bestand kontinuierlich über den größten Teil der Besiedlungszeit. Es scheinen auch weitere Mogollon-Menschen während der Besiedlungszeit des Grasshopper Pueblos noch hinzugekommen zu sein. Der Bevölkerungszuzug von kleinen, entlegeneren Niederlassungen wurde eventuell durch die weitgespannten Interaktionskontakte (zu sehen in den White Mountain Red wares) mit inspiriert. Eine mögliche Zuordnung zu einer Sprachgruppe ist für die Grasshopper Menschen nicht möglich.
Rituale, Zeremonien und die Religion spielten in ihrem täglichen Leben eine wichtige Rolle. Eine gewisse religiöse Strukturierung, die im Haushalt beginnt, wird durch die Existenz von Zeremonialräumen, Kivas und einer Großkiva angedeutet. Etwa die Hälfte der erwachsenen Männer war in bis zu vier Zeremonialgesellschaften organisiert, wie man die bzw. spezielle Schmuckstücke interpretiert hat, die bei den Bestatteten geborgen wurden und als Teile von zeremoniellen Kleidungsstücken identifiziert wurden, mit denen die Männer begraben worden waren. Nach den heutigen Bezeichnungen sind dies die Pfeilgesellschaft, die Muschelanhängergesellschaft, die Muschelklangschalengesellschaft und die Knochenhaarnadelgesellschaft. Die wichtigste war die Pfeilgesellschaft, deren Leiter wahrscheinlich auch der Häuptling der Gemeinschaft war.
Um 1400 u.Z. wurde das Grasshopper Pueblo wie auch die zentralen Berge von Arizona weitgehend verlassen. Es ist unklar, wohin diese Mogollon gingen, obwohl es wahrscheinlich erscheint, dass sie mit anderen Pueblo-Menschen, den heutigen Hopi, den Zuni und den Gruppen in New Mexico entlang des Rio Grande verschmolzen.
Das Canyon Creek Pueblo (1326 bis 1348 u.Z.) mit 120 Räumen ist ein zu seiner Zeit vergleichbares Beispiel zum Grasshopper Pueblo.
Chodistaas Pueblo (1263 bis 1300 u.Z.)
Das Chodistaas Pueblo ist ein kleines einetagiges 18-Raum-Pueblo und liegt etwa 1,6 km nördlich des Grasshopper Pueblo. Der Baubeginn erfolgte um 1263 u.Z., um 1300 u. Z. wurde der Ort wieder verlassen. Das Pueblo bestand aus zwei Raumblöcken. Der Nordblock wurde zwischen 1263 und 1280 u.Z. und der Südblock zwischen 1280 und 1285 u. Z. errichtet.
Über dieses kleine Pueblo und seine Bewohner ist relativ viel bekannt. Dies ist teilweise der Tatsache geschuldet, dass das Chodistaas Pueblo niederbrannte und nicht einfach verlassen wurde. In Folge des offensichtlich plötzlich ausgebrochenen Feuers verblieb der Besitz der Pueblobewohner größtenteils auf dem Boden der Räume zurück, wo er bei den täglichen Aktivitäten verwendet worden war. Solch ein vollständiges Bild des täglichen Lebens ist äußerst selten in archäologischen Ausgrabungen anzutreffen und meist auf katastrophale Preisgabeereignisse wie Vulkanausbrüche und Feuer beschränkt. Es gibt Beweise, dass der Brand von Chodistaas kein Zufall, sondern wahrscheinlich ein Unfall war. Das Feuer scheint schnell von einer Abfallverfüllung mit Scherben ausgegangen zu sein.
In diesem relativ kleinen Standort wurden fast 300 ganze Töpfe freigelegt. Mit diesem Informationsreichtum waren die Ausgräber von Chodistaas in der Lage, vier verschiedene Arten von Aktivitäten zu identifizieren, die in verschiedenen Räumen des Pueblos stattfanden: Bewohnen, Lagerung, Ritual und Produktion. Einige dieser Räume wurden anscheinend für mehrere dieser Aktivitäten genutzt, während andere nur für eine einzelne Funktion reserviert gewesen zu sein scheinen. Die Organisation der Haushalte scheint sich über die Zeit verändert zu haben. Jeder Raumblock bestand im Endausbau aus je neun Räumen, von denen einer ein Zeremonialraum war. Die Existenz von zwei solchen Räumen zeigt an, dass es zwei soziale Grundeinheiten in Chodistaas gab, eine in jedem Raumblock. Zwei Haushalte im Südraumblock begannen mit der Aufteilung in Wohn-, Lager- und Produktionsräume, aber jede Familie hatte ihren eigenen Lagerraum. Eventuell wechselte die Haushaltsorganisation, so dass jeder Haushalt seinen eigenen Raum-Set hatte.
Obwohl Chodistaas ein Mogollon Standort ist, gibt es deutliche Hinweise darauf, dass dort auch einige Personen von Anasazi-Herkunft wohnten. An diesem Standort wurde Anasazi Black-on-white Keramik gefunden und die Quelle des Lehms, der für die Herstellung dieser Keramik verwendet wurde, bestimmt. Die frühere Black-on-White ware ist eindeutig nicht aus lokalem Lehm hergestellt worden und ist deshalb mit in diese Region gebrachte Anasazi-Keramik. Die spätere Black-on-white ware ist jedoch aus dem lokalen Lehm aus der Umgebung des Chodistaas Pueblos hergestellt worden. Dies deutet darauf hin, dass einige Anasazi, vielleicht als Ehefrauen, etwas von ihren Tonwaren mit zum Chodistaas Pueblo gebracht hatten und später weitere Black-on-white ware Schalen aus lokalem Lehm schufen, da ihre mitgebrachten Gefäße zu Bruch gegangen waren. Es gibt Belege dafür, dass die Anasazi-Bewohner von Chodistaas möglicherweise Menschen waren, die im Zusammenhang mit der großen Dürre von 1276 bis 1299 u.Z. zu ihren Mogollon-Nachbarn gezogen waren.
Kinishba (1250/1300 bis 1400 u.Z.) auch Kinishba Ruins National Historic Landmark
Kinishba ist eine große Pueblo Ruine, die aus neun Mauerwerksbauten besteht, die zwischen 1250 und 1350 u.Z. von den Mogollon errichtet wurden. Das Pueblo befindet sich am oberen Ende eines mit Gras bedeckten Tales und hatte ursprünglich 400-500 (einige Quellen sprechen von bis zu 600) Erdgeschossräume mit teilweise ein bis zwei Aufstockungen. Im Maximum könnten in Kinishba bis zu 1.000 Menschen gelebt haben. Das Pueblo wurde um 1400 u.Z. aus unbekannten Gründen verlassen. Die Fundstätte liegt ca. 12 km südwestlich von Whiteriver, dem Verwaltungssitz und der größten Siedlung der Fort Apache Indian Reservation.
Um 1325 u. Z., als Kinishba seine Maximalgröße erreichte, bestand das Dorf aus vier Hauptblöcken von Räumen. Jedes dieser "Mehrfamilienhäuser" umschloss eine offene Plaza, die sowohl für Kommunikations- und Versammlungszwecke als auch für Zeremonien genutzt wurde (die zentrale Plaza ist augenscheinlich im größten [dem südöstlichen] der Raumblöcke und ist auch einsehbar vom Raumblock an der Westseite des großen Arroyos). Von den beiden Hauptkomplexen dieser Puebloanlage befindet sich eine auf der Oberseite eines Plateaus und eine direkt unterhalb dieser Plateauanlage im Tal.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Zeremonien dazu dienten, die verschiedenen Menschengruppen zu vereinigen, die zusammen in Kinishba lebten. Diese Menschen waren Bodenbauer und hatten diesen Ort wegen des fruchtbaren Landes und dem Vorhandensein einer guten Quelle ausgewählt, die permanent in den Arroyo abfloss.
Casa Malpais Pueblo/Ruine (Mogollon) (1250/65 bis 1370/1400 u.Z.) auch Casa Malpais National Historic Landmark Site
Innerhalb der Stadtgrenzen von Springerville/Arizona, ca. 3,2 km nördlich der Innenstadt, liegt die Casa Malpais National Historic Landmark Site. Innerhalb einer Abfolge von Basaltterrassen in einer Höhe von 2.128 m NN liegt dieser 6,4 ha große Pueblo-Komplex. Das Casa Malpais Pueblo ist ein später Mogollon Standort und wurde von etwa 1250/1265 bis zu 1370/1400 erbaut und bewohnt. Diese Stätte ist ein aus Basaltsteinen errichtetes Trockenmauerwerkpueblo mit mehr als 100 Räumen, teilweise in zwei Etagen erbaut, einer Großkiva (dem Herzstück der Anlage), einer Umfassungsmauer, drei Mauertreppenaufgängen, einem prähistorischen Pfad, zahlreichen isolierten Räumen, sakralen Kammern, Mahlbereichen, Flächen mit Felszeichnungen und regulären Abfallhaufen. Die viereckige Großkiva ist eine der größten entlang des oberen Little Colorado River. Gebaut neben einem alten Lavastrom (= „Malpais“), war das Casa Malpais Pueblo wahrscheinlich ein Versammlungsplatz/Zeremonialzentrum für die Menschen aus der ganzen Region.
Die Baumaterialien waren lokal vorhandene erodierte Basaltkopfsteine und direkt an der Stätte vorgefundene Basaltblöcke sowie Baumstämme aus einem 4,8 bis 6,4 km südlich dieser Stätte befindlichen Wald. Die Mogollon errichteten den Standort auf der Nordostseite des White Mountain Volcanic Field nahe der Quellflüsse des Little Colorado River. Dieses Gebiet ist durch lavaüberflossene Mesas (über 400 Lavakegel) und tief erodierte Canyons charakterisiert. Vom Casa Malpais Pueblo aus kann man sehr gut das Little Colorado River's Round Valley überblicken und nach Süden bis zu den White Mountains blicken.
Ein geologisches Merkmal von Casa Malpais ist eine Serie von Rissen im Basaltgestein der Terrasse, auf der sich das Pueblo befindet. Die Bewohner nutzten diese Risse/Klüfte und Hohlräume als Katakomben für die Bestattung ihrer