Elle West

Die Glocke


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aufrichtig. Dann wandte er sich ebenfalls ab und verließ Maddens Büro.

      „Ich geh’ gucken, dass diese Spinner wirklich verschwinden.“, sagte Owney und folgte den Italienern nach einigen Sekunden.

      Fin wartete, bis die Mafiosi den Raum verlassen hatten, dann rannte er zu Kate und ließ sich neben ihr auf die Knie fallen. Er zog ihren leblosen Körper auf seinen Schoß, streichelte ihr blutiges Gesicht, während ihm lautlos Tränen über die Wangen liefen. Er wurde nicht hysterisch, obgleich sein Herz schmerzte und es ihn unendlich leid tat. Sie war noch so jung gewesen und er war Schuld daran, dass sie das Leben, das sie hätte führen sollen, einfach verloren hatte.

      „Du brauchst einen Arzt.“, sagte Logan zu Mason, weil die Wunde bereits einen blutigen Kreis auf seinem Hemd hinterlassen hatte. „Ihr alle braucht einen Arzt.“

      „Darum kümmere ich mich später.“, entgegnete Mason. „Nico?“

      Der winkte ab. „Ich bin in Ordnung, Boss.“, versicherte er. „’schuldige, dass ich die Kugel nicht aufgehalten habe.“

      Mason lachte freudlos und klopfte seinem Freund auf die Schulter. „’schuldige, dass ich der Auslöser für den Schuss auf uns beide war.“

      Logan verzog das Gesicht. „Was ist mit ihm?“, fragte er und deutete mit dem Kopf zu Fin, der ebenfalls blutend auf dem Boden saß und das Gesicht der Toten streichelte.

      „Gib ihm ein bisschen Zeit, um sich zu verabschieden.“, sagte Mason mitfühlend. Er wandte den Blick ab. „Wir müssen Owney helfen, die Leichen los zu werden, ehe die Bullen hier auftauchen.“

      Logan nickte und zog seine Waffe hervor, um zu beenden, was sie alle angefangen hatten. Mason seinerseits hockte sich vor den Iren, der im Sterben lag, weil er Owney mit seinem Leben verteidigt hatte. Der Mann starrte ihn panisch an, während er unter Schmerzen zuckte und das Blut zwischen seinen Fingern hindurch sprudelte.

      Mason ergriff seine andere Hand und hielt sie umschlossen. „Schon gut, mein Freund.“, sagte er mit beruhigender Stimme. „Du hast dein Bestes gegeben und wirst an einen besseren Ort kommen.“

      Der Mann atmete röchelnd, starrte Mason verzweifelt, ängstlich an.

      „Ich werde es beenden.“, sagte der. „Es wird dir danach gut gehen. Alles ist in Ordnung, mein Freund.“ Der Ire ließ die Hand von seinem Hals sinken und umklammerte mit ihr Masons Hand. Dann schoss Mason ihm in den Kopf und beendete sein Leid.

      Logan hatte in der Zwischenzeit die beiden sterbenden Italiener erschossen. Er sah seinen Boss an. „Ich werde nach Owney sehen.“, sagte er. „Vielleicht hat er ein paar Säcke oder so.“

      Mason nickte. „Hilf ihm bitte, Nicolo.“, bat er seinen Leibwächter.

      Nachdem auch die beiden Männer den Raum verlassen hatten, hockte Mason sich zu Fin. Er legte ihm die breite Hand auf die Schulter. Fin weinte nicht mehr, starrte sie nur noch an und quälte sich selbst mit Vorwürfen. Hätte er sie retten können, wenn er bemerkt hätte, dass die Mafia hinter ihm her war? Hätte es etwas geändert, wenn er früher mit ihr aus New York verschwunden wäre? Hätten sie es dann geschafft?

      Fin umklammerte mit einem Arm Kates Kopf, die andere Hand legte er über Masons. Aus irgendeinem Grund spendete ihm diese Geste Trost, wo Worte es nicht vermocht hätten. Vielleicht, weil die Cosa Nostra sie in eine ähnliche Situation gebracht hatte, weil sie sie beide für sich gewollt hatten und sie bestraft hatten, weil sie sich geweigert hatten, sich ihnen anzuschließen.

      „Brauchst du noch Zeit?“, fragte Mason ihn leise. Fin erwiderte nichts. „Logan und Nico werden bald zurück sein und die Leichen weg bringen. Bis dahin hast du Zeit, dich von ihr zu verabschieden, mein Freund.“

      „Ihr werdet sie nicht in einen Sack stecken und mit den anderen Leichen im Hudson versenken.“, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen. Sie war nicht bedeutungslos und würde so auch nicht entsorgt werden. Das hatte sie einfach nicht verdient. Nichts hiervon hatte sie verdient. Fin beugte sich über sie und wischte sich mit Daumen und Zeigefinger die Tränen aus den Augen.

      Masons Hand legte sich kurz auf seinen Kopf. „Nein, Mann. Wir machen es, wie du willst.“, sagte er aufrichtig. „Sie hat uns gerettet, Fin. Sie hat uns gewarnt, statt sich selbst zu retten, wollte sie dich retten. Sie hat dich geliebt.“ Mason wartete, doch Fin wollte nichts dazu sagen, also erhob Mason sich seufzend und ließ ihn alleine.

      „Es tut mir leid.“, flüsterte Fin schmerzlich. Er strich ihr übers Gesicht. Ihre Rehaugen, die einst so liebevoll und lebenslustig geblickt hatten, waren nun leblos und leer. Sie starrte ins Nichts. Und während er ihr in die Augen sah, wurde ihm bewusst, dass sie nicht mehr da war. Sie war nicht mehr bei ihm. Da war nichts mehr in ihren Augen. Nichts, was sie vorher ausgemacht hatte. Nichts von dem, was sie ausgestrahlt hatte. Kate war nicht mehr da. Sie war ihm genommen worden. Fin hatte keine Ahnung, wie er nun weiter machen sollte. Sie war seine Hoffnung gewesen, sein Grund, alles zu überleben. Und jetzt hatte er niemanden mehr.

      Er beugte sich über sie und schloss ihre Augenlider, ehe er sie langsam auf die Stirn küsste. Dann suchte er den Schreibtisch ab und fand schließlich einen Brieföffner, mit dem er ihre Fesseln durchschneiden konnte. Gleichgültig ließ er beides zu Boden fallen. Er legte ihren Körper vorsichtig auf den Boden, legte ihre Hände über ihrem Bauch zusammen. Während er sie betrachtete und ihr Haar streichelte, beruhigte er sich und begann das Unausweichliche zu akzeptieren. „Ich habe ihn für dich umgebracht, Katy.“, flüsterte er. „Es tut mir so leid, dass ich nicht mehr für dich tun konnte…es tut mir so leid, dass ich dich nicht retten konnte.“ Er fuhr sich mit der Hand über Mund und Kinn. „Aber du hast mich gerettet.“, sagte er aufrichtig und hoffte, sie könnte ihn trotz allem hören. „Ich habe dich geliebt…ich liebe dich noch immer. Du warst der gute Teil meines Lebens. Ich hoffe, jetzt wird auch für dich alles gut.“ Er senkte seinen Kopf und küsste ihre leblosen Lippen. Dieses Mal wusste er sicher, dass es das letzte Mal sein würde.

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