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Schade, tot


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gingen.

      Und als hätte Maria meine Gedanken lesen können, schreckte sie plötzlich hoch. Ihre gläsernen Augen blickten mich ängstlich an. „Nach dir hat sie niemand mehr lebend gesehen!”, sagte sie erschrocken. Ich nickte. „Aber du kannst bezeugen, dass ich zur Tatzeit zu Hause war. Mal ganz abgesehen davon ist sie nicht tot. Bestimmt nicht.”, sagte ich und versuchte mich gleichzeitig selbst damit zu beruhigen. „Ich habe keinen Tropfen Alkohol getrunken in der Nacht. Und wir haben doch telefoniert an dem Tag.” Maria sah stur geradeaus und dachte nach. „Ja, das haben wir, aber erst gegen Mittag.” Das sollte wohl heißen, dass ich mehr als genug Zeit gehabt hätte, Becky erst zu Tode zu prügeln, um dann mittags bei Maria anzurufen und auf unschuldig und unwissend zu machen. Aber das war schwachsinnig. Das wusste auch Maria. Ich bin kein Mörder und ein so skrupelloser erst recht nicht! „Wir sagen einfach keinem, dass Becky noch mit dir um die Häuser gezogen ist. Immerhin habt ihr ja auch niemanden getroffen, den einer von euch kannte oder? Hat dich jemand dabei gesehen, wie du mit ihr ins Taxi gestiegen bist?” Ich überlegte kurz und schüttelte dann gewissenhaft den Kopf. Es war stockdunkel an der Ecke an der wir standen. Und das Taxi hatte sofort gehalten, wir mussten nicht lange auf eins warten. Aber was nützten jetzt all die Spekulationen? Wir wussten nicht, ob es Becky war, deren Schädel zertrümmert wurde. Warum also weiterhin verrückt machen deswegen? „Ich fahr dich jetzt erst mal nach Hause und du ruhst dich aus. Wenn du dich morgen noch nicht besser fühlst, geh zum Arzt und ruf mich an, wann immer du willst. Verstanden?” Maria nickte, ich fuhr los.

      Die Fahrt dauerte nicht allzu lange, wenige Minuten und wir waren da, denn um diese Uhrzeit war der Verkehr stets gering. Ich fuhr auch extra eine andere Strecke als sonst, um nicht über die Brücke zu müssen wo man Becky fand, wenn es denn Becky war. Doch Maria und ich schwiegen uns an und blickten beide stur aus den Fenstern.

      Als wir vor ihrer Wohnung hielten, fragte ich, ob ich noch mit rauf kommen solle. Aber Maria schüttelte den Kopf. „Nein”, sagte sie. „Aber du kannst mir die Schuhe geben. Ich nehme sie am Samstag mit, falls Becky wieder in der Bar auftaucht und danach fragt. Soll ich ihr sagen, dass sie bei dir war?” Ich verzog das Gesicht: „Nein, lieber nicht. Mir reicht die Tatsache, dass sie vor mir abgehauen ist, da brauche ich nicht noch Entschuldigungen von ihr als Wiedergutmachung. Das ist irgendwie noch demütigender, finde ich.” Maria sah mich verständnisvoll an und schloss die Autotür. Sie winkte mir noch einmal zu, bevor sie im Haus verschwand und ich fuhr zu meiner Wohnung. Immerhin hatten wir uns stumm darauf geeinigt davon überzeugt zu sein, dass Becky noch lebte und all die Aufregung völlig umsonst war. Das war schon mal ein Anfang.

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