Sascha Arntsen

Midgards Erben


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Riesen leben. Leihe dir mal das Buch >Die Edda< aus, darauf stützt sich das ganze Wissen dieser Mythologie.“

      „Du erzählst gerne, oder? So kenn ich dich ja noch gar nicht. Aber du wirst lachen, das Buch habe ich sogar dabei.“

      „Wirklich? Und schon was gelesen?“

      Simone schaut ihn mit großen Augen an. Dabei hat sie ein breites Lächeln auf ihren Lippen.

      „Nein, hatte bisher noch keine Zeit dafür.“

      „Du verblüffst mich Jan.“

      Sie gehen in die Grotte hinein, die am heutigen Tag geöffnet ist. Vorbei an der Weihinschrift zu der großen Rune.

      „Was ist das denn für ´ne umgedrehte Antenne?“

      „Das ist eine Rune. Runen dienten auf der einen Seite als Schriftzeichen und andererseits werden ihnen noch heute magische Kräfte nachgesagt, die man ebenfalls durch Aufladung Verstärken kann. Jede einzelne hat eine ganz besondere Bedeutung. Man kann ihre Kräfte auch gezielt einsetzen, wenn man die eine oder andere miteinander koppelt. Sogenannte Binderunen. Die hier an der Wand heißt zum Beispiel Algiz. Sie ist eine Schutzrune.“

      „Kennst du dich damit auch aus?“

      „Ein wenig. Meine Eltern schon mehr. Meine Mutter stellt selber Binderunen her. Komm wir gehen jetzt hoch.“

      Sie verlassen die Höhle wieder und steigen über die alten ungleichmäßigen Stufen den Felsen drei hoch. Immer wieder kommen ihnen beim Aufstieg auf den sehr engen Stufen Personen entgegen.

      „Die Treppe ist aber auch mal eng“, meint Jan.

      „Wenn man sich überlegt, das die bestimmt nicht für diesen Betrieb konzipiert war.“

      „Hast ja recht, aber so langsam sollten wir doch mal oben sein, oder?“

      „Ich glaube, nach der nächsten Biegung.“

      Jan laufen die Schweißperlen nur so von der Stirn. Aber ihr zu liebe würde er jetzt sogar durch die glühende Sahara laufen.

      „Schau. Da ist die Brücke!“ ruft sie Jan hinterher, der ihr auf wenige Schritte nachfolgt.

      „Ja, bin gleich da“, fügt er an.

      Simone bleibt nun mitten auf dem mit Brettern ausgelegten, stählernen Übergang stehen. Jan folgt ihr sehr schnell nach und stellt sich neben sie an die Brüstung. Sie schauen herunter auf die Wiesen und den See.

      „Das ist bestimmt wahnsinnig romantisch, wenn die Felsen abends von der untergehenden Sonne bestrahlt werden. Aber leider bleiben wir nicht so lange hier, um das noch miterleben zu können.“

      „Es ist doch schon romantisch genug, oder?“, hechelt Jan, der gerade doch ein wenig aus der Puste zu sein scheint.

      „Hast ja Recht.“

      „Was die anderen jetzt wohl machen?“

      „Die sitzen bestimmt irgendwo herum und langweilen sich zu Tode. Komm wir gehen weiter.“

      „Schau mal Simone, eine Art Altar.“

      Sie stehen gerade vor dem Altarstein mit dem Sonnenloch.

      „Genau, ich glaube hier beobachteten die den Sonnenstand bei der Sommersonnenwende. Aber was die dabei gemacht haben und warum, keine Ahnung.“

      „Das kann durchaus sein mit der Sonnenwende. Was du nicht alles weißt. Ich meine so als Christ!“

      „Simone, ich bitte dich!“

      „Worum?“, antwortet sie und lächelt ihn an.

      „Du weißt schon! Bitte derartige Witze unterlassen, danke.“

      „Schon gut. Ich verbessere mich. Ich meine so als Asatruar.“

      Darauf antwortet er sicherheitshalber mit Schweigen und schaut sie mit großen Augen an.

      „Was ist, Jan?“

      „Nichts. Ist schon in Ordnung.“

      Sie drehen sich um und stehen wieder vor der kleinen Brücke. Immer noch hat Simone Jans Hand fest im Griff.

      „Komm wir gehen wieder rüber. Ich möchte ja auch noch mal kurz auf den anderen Stein rauf“, sagt sie.

      Unten, von der Suche nach der Klassenlehrerin zurück, sitzen Mario, Dirk und Alex wieder auf der Bank, die sie sich bei diesem Betrieb mühsam zurück erkämpft haben. Frau Müller schaut sich indessen das Treiben ihrer Bagage mal aus der Nähe an.

      „Wo habt ihr Frank und Markus gesehen?“, fragt sie die drei.

      „Da vorne am Waldrand. Jan und Simone sind oben auf dem Felsen“, zeigt ihr Mario.

      „OK.“

      Sie geht langsam in Richtung Wald und macht sich ihr eigenes Bild von den beiden Quertreibern. Simone und Jan stehen nun mitten auf der kleinen Brücke.

      „Sieh mal, da unten sitzen die drei ja wieder“, meint sie. „Aber von den anderen ist immer noch nichts zu sehen.“

      „Die sind bestimmt im Wald und halten Händchen“, lacht Jan.

      „Das machen wir doch auch, du Flitzpipe.“

      „Ich geb´ dir so Flitzpipe, meine Kleine. Hast ja Recht. Schau mal!“, er traut seinen Augen nicht, „Da ist wieder so ein komischer Schmetterling. Ich dachte immer Elfen leuchten.“

      „Wer sagt denn so was? Schaust zu viel Fern, oder? Wenn die leuchten würden, dann würden sie doch sofort von jedem erkannt. So bemerkt sie nur derjenige, der genau hinschaut und sie auch sehen will.“

      Dabei schmunzelt sie leicht.

      „Nun ja, das hört man doch immer. Da ist noch einer!“, dabei zeigt er in die andere Richtung.

      „Hey Alter, wie sieht es aus“, fragt Dirk Mario unten auf der Bank. „Sollen wir gleich auch mal auf Brautschau gehen? Hier läuft ja genug Freiwild herum.“

      „Entspann dich doch mal. Du bekommst sicher auch noch eine ab. Wir fahren aber in einer Stunde auch schon wieder rein. Da lohnt sich das doch gar nicht mehr.“

      „Stimmt schon. Morgen ist ja auch noch ein Tag.“

      Derweil macht sich oben auf der Brücke eine deprimierende Stimmung breit.

      „Gleich fahren wir leider schon wieder los. Ich könnte hier noch Stunden verbringen“, meint Jan.

      „Ja, ich auch. Aber wir kommen bestimmt noch mal hierhin zurück. Das spüre ich.“

      Dabei wird ihre Stimme merklich ruhiger. Sie umarmen sich und ihre Gesichter kommen sich langsam immer näher. Dann küssen sie sich.

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