Büsken

Die Tore der Atlanter 2. Buch


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wo bist du«? dachte sie. »In der Bank wo sonst. Du lässt mich aus dem Spiel, dann helfe ich dir.« Er zeigte ihr ein Bild der Bankräuber. Der Bankräuber, der noch mit Heike verbunden war, wurde ungeduldig.

      »Was ist, haben sie mich verstanden?«

      »Entschuldigung, ich muss das mit meinen Leuten besprechen.« »Scheiße«, schrie der Bankräuber und schmiss den Hörer auf die Gabel.

      »Ich muss das mit meinen Leuten besprechen«, äffte er Heike nach.

      »Also«, sagte Heike zu ihren Männern, »es sind drei Männer und keiner ist von der harten Sorte.« Als sie die skeptischen Blicke ihrer Leute sah, fuhr sie fort, »und zwölf Personen liegen auf dem Boden.«

      »Hat der ihnen das alles erzählt«? fragte einer? Heike ging darauf nicht ein.

      »Für alle Fälle bereitet ihr schon mal ein Fluchtauto vor.« Heike lies ihren Blick hinter die Absperrung gleiten in der Hoffnung etwas zu finden, was auf Edra schließen ließ. Sie wusste selber, dass es jeder sein konnte. Sie wählte wieder die Nummer der Bank. »Hört gut zu«, sagte sie, »wenn ihr jetzt aufgebt, wird sich das auf euer Strafmaß auswirken. Wenn erst mal ein Schuss gefallen ist, oder ihr versucht mit dem Fluchtwagen und Geißeln zu entkommen, bedeutet das für euch ein paar Jahre mehr.«

      »Wir werden darüber nachdenken«, sagte der Bankräuber und unterbrach das Gespräch.

      »Glaubt ihr, dass uns die Flucht gelingt«? fragte er seine Kumpane. Kopfschütteln war die Antwort.

      »Sie geben auf«, schickte Kristian Heike die Nachricht.

      »Hört zu«, sagte diese zu ihren Leuten, »sie geben auf, es wird nicht geschossen.«

      Schon bald öffnete sich die Tür der Bank und hintereinander kamen die Bankräuber mit erhobenen Armen heraus. Auch die Kunden der Bank strömten nach draußen.

      »Frau Kramer«, sagte ihr Chef, der froh war, dass man keine Entscheidung von ihm verlangt hatte, »darüber müssen wir noch reden, woher wussten sie so gut Bescheid?«

      »Das waren meine übersinnlichen Kräfte.«

      »Frau Kramer, ich mag ihre Späße nicht.«

      »Siehst du«, schickte Kristian ihr zu, »dein Chef mag deine Späße nicht.«

      »Wo bist du«? fragte diese. »Ich stehe hinter dir.« Erschrocken drehte sie sich um.

      »War nur Spaß«, dachte er, »ich gehe jetzt, bis ein andermal.« »Hast du der Polizistin geholfen«? fragte Jessika.

      »Ich habe ihr gesagt, wie es im Bankraum aussieht.«

      »Wieso ist Lena nicht hier?«

      »Das möchte ich auch gerne wissen.« Später erzählte Lena, dass sie in ihrer Dunkelkammer Filme entwickelt hatte. Die Absperrungen wurden beseitigt, sodass sie ihren Spaziergang fortsetzen konnten. Ohne etwas gekauft zu haben, fuhren sie dann nach Hause zurück.

      Für ihn galt es jetzt, vierzehn Tage zu überbrücken, was sicher nicht leicht werden würde. An einen dieser Tage kaufte er für Jessika eine Armbanduhr als Geburtstagsgeschenk. Jessika bekam auch nicht mit, wie er Johannes besuchte. Dieser kannte den Weg nach David. Kristian ließ sich von ihm den Weg nach David beschreiben. Seinen Gedanken entnahm er das Ziel, sodass er nach David springen konnte.

      Dieser war in seinem Laden und freute sich, Kristian zu sehen. »Kristian, mein Freund. Sogleich rief er nach seiner Frau und Tochter. Er stellte sie ihm vor.

      »Kristian, du bist doch nicht ohne Grund gekommen?«

      »Ich möchte euch einladen zu Jessikas Geburtstag auf der Burg Falkenhorst. »Kristian, der Weg ist lang, solange kann ich mein Geschäft nicht alleine lassen.«

      »David, es ist nur für ein paar Stunden, die du auf Falkenhorst verweilst. Den Weg hin und zurück schaffen wir mit der Elfenkraft. David sah auf seine Tochter, die nickte.

      »Also gut, die paar Stunden kann ich das Geschäft zumachen.« Kristian nannte ihm das Datum und die Zeit, wann er sie abholen würde.

      Drei Tage vor dem Ereignis bestellte er den Kuchen. Außerdem mehrere Bleche Bienenstich und Streuselkuchen, auch eine mehrstöckige Torte. Ebenso Pappteller, Löffel, Becher und Saft.

      Dann war es so weit, sie hatten sich alle nichts anmerken lassen. »Was hältst du davon, wenn wir nach dem Mittag Hanna besuchen«? fragte Kristian. »Wenn du meinst.«

      »Viel Lust scheinst du nicht zu haben«, fragte er.

      »Schon gut, ich komme ja mit.«

      Gegen Mittag holte er mit Jessikas Auto den Kuchen ab. Es war nicht leicht so zu tun, als wenn er den Kuchen ins Auto brachte, in Wirklichkeit diesen aber gleich nach Hanna brachte. Er fuhr wieder nach Hause. Jessika hatte gesehen, wie er zurückkam, sagte aber nichts. Er ging betont langsam in den Garten. Nicht mehr in ihrem Blickfeld, sprang er zu Lena, dann nach Silke und Kurt und lieferte sie bei Hanna ab. Von dort nach David und Bernhard. Er hatte sich bei keinem lange aufgehalten und hoffte, dass Hanna sie miteinander bekannt machen würde.

      »Wegen meiner können wir«, sagte er, wieder bei Jessika. Als sie darauf wartete, dass er sie rüber brachte, kamen Großvater und Maria, beide fein herausgeputzt, und stellten sich dazu. »Kann es sein, dass ich was verpasst habe«? fragte Jessika.

      »Warte ab, du wirst es schon sehen.« Es war herrliches Wetter und die Tische deshalb in der Vorburg aufgebaut. Als sie ankamen, schrien alle herzlichen Glückwunsch.

      Das war zu viel für Jessika. Schlecht gelaunt, weil sie dachte, dass man ihren Geburtstag vergessen hatte, traf sie die Überraschung jetzt umso härter.

      Sie fiel Kristian um den Hals und weinte. Nachdem sie sich gefasst hatte, sah sie, wer alles da war. Alle wollten persönlich gratulieren und ein kleines Geschenk überreichen.

      Kristian dachte an Hera, als dieser plötzlich mit seinen Frauen auftauchte. Für diese war es eine völlig neue Erfahrung, sodass sie sich erst einmal umsahen. »Hera, schön, dass ihr gekommen seid«, empfing Jessika sie

      »Ein Geschenk von uns vier.« Es war ein funkelnder Stein mit Anhänger von enormen Ausmaßen, sodass er wegen der Größe schon wieder unecht wirkte.

      »Ich danke euch, die Überraschung ist euch gelungen.« Heras flotte Bienen gingen auf Entdeckungstour.

      Die Sonne begann, an der Torte zu nagen.

      »Wir müssen die Torte anschneiden sonst löst sie sich auf.« Kristian zerteilte die Torte, Hanna reichte sie auf Teller weiter. Die meisten kannten so etwas nicht, weshalb das erste Stück auch mit Andacht gekostet wurde. Danach gab es kein Zögern mehr. Bernhards Frau erkannte man nicht wieder, vorher still und schweigsam, kroch sie jetzt langsam aus ihrem Schneckenhaus und lachte mit den anderen. »Es sind noch nicht alle da«, sagte Hera. Kristian schaute sich um,

      »Wen meinst du?«

      »Warte es ab.« Es konnte nur jemand sein, der den Weg alleine nach hier schaffte.

      »Du meinst Cyro?« Plötzlich wurde es still. Cyro, Systra, in der Mitte Eurone. Diese Fremdartigkeit hatte den Anwesenden die Sprache verschlagen.

      »Es ist schön, dass ihr gekommen seid«, sagte Jessika, und begrüßte sie auf Alienart. Kristian schloss sich ihr an. Die anderen verzichteten. »Wir wollten uns diese Gelegenheit nicht entgehen lassen«, sagte Eurone. »Wir wünschen euch ein langes Leben«,