Victoria M. Castle

A song of Catastrophe


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haben“, sagte er nur und zeigte dieses ganz bestimmte Grinsen, was seinem Manager deutlich machte, dass er da einen großen Erfolg zu wittern schien.

      Mehr brauchte es oft nicht, dieser Mann war leicht zu spielen. Ein Grinsen hier, eine deutliche Bemerkung da und schon hatte man den Fuß in der Tür.

      „Ich werde morgen einmal reinhören.“

      Zerknittert und ziemlich verschlafen gähnte Prince, als er sich langsam in seinem Bett umwandte und auf sein Handy sah. Es war erst sieben Uhr am Morgen und dennoch konnte er nicht richtig schlafen, obwohl er übermüdet war.

      Die Gala ging noch bis rund drei Uhr und Prince war erst vor wenigen Minuten ins Bett gekommen. Dennoch war er einfach unruhig gewesen und das, obwohl der Abend ganz gut verlaufen war. Sie hatten einige wichtige Bekanntschaften machen können und sein Manager war zufrieden gewesen.

      Gähnend schleppte er sich schließlich doch aus dem einfachen Bett in seine sporadische Küche, welche aus einer kleinen Kochinsel und einer winzigen Küchenzeile bestand. Seine Wohnung war ein großzügiges Dachstudio, in dem alle Räume offen waren, abgesehen vom Bad konnte man sowohl beim Kochen ins Wohnzimmer sehen, als auch im Bett essen und dennoch den Fernseher aus dem Wohnzimmer nutzen.

      Nur mit einer Boxershorts bekleidet ließ Prince sich auf den Hocker an seinem hohen Küchentisch gleiten und sah auf sein Handy.

      Es waren einige Nachrichten verzeichnet, doch keine von Belang. Entspannt scrollte er durch die Bilder des letzten Abends, als er auf jenes stieß, mit welchem er die Nummer der Fremden abfotografiert hatte.

      Grinsend hielt er inne und dachte nach, ehe er mit den Schultern zuckte und diese tatsächlich einspeicherte, unter Catastrophe, wie sie sich auf ihrer CD nannte.

      Guten Morgen, mein Management kümmert sich bald um deine Aufnahme., tippte er und schickte ab.

      Kapitel 3

      Catastrophe

      Es war recht spät gewesen, als sie nach der Gala zuhause angekommen war, weswegen sie trotz des Kaffees nicht lange gebraucht und sich durch den Flur in das obere Stockwerk bewegt hatte.

      Für gewöhnlich schlief Lexi nicht allzu lange, weswegen sie auch am heutigen Tage wieder früh aufgestanden war. Ihr Handy hatte mehrere Male laut vibriert.

      Sie war zwar mittlerweile darauf trainiert gewesen, dies geflissentlich zu ignorieren, doch beim letzten Mal entschied sie sich dazu, schließlich aufzustehen.

      Sie streckte sich flüchtig und griff nach rechts zu ihrem kleinen Nachtisch, um ihr Handy von diesem zu fischen.

      Ein Tippen auf das Display gab ihr eine Übersicht über alle Nachrichten, welche sie bisher erreicht hatten.

      Zu ihrer Überraschung waren alle von Carrie gewesen. Lexi war es zwar ebenfalls gewohnt, dass Carrie ihr viel und häufig schrieb, doch waren so viele Nachrichten zu dieser für Carrie frühen Stunde doch ungewöhnlich. Kurz rieb sich Lexi über die Augen und setzte sich im Bett auf, zog die Decke von ihrem Körper um den ersten Frischekick der kühlen Luft in ihrem Schlafzimmer an ihren nackten Beinen zu spüren. Sie schlief oftmals nur in Unterwäsche und einem viel zu großen Bandshirt.

      Lexi lehnte sich locker mit dem Rücken gegen die mit Stoff überzogene, schwarze Rückwand ihres Bettes und lehnte den Hinterkopf gegen die Wand dahinter, ehe sie ihr Handy entsperrte und die Nachrichten öffnete.

      Ich habe einen Manager für dich., war direkt der erste Satz gewesen, denn Carrie ihr geschickt hatte.

      Überrascht las sie weiter und verzog einen Moment fragend die Augenbrauen.

      Ihre darauffolgenden Nachrichten enthielten Aufforderungen, sie dringend anzurufen.

      Schief musste Lexi grinsen und kam der Aufforderung von Carrie nicht entgegen, zumindest nicht sofort.

      Sie kannte ihre Freundin zu gut.

      Entdeckte sie etwas Neues, so war sie schnell euphorisch und oftmals hatte sie ihr Versprechungen geschickt, die nicht einmal sicher gewesen waren, als Carrie sie in das Handy tippte.

      Also stand Lexi in aller Ruhe erst einmal auf und wertete die Nachrichten von Carrie als unwichtig, als sie aus dem Schlafzimmer hinaus auf den Flur trat, direkt nach links ging und augenblicklich in ein weiteres, deutlich kleineres Zimmer trat, ihr Ankleidezimmer.

      Lexi hatte sich schon immer eines gewünscht und wenn man sich ihre Kleidung betrachtete, war ein eigenes Zimmer mehr als nötig gewesen. Auf der rechten und der linken Seite des Zimmers waren große Regale und Kleiderstangen befestigt, die nach Anlass und Farbe sortiert gewesen waren. Geradeaus war ein langer Spiegel in der Mitte von zwei Fenstern platziert, sodass Lexi eine optimale Beleuchtung für ihre Outfitwahl haben konnte.

      Rechts und links neben der Tür stand jeweils eine Kleiderpuppe mit fertigen Outfits: Während die linke Puppe ihre liebste Lederjacke trug zusammen mit einem mehr als heißen, knappen dunkelblauen, leicht glitzerndem Kleid, war die rechte Puppe mit einem eher ungewöhnlichen Outfit gezückt. Bekleidet mit einer blau-roten Collegejacke, auf welcher „Property of Joker“ in goldenen Lettern prangte, zierte sie zudem ein golden-schwarzes Kleid, welches zusammen mit der Jacke ein fantastisches Ensemble für ein Cosplay der Harley Quinn bilden würde.

      Es waren Lexis liebste Outfits und während sie das rechte nur äußerst selten trug, war ihre liebste Lederjacke öfter im Gebrauch und hing tatsächlich nur aus Bequemlichkeit griffbereit.

      Heute hatte Lexi keine wichtigen Termine geplant, war es ohnehin Samstag gewesen und so entschied sie sich für eine einfache, blaue Skinnyjeans und ein eher engeres Bandshirt einer alten regionalen Hardcore-Band, welches sie vor Jahren zerschnitten, enger genäht und den Ausschnitt vergrößert hatte, um es mehr ihrem Körper anzupassen und eine weibliche Note einfließen zu lassen.

      Ihre blonden langen Haare kämmte sie flüchtig durch, ehe sie sich neben dem rechten Fenster an ihren Schminktisch setzte und einen schwarzen Eyewing zeichnete, ihre Wimpern ordentlich tuschte, ein leichtes Rouge auflegte und ansonsten nur einen dunkelroten Lippenstift trug. Es war ein Look gewesen, welchen sie an unwichtigen Tagen trug, wenn sie keinerlei Termine hatte.

      Nachdem sie sich fertiggemacht hatte, ging sie die Treppen hinab und machte ihren gewohnten Gang zur Küche, um die Kaffeemaschine am frühen Morgen zu wecken, ehe sie Carries Nummer schließlich wählte.

      „Wie lange hast du heute denn geschlafen?“, begrüßte sie sogleich die Stimme ihrer besten Freundin und Lexi antwortete ihr nur mit einem Lachen.

      „Es ist nicht einmal neun Uhr“, erwiderte sie ihr amüsiert und für einen Moment herausfordernd eine Augenbraue nach oben, wenn sie auch wusste, dass ihre Freundin dies nicht sehen konnte, so war es doch eine ihrer Angewohnheiten.

      In diesem Moment spürte sie eine kleine Vibration in ihrer Hand.

      „Warte kurz“, sagte sie knapp und nahm das Handy von ihrem Ohr, minimierte das Fenster des Anrufs und erkannte eine Nachricht auf ihrem Display von einer fremden Nummer.

      Sie spielte mit dem Gedanken, diese erst nach dem Gespräch zu lesen, doch als sie in der Übersicht die ersten Zeilen las, wurde sie neugierig. Flink schaltete sie Carrie auf Lautsprecher, sodass sie trotz Lesen der Nachricht noch mit ihr Sprechen konnte, hatte diese ohnehin Lexis Worte nicht allzu ernst genommen.

      „Du ahnst nicht mit wem ich heute telefoniert habe!“, hörte sie die Stimme ihrer Freundin.

      „Mit wem denn?“, fragte Lexi gedankenverloren, als sie den Chat der fremden Nummer öffnete.

      Jemand hatte ihr geschrieben, dass sich ein Management um sie kümmern wurde.

      „Ein Produzent hat mich angerufen. Er möchte dich in seinem Studio sehen und ein paar Probeaufnahmen machen.“

      Noch in Gedanken versunken legte Lexi die Stirn in Falten und las die Nachricht wieder und wieder. Sie hatte sich bei keinem Management beworben.

      „Ein Manager?“, fragte Lexi daher ihre Freundin