Angelika Glauninger

Kosmetika


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Schmelzpunkt des Bienenwachses liegt bei 62 - 65 ° C.

      Blütenwachse

      ... FLOWER CERA

      sind Nebenprodukte der Parfümherstellung, die sich nach dem Herauslösen des Absolue aus dem Concrète ergeben und nach dem Entfernen von Verunreinigungen in den Handel kommen. Beispiele:

      Mimosenwachs (ACACIA DEALBATA FLOWER CERA)

      Ginsterwachs (CYTISUS SCOPARIUS FLOWER CERA)

      Iriswachs (IRIS FLORENTINA FLOWER CERA)

      Narzissenwachs (NARCISSUS POETICUS FLOWER CERA)

      Lotosblumennwachs (NELUMBO NUCIFERA FLOWER CERA)

      Bürzeldrüsenfett

      ist das ölige Sekret aus der Bürzeldrüse der Wasservögel, mit dem sie ihr Gefieder wasserabweisend machen. Es ist gut haltbar und behindert die Hautatmung kaum, wird aber heutzutage durch ein synthetisches Wachs (CETEARYL OCTANOATE, STEARYL HEPTANOATE) ersetzt.

      Candelillawachs

      EUPHORBIA CERIFERA CERA

      CANDELILLA CERA

      Dieses besonders harte Wachs wird aus den Blättern des mexikanischen Candelillabusches durch Auskochen mit wässriger Schwefelsäure gewonnen. Es gibt vor allem Schminkstiften die nötige Härte. Der Schmelzpunkt liegt bei 67 - 79 ° C.

      Carnaubawachs

      COPERNICIA CERIFERA CERA

      CARNAUBA

      stammt von der brasilianischen Carnaubapalme, wo es sich in Form von Schuppen auf den Blättern absondert und abgebürstet werden kann. Es wird zur Farbaufhellung manchmal mit Bleicherden behandelt. Das Wachs hat den höchsten Schmelzpunkt (80 - 87 ° C) unter den natürlichen Wachsen und findet für Schminkstifte Verwendung.

      Das braune Ouricuriwachs (OURICURY WAX), das auch von einer südamerikanischen Palme stammt, dient als Ersatz für das Carnaubawachs. Es sondert sich ebenfalls von den Palmwedeln ab.

      Fruchtwachse, Schalenwachse

      ... FRUIT CERA

      ... PEEL CERA

      Die Schale von Früchten und Getreide ist mit einer Wachsschicht bedeckt. Diese Wachse sind infolgedessen natürliche Öl- bzw. Fettbegleitstoffe. Sie fallen bei Abkühlung des Öls als Wachs aus und können abfiltriert werden wie z. B. Sonnenblumen- und Reiswachs.

      Weiters können Fruchtwachse aus den Rückstanden der Saftpressung durch Extraktion gewonnen werden wie z. B. Apfelwachs (PYRUS MALUS PEEL CERA). Vor der Weiterverwendung werden diese Rohwachse mit Hexan und Bleicherde von Resten des Chlorophylls, Duftstoffen und anderen Verunreinigungen befreit.

      Das Beerenwachs (RHUS VERNICIFLUA PEEL CERA) der Früchte des japanischen Lacksumachbaumes enthält vor allem Palmitin- und Stearinsäure sowie Japansäure (21:0).

      Japanwachs (RHUS SUCCEDANEA FRUIT CERA, JAPAN WAX) wird aus den Früchten des japanischen Wachsbaumes durch Pressen und Auskochen oder Lösemittelextraktion gewonnen. Es enthält zu 80 % Triglyceride der Palmitinsäure und ist chemisch gesehen ein Fett.

      Das Bayberry- oder Myrtenwachs oder Gagelöl (MYRICA CERIFERA FRUIT CERA) ist das an der Oberfläche der Früchte abgeschiedene und durch Auskochen oder Extraktion gewonnene Fett. Es enthält vor allem Triglyceride der Palmitin-, Myristin- und Stearinsäure.

      Jojobaöl (gesprochen "Hohoba")

      SIMMONDSIA CHINENSIS SEED OIL

      JOJOBA OIL

      ist das aus den Früchten des südamerikanischen Jojobastrauches gewonnene Wachs. Da es vor allem aus Verbindungen höherer Fettsäuren mit Fettalkoholen besteht, ist das Wachs flüssig wie ein Pflanzenöl. Bei Temperaturen unter 7 ° C erstarrt es, wird bei Zimmertemperatur aber wieder flüssig.

      Aufgrund seines hohen Anteils an Unverseifbarem (50 %) wird es in Sonnenschutzmitteln (LSF 4) eingesetzt. Gadoleinsäure (20:1) kommt nur im Jojobaöl in nennenswerter Konzentration (bis zu 70 %) vor. Wegen seines hohen Gehalts an Erucasäure (15 %) ist Jojobaöl für den Verzehr nicht geeignet. Da das Wachs auf der Haut als wenig fettend empfunden wird, eignet es sich vor allem als "Öl" für fette Haut.

      Als Ersatz und zur Streckung des Jojobaöls dient ein halbsynthetisches Wachs (OLEYL ERUCATE).

      Walrat(öl), Spermaceti

      wurde aus den Schädelhöhlen, Rückgratknochen und dem Speck des Pottwales gewonnen. Die Verwendung ist seit dem Artenschutz-Abkommen im Jahr 1982 verboten.

      Als Ersatz werden synthetische Wachse (CETYL PALMITATE, CETYL LAURATE, CETYL MYRISTATE, CETYL ESTERS) eingesetzt, die den Emulsionen auch einen gewissen Perlglanz verleihen.

      Als pflanzlicher Ersatz können Jojobaöl oder das amerikanische Sumpfblumen- oder Wiesenschaumkrautsamenöl, Shambrillaöl (LIMNANTHES ALBA, MEADOWFOAM SEED OIL) verwendet werden. Letzteres enthält ca. 63 % Gadolein- (20:1), 16 % Docosadien- (22:2) und 12 % Erucasäure (22:1).

      Wollwachs

      LANOLIN CERA

      ... LANOLIN …

      wird fälschlicherweise auch als "Lanolin anhydrid" bezeichnet und ist das Sekret der Talgdrüsen des Schafes. "Lanolin" nach dem Österreichischen Arzneibuch ist eine Mischung aus 70 % Wollwachs, 20 % Wasser und 10 % Paraffin.

      Nach Entfernen der Wolle wird das Waschwasser abgeschleudert und das Rohwollwachs gewonnen. Billigere Qualitäten aus Fernost verwenden Lösemittel, um das Wachs aus der Wolle zu extrahieren. Dann wird das Rohwollwachs mit verdünnter Salz- oder Phosphorsäure gekocht, um alle Seifen zu spalten und die säurelöslichen Verunreinigungen zu entfernen. Die freien Fettsäuren werden dann durch Beifügung von Natriumcarbonat oder Natronlauge verseift. Durch Behandlung mit heißem Wasser oder Ethanol werden diese Seifen ausgewaschen. Waschmittelrückstände werden noch mit Ethanol, Propanol, Aktiverde oder -kohle entfernt, wobei bei Verwendung von letzteren noch filtriert werden muss. Abschließend wird das Wollwachs mit Aktivkohle, Bleicherde, Wasserstoffperoxid, Natriumhypochlorit oder Natriumchlorit gebleicht. Eine Kurzwegdestillation unter Hochvakuum entfernt Pestizide und desodoriert zugleich. Abschließend wird dem Wollwachs meist das Antioxidans BHT beigefügt. Der Gehalt an Pestiziden im Wollwachs wird vom Europäischen Arzneibuch begrenzt, denn vor allem australisches Wollwachs ist stark verunreinigt, weil dort gesetzlich vorgeschrieben ist, dass die Schafe vor der Schur durch ein Pestizidbad geschickt werden.

      Wollwachs besteht vor allem aus Estern von aliphatischen Alkoholen (C 14 – C 36), Sterolen (Cholesterol, Lanosterol u. a.) und Fettsäuren (C 8 – C 41). Es wirkt hautglättend und feuchtigkeitsspeichernd und wird als Konsistenzgeber sowie Emulgator eingesetzt. Das enthaltene Cholesterol (2 – 2,5 %) ermöglicht ein Wasseraufnahmevermögen von 200 – 300 %.

      Das Unverseifbare des Wollwachses sind die Wollwachsalkohole (LANOLIN ALCOHOL), eine gelbliche, wachsartige Masse, die aufgrund ihres Gehalts an 30 % Cholesterol und 27 % Lanosterol (LANOSTEROL) eine starke Emulgierwirkung haben. Durch Zusatz von 5 - 20 % Wollwachsalkoholen zum Wollwachs erhöht sich die Wasserbindefähigkeit auf 1000 %.

      Durch Hydrierung (HYDROGENATED …) verliert das Wollwachs seine Klebrigkeit, durch Acetylierung (ACETYLATED …) kann es für O/W-Emulsionen verwendet werden.

      Allergische Reaktionen auf Wollwachs werden den Reinigungsmittelrückständen, dem Antioxidans und/oder den freien Wollwachsalkoholen zugeschrieben. Aber Allergien auf Wollwachsalkohole treten in der Regel erst ab einer Einsatzkonzentration von 3 % auf. Wenn auch im Wollwachs bis zu 12 % freie Wollwachsalkohole enthalten sind, so wird doch selten mehr als 20 % Wollwachs in einem kosmetischen Mittel verwendet. Somit bleibt der Wollwachsalkoholgehalt immer unter 3 %. Es ist aber auch bereits Wollwachs im Handel, bei dem der Gehalt an freien Wollwachsalkoholen gesenkt wurde, was natürlich das Emulgiervermögen mindert.

      (Deutsche Lanolin Gesellschaft, Frankfurt am Main. http://www.lanolin.de)

      synthetische Wachse und wachsähnliche