Andreas Preiß

Tod am Fließ - Zaplinski ermittelt


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Informant hat uns die Tür einen Spalt geöffnet und ihr alle seid jetzt hier, um diese Tür aufzustoßen und den Kerl aus dem Verkehr zu ziehen. Wir haben bereits einen erfahrenen V-Mann rekrutiert, über den wir einen Scheinankauf von Drogen organisieren werden, um Chang dranzukriegen. Tarnpersonalien, eine zur Rolle passende Wohnung und so weiter, das ist alles schon eingetütet. Auch das nötige Kleingeld ist bereits bewilligt.“

      Lehmann blickt in die Runde, merklich zufrieden mit all dem, was er bisher schon auf den Weg gebracht hatte. Dann skizziert er seinen neuen Mitstreitern das geplante Vorgehen und verteilt erste Aufgaben. Er will alles über Chang wissen. Welche Fahrzeuge benutzt er, was sind seine Anlaufpunkte, wer arbeitet für ihn. Diese Lücken müssen sie zuerst mal füllen. Zudem steht noch einiges Schreibkram an, müssen Anträge für Observationen und Telefonüberwachungen auf den Weg gebracht werden.

      „Außerdem brauche ich Fotos von unseren einschlägigen Großdealern. Vielleicht können meine beiden V-Personen da jemanden identifizieren.“

      Am Ende deutet Lehmann auf einen Stapel gehefteter Unterlagen vorne auf seinem Tisch.

      „Hier ist für jeden eine Zusammenfassung von dem, was wir bis jetzt haben. Lest euch ein und dann auf an die Arbeit.“

      Hausbesuch

      Zaplinski hing noch kurz seinen Erinnerungen nach, fasste sich aber schnell wieder und bemühte sich mit der flinken Dao Schritt zu halten. Die Frau führte sie hinter das Haus und zu einem Flachbau, kaum größer als eine Doppelgarage.

      Sie wollte gerade den Schlüssel in die Tür stecken, als Zaplinski sie zurückhielt. „Lassen Sie mich das machen, bitte.“ Er zog ein Paar Einweghandschuhe aus seiner Jackentasche an und nahm Dao das Schlüsselbund ab.

      Sorgfältig suchte er die Tür mit den Augen ab und betätigte dann erst die Klinke. Ohne Erfolg, verschlossen. Zaplinski sah Dao fragend an und ging das Schlüsselbund einzeln durch. Als sie nickte, steckte er den Schlüssel ins Schloss.

      „Fürs Protokoll: Keine Einbruchspuren und zweimal abgeschlossen“, konstatierte er und gab Kolbow ein Zeichen, als er die Tür geöffnet hatte. Die beiden Kripobeamten gingen vorsichtig hinein und nahmen die Wohnung von Enrico Pape in Augenschein. Es war zwar in etwa so ordentlich wie bei Zaplinski zu Hause, aber Spuren von Kampf oder Einbruch gab es in der Zweizimmerwohnung nicht.

      „Sieht nicht so aus, als wäre er hier überfallen worden“, rief Zaplinski Kolbow zu. „Aber hol trotzdem mal die Spurensicherung her.“

      Der steckte den Kopf aus dem Bad „Ja Zappa, mache ich. Übrigens: So wie es aussieht, hat er hier alleine gewohnt.“ Er hielt eine Zahnbürste hoch.

      „Kann ich bestätigen“, gab Zaplinski aus dem Schlafzimmer zurück, wo nur eine Seite des Doppelbettes bezogen war. „Mach du hier mal alleine weiter, ich seh’ mal nach, ob Chang schon da ist“, sagte er in Richtung Badezimmer und verließ die Wohnung.

      Auf dem Weg zückte er sein Handy und rief bei Vera an. „Check doch mal bitte einen gewissen Wongwanit, Vorname Chakrapop.“

      „Wie man spricht“, antwortete er in sich hineingrinsend, als Vera nachfragte, wie man den Namen schreiben würde. Dann buchstabierte er ihn aber doch. „Wilhelm, Otto, Nordpol …“

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