Harry Sher

Sehen ohne zu Sehen - Körpersprache-Hypnose -


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genauso wie neue Gesichtsausdrücke ihm zeigen und mit ihm üben. Ebenso sollten Gesten immer von passenden Worten begleitet sein.

      Hierzu gehören auch das bejahende Kopfnicken und das verneinende Kopfschütteln. Das alles wird ihrem Kind helfen, sich später einmal korrekt und unmissverständlich ausdrücken und mitteilen zu können.

      Soviel zu dem Beginn ein jedes Lebens und den Anfängen der Körpersprache als Baby und/oder Kleinkind.

      Lassen Sie uns nun einen Schritt machen und hinüber gehen in „die Welt der Erwachsenen Menschen“.

      Dies ist insofern extrem spannend als das wir nun in der Lage sind uns bewusst mit und über unsere Körpersprache zu definieren und auszudrücken.

      Wir können mit dem gesamten Körper sprechen und/oder ihn auch gezielt in die gesamte Kommunikation einbeziehen und mehr oder minder ausdrucksstärkend einsetzen

      Da steht SIE nun….neben mir, an der Bar.

      Wir sind uns begegnet während einer Party. Es herrschte eine gelöste Stimmung, die Musik spielte Hits der vergangenen Jahre und wir warteten auf unsere bestellten Getränke. Sie stand alleine am Tisch links neben mir. Ich schaute sie kurz an…

      Keine Angst liebe Leser, wir verirren uns nicht in einen Liebesroman.

      Was denke ich über die Person zu meiner Linken? Was denkt sie vielleicht über mich? Es sind die „berühmten 10 Sekunden“ der ersten Begegnung zweier Menschen.

      Doch zurück zu Ihr … Hippie-Kleidung. Einen bodenlangen, weich fließenden blauen Rock, ein knallbuntes glänzendes Oberteil mit kurzen Ärmeln, große runde Neon-farbene Ohrringe und mehrere Ketten aus kleinen Plastikperlen. Ihr Gesicht ist auffällig geschminkt und die lange Löwenmähnenfrisur ist knallrot gefärbt.

      Nun gut, denke ich mir … eine Unterhaltung mit ihr wird mir nicht viel bringen, was soll mir den „so Eine“ … Person schon zu erzählen haben?! Etwas Interessantes sicherlich nicht.

      Mit meinem Getränk, das ich zwischenzeitlich bekommen habe verlasse ich den Schauplatz. Und schon tappe ich in die Falle.

      In welche Falle denn, werden Sie sich jetzt sicher fragen! Eine Situation, liebe Leser, in der Sie sich sicher auch schon mehrmals wiedergefunden haben.

      Wir sehen, was wir GLAUBEN zu sehen … und schwupps … steckt eine Person in der berühmten „Schublade“ fest. Entkommen nicht möglich. Die Optik hat gesiegt! In solchen Situationen ist die „Optik“ unser größter Feind. Ich gebe der mir unbekannten Person keine Chance mehr mit mir eine Kommunikation ein zu gehen.

      Eine Stunde später bekam ich wieder Durst. Ja es hat tatsächlich so lange gedauert. Um mir ein neues Getränk zu holen begab ich mich zurück zur Bar.

      Während ich wieder einen Moment auf mein bestelltes Getränk warten musste, konnte ich im Hintergrund eine interessante Unterhaltung mithören. Es wurde über brisante politische Themen gesprochen, höchst interessant.

      Als ich mich umschaute erkannte ich sofort die beiden Gesprächspartner. Und ja, richtig geraten, einer davon war meine „Hippie-Begegnung“, die sich angeregt mit ihrem Nachbarn unterhielt.

      Was folgern wir daraus:

      Das Aussehen einer Person ist völlig irrelevant, die Kleidung die sie trägt absolut unwichtig.

      Einzig und alleine von Wichtigkeit ist das EIGENE Empfinden und nicht der optische Eindruck.

      Also denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal morgens beim Bäcker auf eine unbekannte Person im alten Jogginganzug treffen … einfach mal ansprechen!

      Und am Anfang waren da Adam und Eva…

      Zwei Gleiche von einer Sorte, aber dennoch so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Sowohl äußerlich als auch innerlich.

      Und genau diese grundverschiedenen Merkmale der doch so gleichen Gattung setzen sich auch in der Körpersprache fort. Ja richtig, die Körpersprache ist genauso unterschiedlich wie die Augen- oder Hautfarbe, das Gewicht und die Größe und vieles mehr.

      Dies ist nun mein Ansatzpunkt zum Thema Körpersprache von Mann und Frau.

      Haben Sie schon einmal bemerkt, wenn Sie ihren Partner oder Ihre Partnerin beobachtet haben, wie unterschiedlich Gesten und Körpersignale sind und wie häufig sie immer wieder zum Ausdruck kommen? Letztendlich ist die Körpersprache nicht nur geschlechtsspezifisch sondern auch eine Typ-abhängige Eigenheit.

      So … wie allgemein bekannt sein dürfte, war Adam der erste Mensch den Gott geschaffen hat und weil dieses Buch ebenfalls von einem Mann geschrieben (im weitesten Sinne auch geschaffen) wird, beginnen wir einmal ganz klassisch mit der Beschreibung der Körpersprache des Mannes.

      Alle Damen mögen es mir bitte nachsehen, dass in unserem jetzigen Fall das grundsätzliche Anstandsgebietende „Ladies First“, außer Kraft gesetzt wird, was aber keinesfalls negativ gewertet werden sollte.

       D e r M A N N …

      Begrüßt sein Gegenüber mit einem festen kräftigen Händedruck. Das erste herausgearbeitete Merkmal der langen Reihe aus der Körpersprache des Mannes. Starker Händedruck = tendenziell eher aggressiv und dominant. Insbesondere in Stress-Situationen. Begegnet in geneigter Körperhaltung seinem Gegenüber und vermeidet jeglichen Blickkontakt. So signalisiert „ER“ Unterwürfigkeit.

      Aber hey Männer … haben wir das nötig? Müssen wir Unterwürfig sein? Nein, natürlich nicht! Aggressiv schreiten wir voran … bereit, auf alles loszugehen was sich uns in den Weg stellt. Vorzugsweise auf die Frau, die wieder einmal ein paar neue Schuhe (obwohl der Schuhschrank schon überquillt) oder die 28ste neue Handtasche kaufen möchte weil die anderen 27 nicht die richtige Farbe oder Größe besitzen.

      Wie läuft das im Allgemeinen ab? Gut, die meisten Männer von uns wissen es aus eigener Erfahrung. Aber denjenigen, die dieses phänomenale Ereignis noch nicht miterleben durften (oder sollte ich besser sagen, die das Glück hatten es noch nicht miterleben zu müssen?!), greife ich sehr gerne ein wenig unter die Arme.

      Widmen wir uns nun folgendem Szenario:

      Samstagvormittag im Einkaufszentrum, nur noch schnell ein paar Einkäufe erledigen und das gemütliche, heiß ersehnte Wochenende kann beginnen.

      Doch plötzlich und völlig unerwartet rennt „SIE“ los. In einem Tempo, dass jeden Versuch sie zu stoppen unmöglich macht. Ohne die Chance sie zu bremsen, rast sie in den „Schuhladen“! (Wo denn sonst laufen Frauen in Sekundenschnelle zur Höchstform auf?!) Stürzt geradewegs genau auf das Regal mit ihrer Schuhgröße zu – in der Regel die Größen 37, 38 und 39. Greift noch in der letzten Laufbewegung, zielsicher und blitzschnell nach dem ersten Objekt Ihrer Begierde.

      Und genau jetzt, zu genau diesem Zeitpunkt setzt unsere aggressive Männer-Körpersprache ein. Nachdem wir unserer Frau hinterhergehechelt sind um sie einigermaßen im Auge zu behalten, lassen wir uns fallen, auf das nächstbeste Sitzmöbel, das zu unserem Glück extra für uns Männer in diesen Situationen bereitgestellt wurde. Sogleich nehmen wir unsere Sitzposition ein. Wie…

      Breitbeinig und viel Raum einnehmend. Brust raus … und zum Schluss noch die Arme vor der Brust verschränkt. Unser jetziger Blick sagt alles und bedarf keinerlei Erklärung … denken wir. Sie schaut lächelnd zu uns herüber während die Hände schon nach dem nächsten Paar Schuhe greifen. Also ist sie noch nicht zu 100% von uns und unserer Haltung beeindruckt. Ja, alle die es am eigenen Leib miterlebt haben werden es wissen, den Anderen teile ich es hiermit offiziell mit, dass gleiche gesamte Szenario wiederholt sich in der Regel noch ca. 6 – 8 Mal! Wobei wir Männer noch lange nicht am Ende unserer Kunst angelangt sind.

      Nach stetiger Blickverschärfung, bei jedem weiteren gegriffenen Paar Schuhe, das ebenfalls stetig lauter und schärfer gewordene Schnaufen durch die Nase und den vielen lauten unüberhörbaren