bekannt ist. Dieses Phänomen ist nicht auf den westlichen Teil beschränkt, jedoch ist der westliche Teil relativ arm an Pflanzenwuchs, da hier viele Art wie die des Saguaro fehlen, die von einem guten Sommerregen abhängen.
Zwei optisch dominante Lebensformen unterscheiden die Sonora-Wüste von anderen Wüsten Nordamerikas – die Leguminosen-Bäume (z.B. Mesquite) und die Säulenkakteen. Die dieses Trockengebiet permanent oder saisonal durchziehenden Wasserläufe schaffen oasenhafte Biotope.
Die den Menschen interessierende Tierwelt umfasste an unterschiedlichen Orten Bighorn-Schafe, Elche, Maultierrotwild, Weißschwanzhirsche, Antilopen, Kaninchen, Nagetiere, Truthühner, Wachteln und Reptilien, im unmittelbaren Wasserbereich auch Amphibien und Fische.
3.1.3. Die Chronologie
Die Chronologie der Hohokam ist nicht so sicher und eindeutig aufzustellen wie die Chronologien für andere prähistorische Hauptkulturen des Südwestens, vor allem deshalb, weil Wüstenholz für die Baumringdatierung schlecht- bis ungeeignet ist. Ausgangspunkt für die Kalenderdaten zur Hohokam-Chronologie basieren auf der vorher datierten nichtlokalen Keramik, die in den Hohokam-Fundorten freigelegt wurde. Andere Techniken, die verwendet worden sind, um die Hohokam-Chronologie aufzubauen, umfassen die Radiokarbon-Methode, die Alpha-Rückstrahlung, die Obsidian-Hydratation, den Archäomagnetismus, die Thermolumineszenz, die Seriation und die Stratigraphie. Gegründet auf diesen Techniken der Archäologen wurden fünf Zeitabschnitte gekennzeichnet, die unterschiedliche kulturelle Äußerungen der Hohokam widerspiegeln und die von 300 bis 1450 u.Z. reichen und von denen die Archäologen annehmen, dass sie der eindeutigen Hohokam-Kultur angehören. Entsprechend den Quellen werden die Daten der Zeitabschnitte unterschiedlich angegeben.
Pionierzeit (pioneer period) – 1/300 bis 600/775 u.Z.
Red Mountain Phase (1 bis 300 u.Z.)
Beginn der Töpferei; kleine permanente Niederlassungen; Beginn der Hohokam-Kultur
Vahki Phase (300 bis 500 u.Z.)
erste Bewässerungskanäle; polierte rote Töpfe
Estrella Phase (500 bis 600 u.Z.)
erste große Kanäle; Red-on-Gray-Töpferei; Pfeil und Boden werden benutzt
Sweetwater Phase (600 bis 700 u.Z.)
große Bewässerungssysteme im Salt River Valley
Snaketown Phase (700 bis 750/775 u.Z.)
Red-on-Buff-Töpferei; Brandbestattung allgemein verbreitet
Kolonialzeit (colonial period) – 600/775 bis 900/975 u.Z.
Gila Butte Phase (750/775 bis 850 u.Z.)
erste Ballspielplätze; Anstieg des Produktaustausches mit anderen Regionen
Santa Cruz Phase (850 bis 950/975 u.Z.)
kompliziertere Topfverzierungen; diffizilere Brandbestattungen
Zeit der Sesshaftigkeit (sedentary period) – 900/975 bis 1100/1150 u.Z.
Sacaton Phase (950/975 bis 1150/1175 u.Z.)
Massenproduktion der Red-on-Buff-Töpferei; starke Verbreitung der Ballspielplätze
Klassische Zeit (classic period) – 1100/1150 bis 1350/1450 u.Z.
Soho Phase (1150/1175 bis 1300 u.Z.)
Oberflächenwohnbauten mit Umfassungsmauern; Interaktionen reduzieren sich;
Plattformmounds werden erbaut; Ballspielplätze werden aufgelassen; Wohn- und öffentliche Bauten aus Adobe
Civano Phase (1300 bis 1350 u.Z.)
Großhäuser werden gebaut, der Salado Polychrome Keramikstil verbreitet sich
Polvoron Phase (1350 bis 1450/1475 u.Z.) (manchmal auch als Nachklassische Zeit bezeichnet)
Grubenhäuser werden wieder verstärkt gebaut; Bevölkerungsreduzierung; starke soziale und politische Veränderungen
Die Polvoron-/Nach-Klassik-Zeit wird von einem Teil der Archäologen nicht als eine selbständige Zeit der Hohokam-Kultur angesehen, sondern mehr als ein nicht genauer zu bestimmender Ausklang der Klassischen Zeit. Sie ist fachlich umstritten. Für unterschiedliche lokale Bereiche gibt es unterschiedliche Phasenbezeichnungen.
3.1.4. Die kulturelle Formierung
In der ersten Periode (Pionier-Zeit), die, lokal unterschiedlich, zwischen 600 und 750/775 u.Z. endete, bauten die Hohokam ihre frühen, kleinen Niederlassungen hauptsächlich in der Nähe des Zusammenflusses des Gila und Salt River (nahe dem heutigen Phoenix) und auf den Flutebenen des Santa Cruz River (nahe dem heutigen Tucson). Ihre Dörfer waren kleine Ansammlungen von flach (meist 0,3 bis 0,5 m) eingetieften Grubenhäusern/Hütten (Haus in der Grube) um offene Hofflächen mit abseits liegenden Arbeitsstätten mit und ohne Erdöfen, Abfallhaufen, und Bestattungsplätzen. Sie benutzten die Arbeitsstätten für die Nahrungsstoffverarbeitung und für Handwerksarbeiten. Die Bestattungsbereiche dienten im Wesentlichen für die Leichenverbrennung und die Kremationsaschebeisetzung, die sich ab 700 u.Z. allgemein durchgesetzt hatte. Zur Aufbewahrung der Asche und der Knochenreste wurden Urnen verwendet. Das ursprüngliche Niederlassungselement bestand aus zwei bis vier Grubenhäusern und einer Hoffläche und beherbergte 16 bis 20 Personen. Mit der Ansammlung einer kleinen Anzahl solcher Hofgruppen entstanden Weiler. Wenn mehrere Hofgruppen, eventuell auch noch um eine zentrale Freifläche oder Plaza, in einem Gebiet vereint waren, sprach man von einem Dorf. Ab einer bestimmten Größe entstanden in den Dörfern kommunale Bauwerke wie Ballspielplätze und auch Mounds. Ein saisonales Verlassen der Siedlung zu Jagd-, Sammel- und Ernteaktivitäten in entfernteren bergigen (?) Gebieten durch die Bewohnerschaft ist als sicher anzunehmen. Gegen Ende der Pionierzeit lebten die Hohokam - vermutlich als erweiterte oder Groß-Familien - in ungewöhnlich großen Behausungen (111 bis 278 m² Grundfläche; eine Art Säulenhalle), die entweder rechteckige oder quadratische Grundrisse hatten und oft zwei schmale Eingänge und zwei Innenfeuerstellen aufwiesen.
Bald nach 300 u.Z. wurden die Hütten mit niedrigen Schlafplattformen ausgestattet. Die Hohokam flochten Schlafmatten, webten Decken und stellten Kochtöpfe, Essschüsseln und Vorratsgefäße, sowie Körbe, Mahlsteine, Werkzeuge und Jagdwaffen her. Sie speicherten Nahrung in Vorratskammern direkt an der Außenseite ihrer Hütten.
Zeitgleich mit dem Aufkommen des Irrigationsbodenbaus begannen die Niederlassungen in einer bestimmten Verteilung entlang der Flüsse aufzutreten, wobei ihr Abstand untereinander wahrscheinlich durch die Länge der von der Gemeinschaft zu bearbeitenden und betreuenden Kanalabschnitte und der dazugehörigen Feldflächen bestimmt wurde. Die Bewässerungsanlagen bestimmten die Niederlassungsstandorte. Zwischen 700 und 750 u.Z. wurden die dörflichen Abfallhaufen mit einer Schlammschicht versiegelt/abgedeckt. Diese bautechnisch „veredelten“/verbesserten Hügel wurden die Keimzellen der späteren Plattformmounds.
Der typische Hohokam-Haushalt produzierte eine überraschende Vielfalt von Produkten. Die Hohokam flochten aus den Fasern der Weide und aus Pfeilgras Körbe für Aufgaben, für die die zerbrechlichen und schweren Tongefäße ungeeignet waren. Aus Holz stellten sie Grabstöcke, Paddel (für die Tongefäßherstellung), Handgriffe und andere Gegenstände her. Sie fertigten auch hölzerne Stäbe, die möglicherweise (!) als Symbole für einen speziellen gesellschaftlichen Status galten. Aus der Baumwolle ihrer Felder spannen und webten sie Decken, Lendentücher, Röcke und Kilts, Hüte oder Turbane und Hemden. Aus den Fasern der Agave und anderer Wildpflanzen der Wüste flochten sie Matten, Sandalen, Bänder und Seile.
Aus den Mineralien wie Türkis und Argillit fertigten sie Schmucksachen wie Lippen- und Nasenstecker, Perlen, Anhänger, Figuren und Mosaikstücke. Aus Molluskenschalen, die von den Stränden des Golfs von Kalifornien und von der Pazifikküste stammten, fertigten