Charis A. Blatti

Das geschenkte Paradies oder die verdiente Hölle


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universale Herrschaft über Gottes Schöpfung die Erde.

      Viertens zog dies eine völlige Bindung des Menschen an Satan nach sich.

      Fünftens brachte er einen zerstörerischen Fluch über das Tier- und Pflanzenreich.

      Die Schöpfung wurde unter der Herrschaft der Liebe geplant. Das ganze Tierreich lebte in einer Atmosphäre der Liebe und des Friedens. Mit dem Fall bekam das ganze Tierreich eine neue Natur. Wie von einem Windhauch wurde ihnen ein Geist des Hasses, der Hinterlist, der Angst und der Rache eingehaucht.

      Der Mensch ist jetzt plötzlich sterblich. Eine neue Natur trat in ihn ein und er wurde zum Tod verdammt. Es ist nicht mehr die Natur Gottes, sondern die des Feindes, des Teufels. Eine ähnliche Natur wird dem Tierreich eingehaucht, teuflisch, grausam und bösartig.

      Der Geist des Menschen erfährt eine Veränderung; er wurde zu einem Teilhaber der satanischen Natur, des geistlichen Todes und er stirbt geistlich. Nun wird er plötzlich zum Hasser Gottes, seine ganze Natur ist Rebellion gegen Gott. Er verliert die Gemeinschaft und seinen rechtmässigen Stand vor Gott. Er verliert seine Liebe und empfängt Hass und Rache. Er verliert seinen Glauben und empfängt zögernden, wankenden und hindernden Unglauben. Er verliert seine Ruhe, seinen Frieden und seine Freude.

      Wäre Gott nicht absolut gerecht gewesen, dann hätte Er Satan enteignet und den Menschen bestraft, aber stattdessen trifft Seine Gnade Vorsorge für die Erlösung der Menschheit durch Jesus.

      Gott gab dem Menschen eine zeitlich begrenzte Herrschaft von sechstausend Jahren. Der Einfachheit wegen können wir es auch eine gepachtete Herrschaft nennen. Als Adam Hochverrat gegenüber Gott beging und seine Herrschaft und Autorität in die Hände Satans übergab, nahm Satan Adams Pacht und konsequenterweise wird Satans Herrschaft so lange dauern, wie Adams Herrschaft gedauert hätte.

      Satan (zu deutsch: Widersacher), der die Stunden seiner Herrschaft über den Menschen enden sieht, wird seine bittersten Zornesschalen über das Menschengeschlecht ausgiessen, um Gott zu verletzen und die Menschen zu vernichten, bevor er letztendlich in den „Feuersee“ geworfen wird.

      Wir können so viele Gesetze erlassen wie wir wollen; doch bis wir nicht die Natur des Menschen verändern, wird die Sünde wachsen und gedeihen. Die einzige Hoffnung des Menschen besteht darin, eine neue Natur zu bekommen.

      Nach dem Ungehorsam resp. Sündenfall wurden den Menschen tatsächlich die Augen für Gutes und Böses geöffnet, doch geschah dies nicht durch irgendwelche Wirkstoffe in der Frucht, sondern durch Ungehorsam zu der Liebe und Integrität Gottes und Unterordnung zu Satan. An jenem Tag unterstellten sich Adam und Eva einer fremden Autorität, sie gaben sich einem anderen Gott hin. Adam machte Satan aus freien Stücken zu seinem Herrn und Vater.

      Adam und Eva fühlten sich nackt und schämten sich deshalb. Hier geht es nicht darum, ob sie vorher Kleidung getragen haben oder nicht, Ursache für ihre Scham war auch nicht eine sexuelle Sünde. Sie hatten ihre „geistliche Kleidung“ verloren. Nacktheit symbolisiert in der Bibel Schwäche. Er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Rock der Gerechtigkeit mich bekleidet. (Jesaja 61:10) Sie hatten durch den Sündenfall ihre Gerechtigkeit, ihre Herrlichkeit und Ehre verloren.

      Adam und Eva bedeckten vor dem Fall ihren Körper mit Herrlichkeit, die aus ihrem inneren Wesen heraus gebildet wurde. Die Autorität und Herrlichkeit Gottes in Adam strahlte durch sein Fleisch die Herrlichkeit Gottes aus. Die Sünde beraubte den Menschen der Herrlichkeit Gottes. Als er Gott ungehorsam war, verlor er die innere Kraft, diese Herrlichkeit zu erzeugen und hervorzubringen. Er hatte kein Leben in sich, um diese Bedeckung festzuhalten. Der geistliche Tod hielt Einzug in ihn und es konnte nur Finsternis von ihm ausgehen. Es gab keine Herrlichkeit mehr in Adam, die hätte offenbart werden können. Was für ein verheerender Schlag gegen Gottes Menschen, den Gott nach seinem eigenen Bilde geschaffen hatte.

      Am Abschluss des 3. Kapitels im 1. Buch Mose lesen wir vom verfluchten Erdboden und von der Mühsal des Lebens, die Adam und Eva von nun an ertragen sollten. Nun eröffnet sich dem Menschen die Erkenntnis des Guten und Bösen. Doch die unbequemen Folgen seiner Uebertretung hat er sich selbst zuzuschreiben; er selbst hat sich den Fluch zugezogen.

      Zu alledem wurde der Mensch auch noch aus dem Paradies, aus dem Garten Eden vertrieben, denn nun soll er nicht auch noch seine Hand ausstrecken und Baum des Lebens nehmen und ewig (so) leben. 1. Mose 3:22

       Die vermischte DNA – die Nephilim und die Sintflut

      Gottes Absicht war, den Menschen an der Schöpfung teilhaben zu lassen und ihm ein Leben in Seiner Gemeinschaft und Seinem Segen zu schenken. Mit diesem tragischen Fall des Menschen jedoch erfuhr der Plan Gottes eine nachhaltige Veränderung. Kein anderes Ereignis hatte die Menschheitsgeschichte so entscheidend beeinflusst wie die erstmalige Auflehnung gegen Gott. Durch sie brach somit ein neues Zeitalter an. Bisher hatten die Menschen aus einem Gottesbewusstsein heraus gelebt, nun mussten sie ihr Leben meistern, indem sie zwischen Gut und Böse unterschieden und durch ihre Instinkte.

      Der Mord an Abel war nur der Anfang, denn die Geschichte lehrt uns, dass auf diese grausame Tat eine nicht endende Reihe von Misshandlungen, Morden und Kriegen folgte, die sich die Menschheit bis auf den heutigen Tag gegenseitig zufügte. Mehr und mehr fielen die Menschen, die sich durch Kain, Seth und weitere Söhne und Töchter Adams vermehrten, von Gott ab. Henoch war eine glückliche Ausnahme in einer Reihe von Generationen, die der Abgötterei und Unzucht verfallen waren, so dass Gott ihn sogar entrückte.

      Hinzu kam eine äusserst dramatische Entwicklung:

       Als sich aber die Menschen zu mehren begannen auf Erden und ihnen Töchter geboren wurden, sahen die Söhne Gottes (hier sind gefallene Engel gemeint) dass die Töchter der Menschen schön waren und nahmen sich von allen diejenigen zu Weibern, welche ihnen gefielen. Die Riesen waren auf Erden in jenen Tagen, und zwar daraufhin, dass die Söhne Gottes zu den Töchtern der Menschen kamen und diese ihnen gebaren. 1. Mose 6:1-4

      Ein nicht bibelgläubiger Leser würde diese Verse sicherlich als Legende oder Hirngespinst abtun. Wir sollten allerdings der Bibel erlauben, sich selbst zu erklären. Wir stellen fest, dass der Begriff „Söhne Gottes“ auch für Engel verwendet wird. Wir erinnern uns, dass alle Engel von Gott als vollkommene Wesen erschaffen worden waren, dass sich jedoch einige gegen Ihn aufgelehnt haben. Diese Abkehr von Gott hebt aber nicht die Tatsache auf, dass sie göttlicher Abstammung sind und als „Söhne Gottes“ bezeichnet werden, genauso wie jeder Mensch von Gott geschaffen ist, ob er errettet ist oder nicht. In Hiob 1:6 lesen wir: Nun geschah es eines Tages, da kamen die Gottessöhne , um vor den Herrn hinzutreten; unter ihnen auch der Satan.

       Und dass Er die Engel, welche ihr Fürstentum nicht bewahrten, sondern ihre eigene Behausung verliessen, für das Gericht des grossen Tages mit ewigen Banden unter der Finsternis verwahrt hatte. Judas 6-7

      Bei der Sünde der gefallenen Engel handelte es sich um Unzucht und Chaos gegen Gottes Ordnung. Es war die Verbindung zwischen den Töchtern der Menschen und den „Söhnen Gottes“. Wie aber war das möglich, da Engel keinen Leib haben und wohl auch nicht „freien“ können? Demzufolge müssten diese gefallenen Engel irgendeine Art von Körper angenommen haben, um Unzucht begehen zu können. Judas (nicht Judas Ischarioth – der Verräter) sagte, dass sie ihr „Fürstentum“ verliessen. Wir haben bereits gehört, dass Engeln ein Herrschaftsbereich zugewiesen wurde. (Kolosser 1:16) Wenn das Wort „Fürstentum“ als solch ein Herrschaftsbereich zu verstehen ist, dann bedeutet die Aussage von Judas, dass diese gefallenen Engel ihren angestammten Bereich verlassen und über ihre Autorität gehandelt haben.

      Der Umstand, dass sie ihre Autorität überschritten hatten, kann die Antwort darauf sein, warum Gott ausgerechnet diese Dämonen in der Hölle hat verwahren können. Sie verliessen ihre „Behausung“. Natürlich könnten wir hier meinen, dass sie auch ihre Wohnstätte verlassen und sich auf der Erde bewegt haben. Das mit „Behausung“ übersetzte griechische Wort heisst „Oiketerion“ und wird ebenfalls im 2. Korintherbrief 5:2 verwendet. Dort heisst es: Denn in diesem (Zelt) seufzen wir vor Sehnsucht darnach, mit unserer Behausung, die vom Himmel ist, überkleidet