Harry Sher

Sehen ohne zu Sehen - Körpersprache-Hypnose -


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      Fügen wir jeden einzelnen Übungsschritt zu einem gesamten „Erscheinungsbild“ zusammen und präsentieren dieses frontal dem Betrachter, nämlich unserem Gegenüber, so wird das strahlende Selbstvertrauen das von Ihnen ausgeht, unübersehbar sein.

      „Guten Tag, da bin Ich, … Harry Sher.“ - und jetzt Sie…..

      „Guten Tag, hier bin Ich, … _______________________“.

      So, nun stehen wir uns voller Selbstvertrauen gegenüber, aber wie geht es denn nun weiter?

      Um die Körperhaltung nun auch beibehalten zu können, sind Körperspannung und Balance sehr wichtig.

      Die Balance kann man recht einfach halten, indem man sein Gewicht auf beide Beine gleichmäßig verteilt. Zum längeren Stehen sollte die Füße etwa hüftbreit auseinander gestellt werden. So ist man jederzeit bereit das Gewicht zu verlagern oder bequem in jegliche Richtung davon zu gehen. Wichtig hierbei sollte noch sein, dass man zwar eine aufrechte Körperhaltung einnimmt dabei aber darauf achten sollte, dass das Ganze nicht steif oder ungelenk aussieht was den gesamten Eindruck wieder in eine falsche Richtung lenken würde.

      Die Körpersprache wird durch Gewichtsverlagerungen grundsätzlich aufgelockert und vermittelt so viel leichter das selbstsichere, zielstrebige Auftreten unserem jeweiligen Gegenüber.

      Auch hier möchte ich Ihnen jedoch ans Herz legen, ein für Sie und Ihr gewünschtes Auftreten ein angemessenes „Mittelmaß“ zu finden. Denn auch hier gilt wie in den meisten aller Fälle: „zu viel des Guten macht schnell unglaubwürdig!“ – soll in unserem Fall heißen: - zu viel hin und her Gewackel hinterlässt einen eher nervösen, unsicheren Eindruck.

      Im Sitzen nimmt man ebenfalls eine aufrechte Körperhaltung ein. Man nutzt möglichst die gesamte Sitzfläche des Stuhles oder Sessels, damit man eine für sich optimale Haltung und Position einnehmen kann ohne verkrampft oder angestrengt zu wirken.

      Sie sollten sich einfach im Hinterkopf behalten: „Aufrecht stehen, gehen oder sitzen – ohne dabei steif zu wirken“.

      Gesten sind unterstützende Finger-, Hand- oder ganze Armbewegungen (in einzelnen Fällen wird sogar der ganze Körper benutzt), die unterstützend dem gesprochenen Wort den Ausdruck verstärken oder verdeutlichen sollen.

      Es gibt auch heute noch ganze Urwaldstämme, die sich ausschließlich durch eine Gestikulationssprache verständigen. Diese benutzen allerdings im umgekehrten Fall Klick-, Gurgel-, Pfeif- Kehllaute zur Unterstreichung ihrer Konversation.

      Das Geschick und die Fähigkeit, Gesten anderer Menschen zu deuten und lesen zu können, gleichsam eigene Gestiken gezielt einzusetzen, birgt viele Vorteile und fördert das Zwischenmenschliche Verständnis ungemein.

      „Guten Tag, mein Name ist Harry Sher, …

      was darf ich für Sie tun?“………

      So nehme ich im Allgemeinen meine Telefonanrufe entgegen. Wie auch Ihnen täglich mehrere Male bewusst werden dürfte ist das Telefon/Handy aus unserer heutigen Welt nicht mehr wegzudenken. Das Telefon ist für fast jeden von uns zu einem alltäglichen Gebrauchsgegenstand geworden und so lebensnotwendig wie Strom und fließendes Wasser. Aber das nur am Rande. Worauf ich eigentlich hinaus will ist die Tatsache, dass jeder von uns, auch Sie, mehrmals am Tag „telefoniert“. Ob mit stets gleichbleibender Begeisterung sei dahin gestellt. Fakt ist – zu jedem Anlass muss erst einmal telefoniert werden.

      Dabei spielt es jedoch keine Rolle ob Sie eines der neuesten Modelle aus der Smartphone-Generation, ein älteres meist schnurloses Telefongerät oder aber noch ein Model der „Wählscheibengeneration“ – am Ohr halten.

      Gleichbleibend bei allen „Fernsprechgeräten“ ist jedoch die Tatsache, dass wir während des Telefonierens unseren Gesprächspartner nicht sehen können, die uns aber in keiner Weise davon abhält oder beeinflusst durch und mit Gesten zu kommunizieren.

      Sobald wir in irgendeiner Form beginnen uns mit einem anderen Partner verbal auseinander zusetzen, werden einige bestimmte Gliedmaßen unbewusst aktiviert und begleiten den gesprochenen Text, in einer Art „Co-Moderation“, mit erklärenden/bezeichnenden Bewegungen, unseren Gesten.

      „……ja Peter prima. Dann treffen wir uns am besten in einer Stunde bei mir. Wenn Du Dich am Baumarkt XY links hältst und dann an der großen Kreuzung vor der neuen Tankstelle rechts abbiegst bist Du auf jeden Fall schneller als wenn Du erst von hinten über Da und Dort her kommst….“.

      Und was passiert? - Jedem von uns –, völlig unbeabsichtigt oder geplant -….Mindestens eine Extremität beginnt dem Peter in Form von bestimmten, gut erkennbaren Bewegungen den erklärten Weg zu „zeigen“…, obwohl er uns, wie unser Gehirn eigentlich weiß, nicht sehen kann. Auch ist es völlig irrrelevant, wer da gerade mit wem telefoniert. Ob es die beste Freundin Pia ist, der ich ganz dringend berichten muss, was für einen tollen großen Kleiderschrank mir mein Ehemann gerade gekauft hat oder ob es der Tierarzt Pudelwohl ist dem ich erklären muss, wie sich mein Hund mehrmals täglich, fast anfallsartig mit dem Hinterteil über meinen Teppichboden im Wohnzimmer schubbelt, ohne dabei die Hinterbeine zu gebrauchen. Mindestens ein Arm „zeichnet“ Pia die Form und Größe meines gerade eben neu erstandenen Kleiderschrankes nach oder „zeigen“ meinem Tierarzt Pudelwohl die zuckenden Vor- und Rückwärtsbewegungen, die mein Hund Shiva scheinbar exzessiv auf meinem Teppichboden vollführt.

      Allerspätestens jetzt dürfte sich jeder von Ihnen liebe Leser, an eines dieser sprichwörtlich „BEDEUTENDEN“ Telefonate erinnern, wobei Sie ihrem „FERN-Gesprächspartner“ ausdrucksstark etwas „zeigten“, was für beide Beteiligten aber nicht zu sehen war.

      Wenn Sie mich nun fragen wollen ob das „Untermalen“, zum Beispiel am Telefon, ohne sichtbaren Partner, schlimm oder gar krankhaft ist, kann ich Sie beruhigen.

      Das Untermalen während und mit Ihren „Gesten“ passiert, mehr oder weniger ausgeprägt, automatisch und ist deshalb völlig normal und in Ordnung.

      Seit Jahrhunderten gilt der Händedruck als Zeichen der Achtung, der Einigkeit, der Freude und Wertschätzung. In der heutigen Gesellschaft gehört der formelle Handschlag zum „Guten Ton“ und ist als Zeichen der „Begrüßung“ eine unerlässliche Geste.

      Jedoch werden auch größte Freude und Dankbarkeit mittels eines Händedruckes in Verbindung mit einer wohlgemeinten Umarmung zum Ausdruck gebracht.

      Die Art und Weise jedoch, wie ein obligatorischer Händedruck ausgeführt wird, übermittelt uns eine Vielzahl von Informationen. Wir können daraus beispielsweise Unsicherheit oder Aggressivität, genauso wie Zielstrebigkeit oder Selbstbewusstsein erkennen. So lässt sich also der Händedruck als erste Maßnahme anwenden, um den sprichwörtlichen „ersten Eindruck“ einer Person zu gewinnen, der dann auch wiederum den Verlauf eines Gespräches stark beeinflussen kann.

      Die gesamte Prozedur des Händedruckes bei normalem Verlauf dauert nicht länger als drei bis vier Minuten. Aber ist Ihnen bekannt oder können Sie sich in etwa vorstellen, wie viele falsche oder richtige „Informationen“ sie damit weitergeben geben können?!Nun, bei diesem Gedankenspiel fallen Ihnen sicherlich so manche in Erinnerung gebliebene „Begrüßungserlebnisse“ mit den unterschiedlichsten

      Empfindungen ein. Ein feuchter, schlaffer Händedruck beispielsweise, wird bei Ihnen wohl kaum sympathische Zuwendung erwachsen lassen. Reicht man Ihnen nur die Fingerspitzen, zeugt das von äußerster Unkonzentriertheit.

      Eiskalte Hände hingegen erwecken das gleiche unwohle Gefühl wie ein vermeintlich nicht enden wollender, nicht loslassender Händedruck. Sofort beschleicht einem der Gedanke, vor dieser Person nicht so leicht entfliehen zu können.

      Grundsätzlich jedoch sollte es so sein, dass der Handschlag oder Händedruck einer Person, Vertrauen übermittelt. Sehr wichtig hierbei ist auch der Blickkontakt zum Gegenüber.

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