Evi Huter

Stigmata der Verdammten


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in meinem Team. Demnächst kommen wieder ein paar College Scouts, die Spieler für die College League suchen." , gab er noch drauf.

      Ben dachte kurz darüber nach, und kam zu dem Schluss, dass dies eine gute Idee war. Baseball hatte er in letzter Zeit etwas vernachlässigt. Aber das ist wie Fahrrad fahren. Das verlernt man nie. Aber Ben musste noch einige Dinge klären.

      Nach dem Frühstück musste sich Ben bei Jim Moreno melden. Als Ben dort ankam, war auch sein Anwalt Eric Hamilton anwesend. Es ging nun um die weitere Vorgehensweise vor Gericht. Denn Jenkins behauptete nach wie vor, dass Ben den Einbruch und den Überfall auf ihn begangen hat. Eric fragte sich, warum Jenkins so auf diese Aussage beharrte. Deshalb nahm sich der Anwalt vor, selbst mit Jenkins zu sprechen. Jim erzählte Eric bereits, was Randolf Jenkins für ein Mensch ist, denn er hatte ja durch seine Arbeit als Bewährungshelfer mit ihm zu tun. In der Erzählung von Jim konnte man ein bisschen was von einer Warnung über diesen Mann heraus hören. Doch Eric gab sich da ganz zuversichtlich, dass er mit diesem Kerl schon fertig wird.

      Eric machte sich gleich auf den Weg zu Jenkins. Er wollte keine Zeit verlieren. Und irgendwie trieb ihn auch die Neugier voran. Jenkins war zur Verwunderung von Eric nicht zuhause, sondern bereits wieder bei der Arbeit. Also fuhr Eric zur Firma Robinson Transport. Er wusste nicht wie Jenkins aussah, deshalb fragte er bei der netten Dame hinter der Rezeption nach ihm. Sie rief Jenkins aus. Ein paar Minuten später kam Jenkins bei der Anmeldung an. Eric streckte ihm die Hand entgegen, und stellte sich als das vor was er war. Als Anwalt von Ben Youngblood. Als Jenkins das hörte, zog er sofort seine Hand wieder zurück, und das erst so freundliche Gesicht wurde zu einer grimmigen Fratze.

      Erst fragte Eric, wie es ihm den nun nach dieser schlimmen Attacke ginge. Das große Pflaster auf seiner Glatze erinnerte noch an die Geschehnisse des Vortages. Dann bat er Jenkins doch nochmal zu erzählen was nun vorgefallen ist. Jenkins erzählte:

      " Ich bin um 6:00 hier angekommen. Als ich auf das Gebäude zu kam, bemerkte ich, dass bereits jemand im Haus ist. Aber um die Zeit ist nie jemand da. Die Eingangstüre war offen, und als ich eintrat, sah ich diesen Ben, wie er versuchte einen Computer zu klauen. Nachdem ich ihn erwischte, schnappte er sich eine Eisenstange, und schlug auf mich ein. Ich war kurz bewusstlos, nachdem ich aber wieder zu mir kam rief ich die Polizei."

      Eric hörte Jenkins aufmerksam zu. Als Jenkins mit seiner Geschichte fertig war, sagte Eric eigentlich mehr zu sich als zu ihm:

      " Ich frage mich nur, warum ist Ben nach der Tat wieder an den Tatort zurück gekehrt? Das ist eigentlich nicht wirklich logisch. Er hätte doch wissen müssen, dass sie die Polizei rufen, und ihn dann identifizieren würden. So dumm ist doch niemand."

      Jenkins erwiderte höhnisch: " Wer weiß was in den Köpfen von diesen kriminellen vorgeht, oder wie die denken? "

      Eric reagierte auf dieses Gerede nicht, sondern dachte weiter nach. Schließlich fand er, dass es besser ist, wenn er mehr Informationen über Jenkins beim Geschäftsinhaber einholt. Doch soweit musste er nicht mehr gehen. Gerade als Eric sich wieder auf den Weg zu seinem Auto machte, fing ihn ein Mitarbeiter ab. Es war Dennis Parker. Er war ebenfalls ein Ex Häftling so wie Ben es war. Dennis tat sehr geheimnisvoll. Eric blieb stehen, als er erkannte dass Dennis eventuell wertvolle Informationen haben könnte.

      Dennis sah sich ständig um. Er hatte wohl Angst, dass Jenkins ihn sehen könnte. Dann fragte er den Anwalt:

      " Sind sie der Anwalt von Ben?"

      "Ja", antwortete dieser.

      "Ich hab wichtige Informationen, über Mr. Jenkins. Die könnten Ben´s Unschuld auf einen Schlag beweisen. Aber ich möchte nicht hier sprechen. Holen sie mich bitte um 17:00 von der Arbeit ab. Dann erzähl ich ihnen alles." , flüsterte Dennis.

      Dann verschwand Dennis wieder. Eric stand noch da, und dachte dass dieser Jenkins ein richtiger Tyrann sein muss, wenn alle solche Angst vor ihm hatten. Um Punkt 17:00 Uhr wartete Eric auf Dennis. Mit 5 Minuten Verspätung tauchte Dennis auf, und stieg so schnell es ging bei Eric ins Auto.

      Die beiden gingen in ein kleines Cafe. Dort brach Dennis das schweigen, und erzählte wie sehr die Mitarbeiter unter Randolf Jenkins leiden. Er erzählte davon, dass Jenkins ein Anhänger des Nationalsozialismus wäre. Jenkins ist der Meinung dass ein Verbrecher keine zweite Chance verdient hätte. Die Mitarbeiter mussten sich viele Dinge gefallen lassen. Ben hätte noch Glück gehabt, dass er nicht mehr unter Jenkins arbeiten müsse. Dennis berichtete von Demütigungen die im Büro des Vorarbeiters stattfanden, oder nach der Arbeitszeit. Er erzählte davon, dass sie sich manchmal vor ihm entblößen mussten. Sie mussten auf allen vieren seine Schuhe putzen, oder ihn auch sexuell befriedigen. Jenkins hatte sehr viel Dreck am Stecken, so handelte er auch mit Drogen. Teilweise während der Arbeitszeit. Einige der Mitarbeiter, meistens waren es Jungs, mussten für ihn den Drogenkurier spielen.

      Eric hörte die ganze Zeit nur zu. Er war schockiert über diese Missstände. Dennis erzählte weiter, dass Jenkins ein paar Tage vor dem Einbruch mit jemanden telefoniert hätte. Er hörte wie Jenkins sagte, dass er dem blonden den Einbruch in die Schuhe schiebt. Es war auch die Rede davon, dass das Geld im Tresor wäre. Außerdem sollte sein Komplize ihm die Platzwunde am Kopf zufügen, dann wäre die ganze Sache authentischer. Dann hörte Dennis auf zu reden. Er sagte nur noch:

      " Das ist alles, was ich dazu zu sagen habe."

      Dennis stand auf und verlies das Cafe. Eric saß nach wie vor geschockt da, und konnte es kaum fassen, was er da gehört hatte. Nun war es absolut klar. Randolf Jenkins war keinesfalls das Opfer.

      Der nächste Weg des Anwaltes führte in die Washington Avenue zum New York Police Department, an jenen Ort an dem sein Mandant am Vortag stundenlang verhört wurde. Allerdings wandte er sich an einen befreundeten Officer, der ihm noch was schuldig war. Das war Officer Tom Gravenhorst. Eric bat ihn den Namen Randolf Jenkins durch den Computer zu jagen. Er wollte wissen ob dieser Mann bereits einmal strafrechtlich in Erscheinung getreten ist. Doch der Computer fand leider kein Ergebnis. Eric runzelte die Stirn, denn er hatte gehofft dass er was belastendes über Jenkins finden würde. Dann erzählte er seinem Freund von seinem aktuellen Fall Youngblood, und er betonte dabei auch dass er dem jungen Mann unbedingt helfen musste.

      Officer Gravenhorst fand es ebenfalls sehr bedauerlich, dass er Eric vorerst nicht weiterhelfen konnte. Grade als der Anwalt wieder gehen wollte, fiel ihm ein, wie er doch noch helfen konnte.

      "Eric, warte!", rief er laut.

      Eric blieb stehen, wandte sich dem Officer zu, und sah ihn fragend an.

      Gravenhorst sagte:" Ich leite deine Informationen an das Drogendezernat weiter. Ich denke, die sind sehr an einer Durchsuchung der Firma interessiert."

      Eric grinste, und sprach: " Das ist eine hervorragende Idee. Mit den Informationen dürfte es auch kein Problem sein, ein Durchsuchungsbefehl zu bekommen. Ich werde mich sofort darum kümmern. Danke Tom für deine Hilfe."

      Wie der geölte Blitz rannte Eric den langen Korridor entlang, die Treppe runter und dann zu seinem Auto. Auf dem Weg zum Richter telefonierte er noch mit Jim Moreno, um ihn über den aktuellen Stand der Ermittlungen zu informieren. Jim wiederum kontaktierte sofort Ben, und bat ihn nochmal in sein Büro zu kommen. Ben war total außer Puste und aufgelöst, als er dort ankam. Er schnappte ein paar mal kräftig nach Luft, beuge sich nach vorne, pustete einmal noch aus. Erst dann war er wieder in der Lage zu sprechen.

      Ganz außer Atem fragte er Jim:" Was gibt es neues?"

      Jim erzählte Ben alles was er von Eric erfahren hatte. Als er ihm von der bevorstehenden Durchsuchung berichtete, schluckte Ben. Denn von den Drogengeschäften von Jenkins hat Ben nie was mitbekommen. Er war auch noch nicht so lange bei Robinson Transport beschäftigt. Doch die Demütigungen hatte er auch am eigenen Leibe erlebt.

      Gespannt warteten die beiden auf den Eric´s Anruf. Nach einer Weile tauchte Eric ebenfalls im Büro des Bewährungshelfers auf. Zu dem Zeitpunkt war die Durchsuchung bereits voll im Gange. Eric sah Ben mit einem sehr zuversichtlichen Blick an. Doch die Anspannung war Ben sichtlich anzusehen. Wenn die