgaben zu erledigen. Morgen war schliesslich Montag und Schule. Während das Mädchen in ihrem Zimmer war, quetschte Aida ihre Freundin für Details aus. Sie erzählte ihr alles, von den Komplimenten bis hin zu seinen schrägen Abschiedsworten. Nur die Anziehungskraft, die dieser Mann auf sie hatte, liess sie aus. Ganz offensichtlich war das auch egal, da Aida sich diesen Teil sowieso denken konnte.

      «Ich sagte dir ja, der ist nicht normal. Mein Riecher sagt mir, der hat Dreck am Stecken. Nur gut, dass er weg ist», meinte sie mit zusammengezogenen Augenbrauen.

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