Veronique Seitz

Hanna


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zog ich ein Koffer unter dem Bett vor und kippte die Bücher, die darin lagen heraus. Ich war gerade dabei die Bücher lose unter mein Bett zu verstauen, als Lena ins Zimmer kam um mir beim Packen zu helfen. „Was machst du den?“ fragte sie mich. „Ich habe meinen Koffer frei geräumt, damit ich ihn für die Reise benutzen kann.“ Antwortete ich ihr. „Hast du dir was rausgelegt?“ „Nein.“ Lena seufzte und öffnete den Schrank, der neben meinem Fenster stand. „Also gut, dann werden wir mal sehen.“ Sagte sie und zog eine Schublade auf, in der meine Socken drin lagen. „Drei Wochen seid ihr weg?“

      Fragte sie mich unsicher. „ Ja, drei Wochen.“ Sagte ich. „kommt Kevin eigentlich auch mit oder ist er bei Kati?“ Wollte sie wissen. „Kevin kommt leider nicht mit. Schade eigentlich wäre bestimmt lustig geworden.“ Sagte ich. „Das soll auch ein Entspannungsurlaub werden. Ihr Beide seit zusammen ohnehin schon kaum auszuhalten.“ „Na, wenn du meinst?“ sagte ich lachend. Kevin und ich waren schon immer wie Pech und Schwefel. Wir hatten uns nie wirklich ernsthaft gestritten und hatten immer wahnsinnig viel mit einander gemacht. Er war einfach mein Lieblingsgeschwisterkind. Die Bücher waren fertig verstaut und ich begann mir Unterwäsche und Oberteile, mit Lena zusammen, ein zupacken. Nach einer Stunde war der Koffer komplett gepackt. Ich schleppte ihn runter in den Flur und ging anschließend wieder in den ersten Stock, in das Schlafzimmer meiner Eltern, um ihnen zu helfen. Da sie schon fast fertig waren, weil Kevin ihnen schon geholfen hatte, sollte ich mich um Max kümmern, der gerade erst aufgewacht war. Ich nahm den kleinen auf den Arm und ging in die Küche, in der Lena begonnen hatte etwas zu kochen und setzte mich auf einen Stuhl. „Was gibt es zu essen?“ Fragte ich meine Schwester. „Nudeln mit Tomatensoße.“ Antwortete Lena. Was sollte es auch anderes geben? Dachte ich. Wenn Lena gekocht hatte gab es immer Nudeln und Tomatensoße. Echt einfallslos. Dachte ich mir. Ich nahm ein Kuscheltier aus dem Kuscheltierkorb im Flur und spielte mit ihm. Max gefiel es und lachte. „Schon Hunger?“ fragte mich Lena. „Da du schon recht früh angefangen hast zu kochen, hab ich nicht wirklich doll Hunger. Aber ich werde schon etwas essen können.“ Sagte ich. „Na ja. Es dauert ja auch seine Zeit bis das essen fertig ist.“ Verteidigte sich Lena. „Schon, aber ich glaub nicht, dass du zwei Stunden brauchen wirst.“ Ärgerte ich sie. „du bist doof.“ Beschwerte sie sich. „ Hanna? Könntest du bitte die Kataloge auf dem Wohnzimmertisch weck werfen?!“ Rief meine Mutter von oben durch das Haus. „Ja.“ Rief ich zurück. Ich stand auf und ging mit Max auf dem Arm ins Wohnzimmer, dessen Tür im Rechten Winkel zur Küchentür stand. Dort legte ich Max in sein Gitterbettchen, das an der Hinterseite der Couch stand. Die Kataloge lagen auf dem kleinen Couchtisch, die ich nahm und in der Küche in den Müll warf. „Fahrt ihr wieder nach Thüringen?“ Fragte Lena mich, nach dem ich die Küche betreten hatte. „Ja, wir fahren sogar wieder nach Dietrichshütte.“ Informierte ich sie. „Habt ihr da denn auch wieder die Bungalows?“ Wollte sie wissen. „Ja, und diesmal hab ich einen Bungalow für mich allein.“ Gab ich an. „Ah. Freust du dich schon?“ „Na ja, nicht wirklich. Dieses Jahr ist ja keiner wirklich da mit dem ich mich beschäftigen könnte.“ Erwiderte ich ihr. „Du kannst dich doch mit Max beschäftigen.“ Bemerkte Lena. Ich schaute sie schräg an und sagte: „ Der schläft doch sowieso nur.“ „Da hast du auch Recht.“ Stimmte sie mir zu. „Du kannst mich ja auch anrufen. Ein Handy hast du ja.“ Bat Lena mir an. „Ich werde dich aber nicht jeden Tag anrufen können. Mama und Papa würden mir, wegen der Handyrechnung den Kopf abreißen.“ Sagte ich. „Du wirst schon nicht umkommen vor Langeweile.“ Sagte sie zu mir. „So. Essen ist fertig. Holst du schon mal die anderen?“ „Ja, mach ich.“ Stimmte ich ihr zu und nahm, beim Treppe hoch gehen zwei stufen auf einmal. Ich ging ins Schlafzimmer und holte die anderen nach unten zum Essen. Das Essen stand schon auf dem Tisch und Lena holte gerade das Besteck aus dem Besteckkasten. Wir setzten uns alle an den Küchentisch und begannen dann zu essen. Nach dem alle satt waren und der Tisch abgeräumt war bat meine Mutter Kevin, die beiden Koffer mit meinem Vater zusammen in den Flur nach unten zu bringen. Simone, meine Mutter, ging in dieser Zeit ins Badezimmer, und hing die Wäsche, die sie am Morgen gewaschen hatte auf den Wäsche Ständer. Da das Geschirr schon in den Geschirrspüler geräumt war, brauchte ich diesen nur noch an zu schalten. Auf der Treppe polterten mein Vater und mein Bruder mit den Koffern nach unten in den Flur. Lena machte sich einen Kaffee und setzte sich mit mir an den Küchentisch. „ Na? Wisst ihr schon, was ihr machen werdet?“ fragte Lena mich. „ Na ja, ich denke mal, dass wir wandern gehen. Zwar nicht so oft wie die letzten male, wegen Max aber wir werden, denke ich mal, öfters unterwegs sein.“ Antwortete ich ihr. Lena nickte stumm mit dem Kopf, weil ihr nichts einfiel, was sie mich noch fragen könnte. „Ich hoffe wir werden öfters Burgen besuchen.“ Sagte ich um überhaupt etwas zu sagen. „Warum?“ fragte sie mich. Sie wusste zwar, dass diese frage ganzschön blöd war, aber sie wollte wenigstens etwas von sich geben. „Weis nicht, könnte interessant werden.“ Erwiderte ich. „Warum meinst du, dass es interessant werden könnte?“ Noch eine Blöde frage, die ich ihr beantwortete. „Keine Ahnung. Eventuell werden uns Geschichten über herumspukende Geister erzählt. Wäre ja mal etwas Interessantes.“ „Oder vielleicht nur, weil dort eventuell par hübsche Jungs rumlaufen?“ Fragte Lena um mich zu Piesacken. „Du glaubst doch nicht im Ernst, dass in diesen Kaffs irgendwelche hübschen Jungs rumlaufen.“ Sagte ich, um meine Schwester von dummen Gedanken abzubringen. Sie kuckte mich schräg an und trank den letzten Schluck Kaffee aus ihrer Tasse. Lena stand auf und wusch die Tasse ab. Sie nahm ein frisches Handtuch aus der Schublade und trocknete die Tasse ab um sie wieder in den Schrank zu stellen. „Gut ich werde dann mal allmählich los düsen, denn ich habe noch viel zu tun.“ Kündigte Lena an, das mich darauf schließen ließ, dass sie erst in frühstens einer stunde wirklich los gehen wird. „Ok.“ sagte ich und ging nach oben in mein Zimmer. Dort machte ich meinen Computer an und öffnete „Age of Pirats“ mein Lieblings spiel. Ich musste oft Schlachten mit anderen Schiffen führen und öfters das Spiel neu beginnen, weil ich die Meutereien an Bord immer wieder verlor. Durch dieses Spiel konnte ich gut Strategien lernen. Nach zwei Stunden kam meine Schwester ins Zimmer und verabschiedete sich von mir. Nach cirka fünf stunden spielen wurde mir doch sehr langweilig und ich beschloss den Computer aus zu schalten. Ich legte mich auf mein Bett und starrte an die Decke. Nach gefühlten zwanzig Stunden, die allerdings nur zehn Minuten waren, klopfte meine Mutter an die Tür und gab mir bescheid, dass das Abendessen fertig war. Die anderen saßen schon am Tisch als ich rein kam. Ich setzte mich neben Kevin. Dann begannen wir zu essen. „Wann gehst du morgen zu Kati?“ Fragte meine Mutter meinen Bruder. „Um eins. Sie muss nämlich noch ihr Zimmer aufräumen.“ Antwortete er. „Wann fahren wir eigentlich los?“ wollte ich wissen. „Na ja, ich hatte mir so gedacht, dass wir morgen um elf losfahren. Die Autobahn ist dann noch nicht so voll.“ Sagte meine Mutter. „Dann, bringe ich die Koffer heute noch zum Auto. Hilfst du mir?“ Fragte mein Vater meinen Bruder. „Ja, klar, gerne.“ Erwiderte dieser. „Weckt einer von euch mich dann?“ fragte ich in die Runde. „Du kannst dir auch einen Wecker stellen.“ Sagte meine Mutter. Ich legte mein Kopf zur Seite, schmollte, machte meine Augen ganz groß und sagte: „Bitte, Bitte, Bitte.“ „Man, ja gut in Ordnung ich wecke dich.“ gab meine Mutter nach. Ich grinste wieder und nahm mir eine Weitere Scheibe Brot. „Wie lange werden wir brauchen, bis wir da sind?“ Fragte meine Mutter. „Wenn wir durch fahren und gut durch kommen, brauchen wir zwei Stunden. Wenn wir aber in den Stau geraten, könnte es sein, dass wir auch erst zum Abend ankommen werden.“ Erwiderte mein Vater. „Können wir dann auch gleich auf die Sommerrodelbahn?“ Wollte ich unbedingt wissen. „Lass uns doch dann erst mal ankommen und in Ruhe auspacken.“ Sagte meine Mutter. „Aber dafür werden wir doch nicht den ganzen Tag brauchen.“ Drängte ich. „Mensch Kind sei doch nicht so ungeduldig.“ Sagte mein Vater, leicht genervt. „Wir werden Morgenabend erst einmal schön grillen und den Urlaub genüsslich einleiten.“ „Und was machen wir den restlichen Teil des Tages?“ Wollte ich wissen. „Ankommen und auspacken.“ Sagte meine Mutter. „Langweilig.“ Brummelte ich. Da wir mit Essen fertig waren, räumte ich den Tisch ab und ging ins Bad um mich zu baden. Ich drehte den Wasserhahn auf und regelte die Temperatur