Franz Roither (Hrsg.)

Der Attersee in der Literatur des 19. Jahrhunderts


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aber an der Landstraße auf 17 Spießen ausgesteckt.

      Nun mochte Herberstorf wohl glauben, sich, wenn auch nicht die Liebe, doch den Respect von Seite der Bauern versichert zu haben, aber hierin täuschte er sich.

      Die Folgen davon, und überhaupt der übermüthigen Pfandherrschaft, zeigten sich bald, noch im selben Jahre. Die mordlustige Furie der Empörung erhob allenthalben im Lande Oberösterreich ihr Haupt, Tausende der sonst friedlichen Landleute in Ungeheuer verwandelnd. Tausende griffen zu den Waffen unter der Führung des verschmitzten Stephan Fadinger von St. Agatha. Herberstorf wurde in der Nähe von Peyerbach geschlagen und entkam in Gesellschaft des mitgenommenen Henkers nur mit genauer Noth den wüthenden Bauern. Der Aufstand nahm unerwartet große Dimensionen an. Die Städte Linz, Wels, Freistadt, Enns, Steyer, Efferding … wurden zum Theil erobert, zum Theil belagert. Erst als Fadinger während eines eingegangenen Waffenstillstandes von den Mauern der Stadt Linz aus verwundet wurde und in Folge davon starb, änderten sich die Verhältnisse. Seinem selbstsüchtigen talentlosen Nachfolger Achaz Willinger konnte mit Erfolg entgegengearbeitet werden. Der Kampf endete nach vielen mörderischen Kämpfen und heillosen Verwüstungen. Man hatte sich den Gehorsam, aber nicht die Herzen bezwungen, man hätte sich aus den unseligen Vorgängen eine Lehre ziehen können, wenn man den guten Willen dazu gehabt hätte.

      Von Vöcklamarkt aus gelangt man mittelst der Eisenbahn in wenigen Minuten nach Redl. In dem Hohlwege zwischen Vöcklamarkt und Redl ist gegen Süden der Dachstein zu sehen.

      Links, etwas abseits von Redl, steht die neue, schöne Dampfbräuerei des Herrn Schaup von Wien, auf der Stelle des einstigen Moorbades Zipf.

      Von hier aus gelangt man über das sogenannte schwarze Moos über Timmelkam nach Vöcklabruck zurück. Wenn man aber vom Walchenkeller über die Poststraße zurückwandert, so gelangt man von Pirnbaum (einem Gasthause an der Straße) gegen Süden in’s Pfarrdorf Gampern. Der Ort selbst bietet, seine schöne Lage ausgenommen, nichts Merkwürdiges. Die gothische Kirche aber ist sehenswerth. Sie wurde anno 1529 von Hans Polheim von Wartenburg gebaut. An der Thurmmauer sind drei Jahreszahlen in bedeutenden Unterbrechungen zu sehen. Der noch jetzt unvollendete Bau fällt in die Zeiten der Bauernkriege, wodurch sich seine Verzögerung wohl erklären läßt.

      In der Kirche ist recht zart und hübsch gearbeitet der gothische Flügelaltar und das Sacramenthäuschen an der linken Wand ein Meisterstück von gothischer Steinsculptur.

      In den Jahren 1592, 1600, 1620, 1624 und 1628 hausten lutherische Pastoren in Gampern. Auch die Pöschl’sche Religionsschwärmerei fand einige Anhänger in dieser Gemeinde.

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