Alicia ´d Lucian

Das Ende der Lilie


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einfach mehr erwartet. Und nicht das.

      Wie nannte ich das in letzter Zeit so gern auf Facebook: >>Werbung macht Dumm, zumindest, wenn man sich eine Ausdenken muss.<<

      Genauso war es bei diesen Grafiken, Zeitaufwändig und Einfallslos.

      Wem gefiel schon so eine fliegende Dose?

      Mit Serafin hatte ich immer meinen Spaß, wenn ich Ihr meine Vorschläge gezeigt hatte. Gemeinsam sahen wir uns die Scripts an um neue Ideen zu erarbeiten, oder wir kugelten uns vor Lachen…

      Scheiße, ich denke schon wieder an Sie….

      Plötzlich war mir wieder zum heulen. Nein es wird endlich Zeit nicht mehr an sie zu denken.

      Sie hat immerhin mich im Stich gelassen wegen einem anderen Macker…

      Ok vor 6 Jahren, als wir schon mal zusammen gewesen waren, habe ich Sie im verlassen, wegen einer anderen…

      Als wir vor 9 Monaten wieder zusammen kamen, hatte Sie noch einen anderen, aber sie sagte sie wolle zurück zu mir und dann hat sie sich doch für Ihn entscheiden (auch wenn sie sich letztendlich doch von Ihm getrennt hatte)

      Zum Abschluss unserer kurzen aber heftigen Liaison hatte Sie mir dann gewünscht ich sollte grauenvoll verrecken…

      Ja mein Leben ist von jeher schon verkorkst, nicht nur in beruflicher Hinsicht, sondern auch in Hinsicht auf Beziehungen.

      Mein Leben ist bisher einfach nicht wirklich nach Plan gelaufen…

      Aufgewachsen in einem kleinen katholischen Kaff, und das ausgerechnet auch noch in Bayern.

      Kein Wunder dass ich krank geworden bin und angefangen habe mir selbst weh zu tun, als ich feststellte, dass ich anders bin.

      Als ich dann so weit war, endlich den Mut zu haben, zu mir Selbst zu stehen und mein Leben selbst zu bestimmen, wurde es auch nicht gerade einfacher.

      In beruflicher Hinsicht schon gleich gar nicht.

      Schließlich habe ich meine Sachen gepackt und bin weggezogen.

      In Fürth habe ich dann vor 9 Jahren neu anfangen.

      Ein neues Leben in einer Neuen Umgebung.

      Nur in Sachen Beziehungen habe ich das irgendwie immer noch nicht wirklich auf die Reihe bekommen…

      Mit Jungs konnte ich nie wirklich was anfangen, weder in „meinem alten Leben“ weil es als Tabu galt, noch danach, weil mir dann erst richtig auffiel wie doof Jungs sein können, vor allem wenn sie in Gruppen auftreten und meinen mal den Mädels zeigen zu müssen, wie toll sie doch sind…

      Ich stehe auf Frauen. Punkt. Weil Frauen einfach einfühlsamer sind und auch sonst in allen Bereichen besser sind.

      Auch im Freundeskreis habe ich fast nur Mädels, weil ich über manches einfach nicht mit einem Jungen reden kann, sie sind manchmal einfach nur wie Holzklötze.

      Frauen untereinander verstehen sich da besser ohne lange drum herum zu eiern.

      Am besten versteht mich meine beste Freundin Curly, ohne dass ich ihr lange erklären muss was wieder los ist, wenn ich als kleines Häufchen Elend zum Xten mal bei ihr auf der Couch sitze und Ihr erzähle, dass ich mich schon wieder getrennt habe und jetzt schon wieder alles Scheiße ist und ich einfach nicht mehr kann…

      Naja manchmal bin ich wohl eine Drama Queen, wie sie dann immer sagt, aber es ist doch war.

      Das Leben kann auch manchmal einfach nur bescheuert sein, zumindest wenn man aufgrund einer Krankheit sehr impulsiv und gefühlschwankend ist…

       >>Es ist, wie wenn sie für immer in der Pubertät bleiben würden<< hat mir einmal ein Arzt versucht zu erklären….

      Als wie wenn meine erste nicht schon gereicht hätte…

      Ich glaube, es wird wieder Zeit für einen Mädels Cocktail Abend….

      Einen langen Abend, an dem ich wieder total am Boden bin, weil mir einfach Serafin nicht mehr aus dem Kopf geht…..

      Irgendwas verbindet mich mit Ihr, was weiß ich nicht, aber es ist etwas, das mich nicht von Ihr los kommen lässt…

      Anderer Seitz werde ich das Gefühl nicht los, dass es da noch jemanden anderen gibt, den ich bisher nur noch nicht gefunden habe und in jeder Beziehung die ich eingehe, etwas suche, was ich niemals finden kann…

      Aber von den ewigen Gedanken wird meine Arbeit auch nicht gemacht….

      In Gedanken griff ich nach meinen Kaffeebecher.

      Leer.

      „Na prima…“

      Regenwetter

      Entnervt stand ich auf um mir in der Küche neuen Kaffee zu holen.

      Lächelnd stellte ich fest, dass meine Kollegen allesamt genauso Motiviert am Arbeiten waren.

      Isabella manikürte gerade Ihre Fingernägel, wahrscheinlich würde in spätestens 5 Minuten, das Büro wieder penetrant nach Nagellack stinken…

      Rene surfte in Facebook, „Produktrecherche“ nannte er das immer. Ah ja.

      Eigentlich war ja surfen im Internet während der Arbeitszeit verboten. Ich grinste, ich hatte dafür ja mein Handy.

      Bernd hatte anscheinend auch keine Lust zu arbeiten, denn was auch immer er da in „In Design“ kreierte, sah nicht nach dem aus, was auch nur irgendwie im Entferntesten mit irgendeinem unseren derzeitigen Aufträgen zu tun hatte.

      Die letzte, die noch ihren Arbeitsplatz im Großraumbüro hatte, war Selene, die telefonierte.

      Ja, Selene. Ein frösteln überlief mich und ließ mich zittern.

      Sie hatte eine derart Dominante Ausstrahlung, dass ich jedes Mal wenn ich mit Ihr zu tun hatte, das Bedürfnis verspürte, mich Ihr zu Füßen zu werfen und mich unter zu ordnen.

      Alleine wie sie mich immer ansah:

      Eine Mischung aus herablassend, gefährlich, herausfordernd, frech, aber auch irgendwas von lüstern.

      Nein Selene, war mit Vorsicht zu genießen und sie machte mir irgendwie angst.

      Auch ihre Augen!

      Je nach Laune waren sie unterschiedlich, meist grün, aber wehe wenn sie jemanden niedermachte, dann waren sie gelb.

      Meine Augen sind auch gelb, aber nicht ausschließlich. Ich habe einen Mix aus blau und eben Gelb.

      Wolfsaugen wie ich immer scherzhaft behauptete aber sie waren nie nur Gelb so wie es bei Selene manchmal der Fall war.

      Ich muss Sie wohl angestarrt haben, denn just in dem Moment sprach sie in den Hörer „ Einen Moment, ich rufe Sie zurück“ und legte auf.

      Hastig drehte ich mich um und wollte weiter in Richtung Küche gehen.

      „Stehengeblieben“ bellte Sie.

      Ich zuckte zusammen und blieb mit dem Rücken zu Ihr stehen.

      Als sie näher getreten war, fuhr Sie mit dem Finger von unten nach oben meine Wirbelsäule nach und zog die Luft ein.

      Schnupperte Sie?

      Eine leichte Gänsehaut lief mir über den Rücken.