Jörg Müller

Manni, kannst Du uns das mal erklären?


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Unser Thema heute:

       Was bedeutet eigentlich „Solidarität“?

      Unterstellen wir, dass der Mensch alleine keine Chance hat, zu überleben.

      Unterstellen wir weiterhin, dass wir in/mit einer Gruppe, die an einem Strang zieht, gute Chancen haben, ein gemeinsames Ziel zum Vorteil möglichst vieler zu erreichen.

      Gestehen wir uns (leider moralisch schwachen) Menschen zu, dass wir jede Gelegenheit nutzen, um unseren persönlichen Vorteil zu realisieren.

      Mit diesen Unterstellungen und dem Zugeständnis ausgestattet, nähern wir uns dem heutigen Thema.

      Was bedeutet Solidarität?

      Solidarität beschreibt den festen inneren Zusammenhalt einer Gruppe von Menschen, die mit gebündelten Aktivitäten ein gemeinsames Ziel erreichen wollen.

      Bevor ich an Hand eines weit verbreiteten Modells, dem sogenannten griechischen Modell, die Begriffe Solidarität, Gruppe und gemeinsames Ziel in einen Zusammenhang bringe und erläutere, möchte ich uns ein besonderes Phänomen ins Gedächtnis rufen, von dem wir alle betroffen sind:

      Ob es sich vor den Wahlen um teure Wahlversprechen oder nach den Wahlen um noch teurere Wahlgeschenke handelt, wir, die mündigen Wählerinnen und Wähler, dürfen immer das Gleiche tun: Die Zeche bezahlen. Als Gegenleistung werden wir tatsächlich an einer Stelle deutlich entlastet: Beim Gewicht unseres Portemonnaies.

      Vor diesem Hintergrund haben wir (die Gruppe) uns alle entschlossen, mit der Hilfe eines Modells und gemeinsamer Aktivitäten ein gemeinsames Ziel zu erreichen, welches lautet:

      Unsere Portemonnaies müssen wieder schwerer werden.

      Dazu bilden wir die Solidargemeinschaft der Steuerhinterzieher, die Grundlage des bereits erwähnten griechischen Modells.

      Hier einige Beispiele aus dem täglichen Leben:

       Das weibliche Oberhaupt der Familie X geht zum Markt und kauft Obst und Gemüse ein. Die Marktfrau fragt: Brauchen Sie eine Quittung (ohne ist es billiger)? Antwort: Nein danke!

       Die Familie X fährt im Sommer nach Griechenland in den Urlaub. Vor Ort fragt die griechische Vermieterin: Brauchen Sie eine Rechnung (ohne ist es billiger)? Antwort: Nein danke!

       Die älteste Tochter von Familie X will endlich ihren Traummann heiraten. Die neue Wohnung muss mit einem neuen Teppich ausgelegt und tapeziert werden. Der verwandte und selbständige Malermeister Pinsel ist erste Wahl für die Ausführung der gewünschten Leistungen. Seine erste Frage: Braucht ihr eine Rechnung (ohne ist billiger)? Antwort: Nein danke!

       Die Hochzeitsfeier im griechisch-deutschen Stammlokal ist ein Knaller, die befreundete Kapelle ist spitze. Frage Kapelle an Brautpaar: Braucht ihr eine Rechnung (ohne spart ihr die Mehrwertsteuer)? Antwort: Nein danke!

      Frage Lokalchef an Brautpaar: Braucht ihr eine Rechnung (ohne spart ihr die Mehrwertsteuer)? Antwort: Nein danke!

      Nach der Feier verlässt die Familie X zufrieden das Lokal und steigt in ein Taxi. Die Familie des Bräutigams hat sich zwar wie erwartet als Asoziale geoutet, aber dafür hat man viel Geld gespart. Dass sowohl die Kapelle als auch der Lokalchef die Mehrwertsteuer im Vorfeld auf den Angebotspreis aufgeschlagen hat, wird von der Familie X nicht bemerkt. Hauptsache dem Finanzamt und dem Staat (also sich selber) ein Schnippchen geschlagen und Geld gespart.

      Auf dem Nachhauseweg bremst der Taxifahrer vor einem großen Schlagloch auf der Straße vor einer von der Stadt aus Kostengründen ausgeschalteten Laterne so stark, dass sich der Brautvater eine Platzwunde zuzieht, weil er im betrunkenen Zustand auf dem Beifahrersitz nicht angeschnallt eingeschlafen und gegen das Armaturenbrett geprallt ist. Sein erstes Lebenszeichen, als der Notarzt ihn behandelt:

      „Heute Abend haben wir richtig was gespart. Da wird der Finanzminister aber dumm gucken.“

      Da es sich aus finanziellen Gründen (auch im Gesundheitswesen muss wegen zu geringer Steuereinnahmen gespart werden) bei dem Notarzt um eine schwerhörige und fast blinde 78-jährige Aushilfe handelt, verstirbt der Brautvater kurz nachdem ihm der Arzt eine Spritze mit einem falschen Inhalt verabreicht hat.

      Aber die Familie X hat Glück im Unglück. Das Beerdigungsinstitut hat einen Sarg zum Schnäppchenpreis auf Lager, natürlich ohne Rechnung. Der für den Sarg vorgesehene andere Verstorbene war nämlich als Fußgänger nach einem Verkehrsunfall an einer aus Kostengründen ausgeschalteten Fußgängerampel von einem schwerhörigen und fast blinden Aushilfsnotarzt überfahren und dabei derart verunstaltet worden, dass sich die Angehörigen nach der Besichtigung der Leiche spontan für eine anonyme Bestattung im Wald entschieden hatten, natürlich ohne Rechnung.

      Besonders das letzte Beispiel führt uns deutlich vor Augen, dass wir genau abwägen müssen, ob wir wirklich weiter Mitglied der oben vorgestellten Solidargemeinschaft bleiben wollen. Denn es gibt eine Alternative mit dem Namen Solidargemeinschaft Staat. Diese funktioniert allerdings nur und garantiert uns allen eine sichere Zukunft in Frieden und Freiheit, wenn wir uns in dieser Solidargemeinschaft auch finanziell dauerhaft einbringen und engagieren.

      Und die Moral von (in) der Geschicht‘?

      Es gibt keine!

      Uli, mach mal zehn Pils auf meinen Deckel.

      Prost!

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