Victoria M. Castle

A song of Catastrophe


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Carrie.

      Lexi schüttelte den Kopf und ließ nun Carries Worte in ihrem Kopf noch einmal widerhallen, ehe sie ihr flüchtig von der Nachricht erzählte.

      „Das muss der sein!“, sagte Carrie sofort aufgeregt, ehe sie wieder losreden wollte, doch Lexi unterbrach sie.

      „Woher hatte er denn deine Nummer? Auf meinen CDs, die ich verteilt habe, steht lediglich meine“, sagte Lexi und dachte einen Moment nach.

      „Vielleicht hat er dich auf einem Konzert gesehen und danach dich in Facebook gesucht und mich gefunden?“, fragte Carrie und Lexi wollte sie schon unterbrechen, tat sie dies doch oft, wenn ihr Carries Gedankengänge nicht logisch genug erschienen, doch Carrie war diesmal schneller.

      „Es ist doch egal, woher er dich kennt. Ich habe einen Termin heute Mittag für dich ausgemacht.“

      „Warte mal, was?!“, riss es nun Lexi aus den Gedanken und sie schüttelte direkt den Kopf, um diesen zu klären.

      „Heute?“, harkte Lexi nach und warf einen Blick auf die Uhr, es war mehr ein Reflex gewesen als ein tatsächliches Überprüfen der Zeit.

      „Er hat von einer Produktion eines Films gesprochen, für den noch eine Titelmusik gesucht wird. Er will dich um 13 Uhr in seinem Studio sehen“, antwortete Carrie direkt und in Lexi begann das Blut an zu pulsieren.

      Sie brauchte einen Moment, ehe sie reagierte, war ihr diese Situation doch deutlich zu schnell und zu unreal vorgekommen.

      „Ist das denn seriös?“, fragte Lexi prompt und lehnte sich langsam mit dem Rücken gegen die Küchentheke, während sie schließlich ein Pad in die Kaffeemaschine einlegte und versuchte, sich zu beruhigen.

      Verdammt, war das endlich ihre Chance?

      „Ja, warum denn nicht?“, sagte Carrie direkt und Lexi wären mit Sicherheit tausend Argumente eingefallen, doch ließ sie diese absichtlich unausgesprochen.

      Es war egal, ob sie vielleicht in eine unseriöse Nummer laufen würde. Sie kannte sich nach all den Jahren gut genug aus, um spätestens im Studio feststellen zu können, wie professionell das alles war und wie ernst.

      Und sie war ohnehin kein Mensch gewesen, der solche Gelegenheiten ausließ, wie gefährlich sie auf den ersten Blick auch sein mochten, also nickte sie langsam, als sie den Kaffee in eine Tasse fließen ließ.

      „Schick mir dir Adresse“, antwortete sie nur und grinste schief bei dem Gedanken daran, wie es wohl laufen wurde.

      Noch einmal glitt ihr Blick zu dem Mülleimer, in dem der Zeitungsartikel noch immer lag.

      Vielleicht war das wirklich die Chance, auf die sie so lange gewartet hatte.

      Auch wenn Carrie zu gerne dabei gewesen wäre, hatte Lexi allein zu dem Termin gehen müssen, da ihre Freundin für ihre eigene Karriere einen wichtigen Termin hatte.

      Aber Lexi würde das auch alleine schaffen, wäre es ohnehin nicht das erste Mal gewesen.

      Sie hatte sich nicht umgezogen, nur ihre schwarzen, hohen Stiefelletten angezogen, schließlich würde sie so auch zu einem anderen Vorstellungsgespräch in dieser Branche gehen und da sie ohnehin die genauen Rahmenbedingungen nicht kannte, würde es so schon in Ordnung gehen.

      Sie war früher als geplant mit der Bahn zur nahegelegensten Haltestelle gefahren um von dort aus noch ein paar wenige Straßen zu Fuß zu gehen, ehe sie schließlich am Studio angekommen war.

      Von außen wirkte es doch wie ein einfaches Bürogebäude und auch von innen machte es keinen allzu pompösen Eindruck, doch wirkte es auch nicht überaus unseriös. Vielleicht war das Angebot wirklich ein ernstzunehmendes gewesen.

      Direkt im gemütlichen Eingangsbereich waren zwei braune Ledersofas auf der linken Seite neben einem Aufzug. Geradeaus befand sich eine recht kleine Empfangstheke. Lexi ging geradewegs auf diese zu und erklärte, sie habe in weniger als zwanzig Minuten einen Termin. Die hübsche blonde Dame hinter dem Tresen hatte ihr im ersten Moment keine Beachtung geschenkt, ehe sie beinahe wie in Zeitlupe in ihren Computer sah und dann nahezu desinteressiert auf eine Glastür auf der rechten Seite des Raumes deutete und ihr erklärte, sie sollte zur vierten Tür links gehen.

      Lexi nickte nur, erhob leicht eine Augenbraue aufgrund des Tonfalls und des desinteressierten Blickes und ging ohne ein weiteres Wort zu sagen in die Richtung, zu der sie hingewiesen wurde. Auch wenn in diesem Business Stolz eine gefährliche Sache war, so hatte sich Lexi schon lange nicht mehr herumschubsen lassen.

      Lieber hatte sie keinen Erfolg als schlechten.

      Als sie durch die Glastür gegangen war, war sie in einem kleinen Flur gelandet, von welchem auf der linken Seite vier Türen abgingen und ebenfalls geradeaus noch eine Tür gewesen war.

      Lexi trat zielstrebig auf die linke Tür zu und war gerade im Inbegriff zu klopfen, als man sie auch schon hereinbat. Die Tür hatte bereits einen Spalt offen gestanden und man musste sie von außen gehört haben.

      Direkt trat Lexi ein und sah sich einen Moment im Raum um. Geradeaus in der linken Ecke befand sich ein großes weißes Sofa mit einem gläsernen Tisch davor. Auf der linken Seite des Raumes war ein enormes Regal mit vielen CDs und die gesamte rechte Seite des Raumes war ausgefüllt von Mischpulten, Computern, einem Keyboard und anderen Geräten, die Lexi nicht kannte.

      „Du musst Catastrophe sein“, begrüßte sie auch direkt ein Mann Mitte fünfzig mit wenigen Haaren, dafür umso mehr Körperfülle und lächelte ihr freundlich zu. Sofort zeigte er auf das Sofa und bot ihr einen Kaffee an, den Lexi augenblicklich annahm.

      „Ich habe gestern Abend erst deine CD erhalten und direkt reingehört. Ich musste dich sofort kennenlernen, denn ich glaube, du bist perfekt für den Titelsong. Deine Managerin hat dich sicherlich informiert?“, fragte der Produzent ohne zu zögern und Lexi brauchte einen Moment, ehe sie begriff. Die CD von welcher der Produzent gesprochen hatte, musste die gewesen sein, welche der Fremde gestern einfach mitgenommen hatte. Entweder hatte er es tatsächlich an sein Management weitergereicht und dieses an den Produzenten geschickt oder er musste sie irgendwo liegen gelassen haben.

      „Managerin?“, fragte Lexi prompt und ließ seine Worte noch einmal in ihrem Kopf rotieren. Für einen Moment zog sie in Erwägung, dass er damit Carrie gemeint hatte, schien er mit ihr schließlich in Kontakt gestanden zu haben, doch als er weitersprach, wurde sie stutzig.

      „Ich habe ja bereits mit ihr gearbeitet und als sie mir davon erzählte, dass sie ein neues Talent gefunden hat, bin ich sofort neugierig geworden. Gut, sie ist noch nicht allzu lange in diesem Genre unterwegs, aber die anderen beiden Talente, welche sie mir vor wenigen Wochen zeigte, waren beide sehr vielversprechend gewesen, also ging ich auch diesmal davon aus, dass sie einen guten Fang gemacht hat. Trotz ihres noch jungen Auftretens in diesem Business.“

      Der Produzent hatte einfach weitergesprochen, während eine etwas ältere Dame mit braunen Haaren hereinkam und einen Kaffee vor Lexi auf den Glastisch stellte. Lexi hatte sich gerade noch so schnell bedanken können, ehe die Frau bereits lächelte und wieder aus der Tür verschwand, von dem Produzenten jedoch keinerlei Beachtung bekommen hatte, was diese trotzdem auch nicht zu vermissen schien.

      „Ich verstehe nicht ganz“, sagte Lexi schließlich, nachdem der Produzent ihr einen Atemzug Zeit gelassen hatte, zu reagieren.

      „Ich bin bei keinem Management unter Vertrag“, fügte sie augenblicklich hinzu. Vielleicht hatte man sie verwechselt?

      Doch als sie ihre eigene CD da vor sich auf dem Glastisch liegen sah, war sie sich sicher, dass Carrie ihr einige Details vergessen hatte, mitzuteilen.

      „Gut, sie sagte mir schon, dass du noch nicht unter Vertrag bist, aber vielleicht hast du am Ende des Tages nicht nur eine Managerin, sondern auch einen Produzenten an der Angel. Wäre sicherlich in deinem Interesse?“, erwiderte der Produzent augenblicklich und Lexi brauchte wieder einen kleinen Moment um zu reagieren. Sie griff nach ihrer Tasse und nahm erstmal einen großen Schluck des viel zu heißen Kaffees.

      Lexi hob langsam die