Stefanie Landahl

Vom Falken getragen Teil 1


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frech.

      »Hey, Marie wollen wir nachher in der Pause gemeinsam einen Kaffee trinken gehen?«

      Marie war erstaunt und erfreut. Schüchtern lächelnd stimmte sie zu.

      »Ich beiße auch nicht, Marie, versprochen. Obwohl, manchmal schon. Aber nur, wenn es gewünscht wird«, sagte Anna fröhlich und grinste Marie dabei schelmisch an.

      »Gut, wenn du nicht beißt, bin ich dabei«, antwortete Marie. Durch die erfrischende Art ihrer Kollegin wurde sie automatisch etwas lockerer.

      »Super, ich kenne da ein nettes, kleines Café gleich um die Ecke. Die machen den besten Latte Macchiato der Welt.« Anna strahlte Marie an. Daraufhin fügte sie mit einem Augenzwinkern hinzu: »Außerdem muss ich mal etwas Luft holen von dem Laden hier.«

      Die Uhr zeigte endlich zwölf Uhr, Zeit für ihre Mittagspause. Marie schlüpfte aus dem Arbeitskittel und freute sich auf das bevorstehende Treffen mit Anna. Diese wartete bereits vor der Bäckerei auf sie. Gemeinsam verließen sie das Kaufhaus und gingen die Straße hinauf. Die Sonne schien und die Straßen flimmerten. Auf vereinzelten Bänken, die auf der Fußgängerzone zum Ausruhen einluden, saßen Menschen, die das schöne Wetter genossen, ein Buch lasen oder in ein Gespräch vertieft waren. Obwohl Marie derartig viele Menschen nicht mochte, spürte sie eine neue Lebendigkeit in sich. Nach nur wenigen Schritten bog Anna in eine Seitenstraße ein. Es war ein kleines Gässchen mit gemütlich aussehenden Kneipen, wenigen Boutiquen und dem Café, mit einer einladenden Sitzfläche vor dem Gebäude. Sie suchten sich einen kleinen Tisch etwas abseits. Kaum hatten sie Platz genommen, kam eine freundliche Kellnerin, um ihre Bestellung aufzunehmen.

      Marie betrachtete ihre Kollegin. Anna war eine hübsche, große Frau, mit langen dunklen Haaren und ebenso dunklen Augen, welche oft so einen schelmischen Ausdruck hatten. Irgendwie kann man sich in Annas Nähe nur wohlfühlen, dachte Marie, während sie ihren Kaffee schlürfte.

      »Hach, Latte Macchiato tut sooo gut«, bemerkte Anna, und schaute Marie aufmerksam an. »Kann ich dich etwas fragen Marie?«

      »Ja, klar«, reagierte Marie leicht verunsichert.

      »Was war denn das mit dem blöden Raimund gestern?«

      Marie sackte ein wenig in sich zusammen, was Anna bemerkte und sofort ihren Kampfgeist weckte, sie ahnte nichts Gutes. Wer bei dem Typen nicht bei drei auf den Bäumen war, oder ein freches Mundwerk wie sie hatte, war verloren.

      Leise meinte Marie: »Na ja, eigentlich hat er ja gar nichts gemacht. Er kommt nur immer so wahnsinnig nah an mich ran und ich kann damit gar nicht gut umgehen.«

      Anna trippelte leicht mit den Füßen, als sie ihre Antwort formulierte: »Also Marie, du solltest Raimund klar zu verstehen geben, dass er Abstand zu halten hat. Der rafft das sonst nämlich nicht! Dass es dir gestern deswegen nicht so gut ging, hat sich bereits rumgesprochen. Daher war auch der Chef heute so sauer. Ich weiß nicht, ob du es mitbekommen hast, aber wenn Herr Strack so leise zischend spricht, dann ist echt Gefahr in Verzug. Das macht der ein-, zweimal und dann ist die Kacke wirklich am Dampfen.«

      Stumm strich Marie imaginäre Falten aus der Tischdecke.

      Anna bemerkte Maries Unsicherheit.

      Schnell ergänzte sie: »Nicht wundern, Marie, vielleicht tust du es schon. Ich rede immer, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Ich sage, was ich denke. Meist bin sehr direkt und manchmal vielleicht sogar frech. Nicht alle kommen damit klar. Ich hoffe, für dich ist das in Ordnung?«

      »Ne, ist schon okay«, meinte Marie und musste lächeln.

      Irgendwie bewunderte sie die lockere und direkte Art von Anna, wusste jedoch nicht, wie sie es in Worte fassen sollte. Maries Erfahrungen mit Menschen ließen sie vorsichtig sein.

      Die beiden plauderten noch eine Weile unverfänglich, bevor sie zurück zur Arbeit mussten.

      Während Marie den Teig aus der Knetmaschine holte und entsprechend formte, dachte sie lächelnd: Irgendwie mag ich die Anna, die hat eine fröhliche, erfrischende Art und wirkt dabei sehr ehrlich. Leichtigkeit breitete sich in Marie aus und sie wirkte zum ersten Mal entspannt.

      Die restliche Arbeitszeit verlief ohne weitere Zwischenfälle. Raimund hatte zwar einen verkniffenen Gesichtsausdruck, kam ihr aber nicht mehr zu nahe. Die Atmosphäre in der Backstube war, von Raimund abgesehen, recht locker.

      Als Marie einige Stunden später zurück in der Pension war, fragte Minnie sie, wie ihr Tag so war, während sie gemeinsam zu Abend aßen. Sie erzählte von Raimund und Minnie zog die Augenbrauen in die Höhe. Ebenso berichtete sie von der Verabredung mit Anna und ein Lächeln breitete sich über dem Gesicht der Frau aus.

      »Da hattest du ja schon zwei aufregende Tage in der Stadt. Wie interessant die Unterschiede bei den Menschen doch sind. Dein Chef scheint ein gradliniger Mensch zu sein, das gefällt mir. Die Anna würde ich gern mal kennenlernen. Wenn du möchtest, bring sie mal mit, vielleicht am Wochenende?«

      »Ach Minnie, das ist lieb, dass du mir das anbietest. Ich muss mal schauen, denn ich will mich ja auch nicht aufdrängen. Die Anna hat bestimmt viele Freunde mit ihrer lockeren Art«.

      Daraufhin meinte die Pensionsbesitzerin nachdenklich: »Offene, direkte Art - mir gefällt das sehr, Marie, aber damit kommen viele Menschen gar nicht klar. Das heißt noch lange nicht, dass sie viele Freunde hat.«

       Gemeinsam räumten sie noch den Esstisch ab, hiernach marschierte Marie auf ihr Zimmer und ließ den Abend auf dem Balkon ausklingen. Sie hielt Ausschau nach dem Falken. Leicht grinsend dachte sie: Irgendwie habe ich mich schon fast an ihn gewöhnt.

       Tatsächlich landete er kurz darauf weiter vorn auf dem Baum, setzte sich nieder und betrachtete Marie.

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