Position brachte auch eine beachtliche Gehaltsaufbesserung.
„Jetzt bekommst du endlich eine neue Küche“, sagte Hermann, während er eine Flasche Sekt öffnete.
„Das wäre schön“, seufzte Brigitte völlig überwältigt.
Hermann rechnete kurz durch, was sie beide jetzt an Geld mehr hatten und es wurde ihm ganz warm und wohlig bei der Summe.
Am nächsten Morgen gab Hermann etwas stolz und ein bisschen zufrieden mit sich die Kopie des Vertrages unterschrieben bei seinem Chef ab.
„Und, zufrieden?“,fragte der kurz.
„Danke, ja, Chef.“
„Dann ran an die Arbeit.“
In der Mittagspause traf er Hans an der Pommesbude und erzählte ihm von seiner neuen Stelle und der Vertragsergänzung.
Hans gratulierte herzlich, meinte dann trocken:„Aber Sie muss ich jetzt nicht zu dir sagen?“
„Quatschkopp“,kam es freundlich von Hermann zurück.
Die Firmen von Hans und Hermann arbeiteten immer enger zusammen,dadurch konnten sie sich von den Terminen her optimal abstimmen,so reichte es dann zum Beispiel immer öfter, dass nur ein Lkw und ein Kleinbus eingesetzt werden musste, statt von jeder Firma LKWs.
Die beiden Chefs fanden diese Zusammenarbeit in Ordnung, so dass auch die Verkaufsabteilungen der beiden Firmen ebenfalls enger zusammen arbeiteten.
Hermann und Hans erhielten für diese Entwicklung ein dickes Lob.
Seit Hans mit Erika zusammen lebte, hatte Hans sich wieder zu dem freundlichen und ausgeglichenen Menschen gewandelt;so wie ihn die krumme Straße eigentlich kannte.
Erika war schnell bei den Frauen angekommen und die Männer riskierten ab und zu einen schnellen Blick auf Erika!
Hans begann im Frühjahr einen Wintergarten an die Rückfront des Hauses zu bauen. Er machte einen halben Meter tiefen Aushub,legte Leitungen und Rohre und goss eine Betonplatte.
Wochen später montierte er die Holzkonstruktion und darin dann die Glaselemente.
Zur Einweihungsfeier lud er seine Kumpels samt Frauen ein, selbst Ömmes kam für ein paar Minuten und fragte Hans, wie groß man solche Wintergärten bauen könne.
Hans lachte: „So groß, wie du Geld dafür hast.“
„Darüber müssen wir uns noch mal genauer unterhalten“,und damit ging Ömmes.
Leider hatte Hans immer noch die vielen Sorgen um seine Eltern. Sein Vater war jetzt völlig von der Rolle und seine Mutter war ebenfalls völlig erledigt. Die Probleme trübten ein wenig das Glück von Hans und Erika.
Glücklich war dagegen sicher die junge, deutsche Frau, die den schwedischenKönig heiratete.
Die USA feierten zweihundert Jahre Unabhängigkeit und genau so still, wie er sein Amt ausgeübt hatte, starb ein Bundespräsident in Essen.
In Montreal wurden die Olympischen Spiele eröffnet.Eine junge deutsche Frau rannte schneller als alle anderen, Gold dafür! In China starb Mao ……
.....und in der krummen Straße kamen die letzten Urlauber zurück.
Hans und Erika waren zusammen für ein paar Tage bei seinen Eltern,
Rudi war vier Wochen bei Seske in Schweden.
Jürgen war mit seiner Frau ein paar Tage in Barcelona und Herbert verbrachte seinen Urlaub zu Hause mit seinen Kindern, unterbrochen von mehreren Ausflügen, einer Fahrradtour mit Übernachtungen im Zelt, seine Jungs hatten einen Riesenspaß.
Hermann und Brigitte waren direkt Anfang der Ferien mit den Kindern auf Deutschlands Urlaubsinsel Nr. 1 geflogen und Wilhelm war mit der Familie per Campinganhänger unterwegs gewesen.
Jetzt waren die Kinder wieder in der Schule, die Leute gingen wieder ihrer Arbeit nach und die Stammtischrunde war damit fast wieder komplett. Wilhelm, Franz, Hermann und Jürgen saßen schon bei Ömmes,als Beate mit Hans und Erika eintrudelte und wenig später Herbert mit Rudi.
Wilhelm fragte nach Seske. „Sie konnte wegen der Arbeit nicht mitkommen“, antwortete Rudi, „aber in zwei Wochen fliege ich nach Schweden und hole sie ab.“
Beate konnte gar nicht richtig stillsitzen.
„Was ist denn los?“,fragte Herbert.
„Ich muss euch so viel erzählen!“ Alle schauten sie erwartungsvoll an, Beate war wirklich eine hübsche Frau und sie erzählte von ihrem Urlaub in Griechenland, alle hörten zu, bis Erika dann sagte: „Du willst doch etwas ganz Bestimmtes los werden, also raus damit!“ Beate guckte ein bisschen verdutzt: „Kann man mir das so deutlich ansehen?“
Erika lachte herzlich auf und nickte mit dem Kopf. Beate setzte sich zurecht und begann: „Ich kenne da schon einigeZeit einen Mann …“
Schon wurde sie von der Runde unterbrochen:„Wir wollten dir schon zeigen, wie man es anstellt,einen Mann zu angeln.“
Beate wurde leicht rot im Gesicht und fuhr fort. „Was soll ich euch sagen, dieser Mann hatte das gleiche Hotel gebucht wie ich und das zur gleichen Zeit, ja und so sind wir uns näher gekommen und wir wollen uns auch hier weiter treffen.“ „Richtig toll für dich“, freute sich Erika und die Runde war der gleichen Meinung.
Rudi strahlte Beate an: „Machst du mir alles nach?“
„Ne, bestimmt nicht,es hat sich einfach so ergeben.“
„Da werden sich unsere Frauen freuen, endlich mal wieder etwas fürs Herz“, lachtendie Männer voller Sympathie für Beate.
„Ne, das läuft anders“,sagte Beate, „ich lade alle Frauen zum Kaffeeklatsch zu mir ein, inklusive Taschentücher für die Tränchen.“
Sie freute sich riesig darauf.
Die Stimmung schwappte fast über, bis die Uhr über der Theke ein Uhr bimmelte.
Der Kaffeeklatsch bei Beate muss so richtig was für die Frauen gewesen sein, denn alle Männer erhielten ihre Frauen mit rot geweinten Augen zurück.Aber die Männer erfuhren nichts von dem, was da bei Beate abgelaufen war, aber die Frauen waren alle irgend wieselig und so ging langsam aber sicher das Jahr zu Ende.
Carter wurde noch Präsident und Schmidt blieb Kanzler, der Oetker Sohn wurde entführt …… und die krumme Straße schmückte sich für Weihnachten.
Seske war von Rudi geholt worden, Hans blieb mit seine Erika zu Hause, nur Beate wünschte allen frohe Weihnachten,verteilte ihre kleinen Geschenke und weg war sie.
Die Familien hatten durch die Bank alle ein lautes und fröhliches Weihnachtsfest,es war für alle ein gutes Jahr gewesen, Hans und Hermann hatten beruflichen Erfolg, Hans hatte dazu noch seine Erika bekommen, Herbert und Jürgen hatte endlich wieder eine sichere Arbeitsstelle, Rudi war mit seiner Seske selig und Wilhelm feierte mit seiner Familie ausgelassen Weihnachten.
Am zweiten Weihnachtstag fuhr Hans mit Erika zu seinen Eltern, sein Vater reagierte gar nicht mehr und seine Mutter nahm beide gerade noch zur Kenntnis. Beim Abendessen hatte dann seine Mutter für einen Moment einen klaren Verstand, so dass Hans mit ihr über die Probleme sprechen konnte.
Er und Erika waren dann doch erstaunt, als seine Mutter ihm mitteilte, dass sie ins Altenheim wollten, aber mit dem Hausverkauf und dem ganzen anhängenden Kram käme sie nicht mehr klar.
Hans war riesig erleichtert und sagte sofort zu, sich um die Sachen zu kümmern. Seine Mutter sagte ihm noch, dass sie sich schon ein Altersheim ausgesucht hätten,bevor sie wieder in ihre Gedankenwelt versank.
Hans konnte mit Hilfe von Erika alles in der Woche bis Silvester erledigen,sein Elternhaus stand zum Verkauf, seine Eltern waren gut untergebracht, das Finanzielle war geregelt. Als sich Hans und Erika verabschiedeten, reagierten die beiden Alten überhaupt nicht