Büsken

Die Tore der Atlanter 2. Buch


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machst du ein Foto von Bernhard und seine Frau?« Sie stellten sich in Positur. Und dann stellten sie sich dazu.

      »Lass davon bitte Vergrößerungen machen, und rahme sie ein.« Johannes saß auf sein Beutepferd, Lena auf Johannes Pferd. Als Bernhard das Tor schloss, drängten sie sich zusammen und sprangen in den Burghof von Falkenhorst. Johannes hatte es eilig, er wollte den anderen sein neues Pferd zeigen. Und natürlich wollten die Grafen hören, was sie erlebt hatten.

      »Bernhard hatte eine schlechte Ernte«, sagte Kristian.

      »Ich werde ihm helfen.«

      »Das ist gut«, sagte der Graf.

      »Wir werden euch jetzt verlassen, wir müssen noch Schlaf nachholen.« Lena hielt sich an seinen Sattelgurt fest, als sie sprangen. Aron war der Erste, der sie bemerkte. Bellend sprang er an ihnen hoch. Lena machte einen Bogen um ihn.

      »Da seid ihr ja wieder«, empfing sie Jessikas Mutter.

      »Wir haben mächtigen Hunger.«

      »Wir haben mit euch nicht gerechnet, es ist nichts mehr da, Aron hat das Letzte gefressen«, sagte die Mutter.

      »Macht nichts, wenn ich Lena zuhause absetze, bringe ich etwas zu essen mit. Lena denke dran, das gemeinsame Foto mit uns alle darf niemand sehen.« Er setzte sie in ihrer Wohnung ab und kaufte in der Pommesbude ein. Als er zurückkam, war Jessika schon dabei, allen ihr Abenteuer zu erzählen. »Die Ritter haben es auch nicht leicht gehabt«, stellte Jessikas Mutter fest. »Kristian bringt ihm Weizen und Hafer«, sagte Jessika.

      »Kristian kannst du dir das denn leisten? Jessika sagt, du hast deine Arbeitsstelle gekündigt?«

      »Lena verkauft die Fotos an Zeitungen und an jeden, der dafür zahlt, ich bin daran beteiligt.«

      »Damit kommst du aus«? fragte die Mutter. »Mutter, gute Fotos bringen ein paar Tausend, und gehen in die ganze Welt«, »oh, das habe ich nicht gewusst.«

      »Kristian ist eine gute Partie«, meinte Großvater schmunzelnd. »Heißt das«? hakte Mutter nach, »nein, das heißt es nicht«, stellte Jessika richtig. Maria kochte schon Kaffee und stellte ihre selbst gebackenen Plätzchen auf den Tisch. Jessika und Kristian aßen ihre Pommes. Danach ging er kurz in seine Wohnung, um Geld holen und kaufte dann das Getreide, natürlich in einer anderen Gestalt. Er kaufte 12 Sack Hafer und 10 Sack Weizen und ließ es auf zwei Paletten stapeln, bezahlte bar und wartete dann, bis alle im Haus waren. Ein Sprung brachte das Korn zu Jessika in den Hof.

      »Du bist schon wieder da«? fragte Jessikas Mutter, »haben sie kein Korn gehabt?«

      »Doch, es liegt im Hof.«

      »Du meinst bei uns?«

      »Ja.«

      Schon eine Weile ging ihm Jessikas Geburtstag in vierzehn Tagen durch den Kopf. Bisher hatte noch keiner den Geburtstag erwähnt. Er hatte überlegt, diesen auf Falkenhorst zu feiern. Darüber musste er noch mit Hanna reden. Er wollte alle Personen, zumindest die Guten, denen sie in letzter Zeit begegnet waren, dazu einladen. Da wäre David der jüdische Händler, der mit Kristian im Verlies festsaß, dann Bernhard der kleine Ritter, Silke die Schreinerin, Lena die Reporterin, und Hera, Bruder der Elfenkönigin. Bei Cyro und Systra war er sich nicht sicher. Ebenso wenig was mit Jessikas Eltern war. Alle wollte er zum Kaffee einladen.

      Er rief bei Lena an und fragte, ob die zwei Bilder für Bernhard morgen fertig waren. Sie sagte ja.

      Am anderen Morgen sagte er zu Jessika, dass er das Korn zu Bernhard bringen wollte. »Du solltest Kuchen mitnehmen, du hast doch gesehen, wie wenig sie haben.« Im Dorf kaufte er eine Torte, Brote und Plätzchen und legte alles auf die Säcke. Ein Sprung brachte ihn nach Lena.

      Sie war dabei, die Bilder in einen Rahmen zu stecken.

      »Lena, in vierzehn Tagen hat Jessika Geburtstag und ich möchte ihn auf Falkenhorst feiern und dazu alte Bekannte einladen, bist du dabei?«

      »Keine Frage ja.« Lena verpackte die Bilder und gab sie ihm. Wieder zurück, standen alle im Hof, um zu sehen, wie sich alles in Luft auflöste. »Jessika«, sagte die Mutter, »wir werden euch wieder verlassen, uns ist das zu aufregend hier.«

      »Das tut mir aber Leid«, sagte Jessika.

      »Das macht ja nichts, wir waren mal wieder hier, mehr wollten wir nicht.«

      Kristian war mit seiner Ladung bei Bernhard im Hof gelandet. Man hatte ihn noch nicht bemerkt. Die Bilder und den Kuchen vor sich hertragend, klopfte er an die Wohnungstür. Bernhard öffnete die Tür und war erstaunt, ihn zu sehen. Ein Blick zum Tor, es war zu, dann fiel sein Blick auf das Getreide. Sprachlos blickte er Kristian an.

      »Darf ich reinkommen?« Bernhard trat zurück.

      »Ich habe euch doch gesagt, dass ich euch das Korn bringe.«

      »Aber so schnell.« Den Kuchen und das Brot legte er auf den Tisch ab. »Und hier ein Geschenk.« Er nickte Bernhards Frau zu. »Packt es aus.« Vorsichtig, damit das Papier nicht zerriss, packte sie die Bilder aus. Zum ersten Mal in ihrem Leben sahen sie, wie sie aussahen.

      »Das ist Zauberei«, murmelte Bernhard vor sich hin.

      »Nein, das ist keine Zauberei, schaut unter das andere Papier.« Torte war für sie auch etwas Neues.

      »Bernhard, wie wäre es mit drei Teller, Löffel und ein Messer?«

      Seine Frau beeilte sich, die Sachen zu bringen.

      Kristian zerteilte den Kuchen und legte auf jeden Teller ein Stück. Zögernd ließen sie den Kuchen im Mund zergehen und spürten, wie wunderbar er schmeckte.

      »Damit ihr versteht, wieso ich so schnell wieder hier bin, muss ich euch meine Geschichte erzählen.«

      Er erzählte, wie er den Elfenkönig gerettet hatte.

      »Als Dank gab er mir die Möglichkeit, große Entfernungen in einem Augenblick zu überwinden.« Wehrend er erzählte, schoben beide Stück um Stück Kuchen in ihren Mund.

      »Bernhard, in vierzehn Tagen hat Jessika Geburtstag, ich möchte euch beide dazu einladen. Die Reise braucht euch nicht zu schrecken, sie geht genauso schnell, wie ich das Getreide herbrachte. Könnt ihr euer Haus alleine lassen?«

      »Ich denke schon, auf meine Leute ist Verlass. Ja, wir kommen gerne.«

      »Gut, ich werde euch dann abholen.

      Er wäre jetzt gerne nach David gesprungen. Da er noch nicht bei ihm gewesen war, kannte er den Weg und das Ziel nicht. Johannes würde ihm helfen müssen.

      Sein nächster Sprung galt Hera. Er hatte nicht erwartet, Hera anzutreffen. »Du bist ja da«, sagte er erstaunt.

      »Du warst bei Eurone«? fragte Hera.

      »Woher weist du das schon wieder?« Kristian sah, wie er grinste. »Weist du noch mehr?«

      »Ich weiß alles.«

      »Hoffentlich nicht. Wenn du alles weißt, dann weißt du sicher, warum ich hier bin?«

      »Nun, alles weis ich natürlich nicht.«

      »Jessika hat in vierzehn Tagen Geburtstag. Ich will sie überraschen und habe schon ein paar Leute eingeladen. Du darfst auch gerne Heli, Dela und Vila mitbringen.«

      Er grinste wieder.

      »Wenn ich denen das sage,