Petra Misovic

Unter dem Strand


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haben sie einen jungen Begleiter im Schlepptau, der auf sie einredet, ihnen alles erklärt. Meist reden sie eifrig und schnell, als stünde jemand mit einer Stoppuhr daneben, die Körperhaltung immer ein wenig geduckt, die Schultern lassen sie hängen, sie machen sich kleiner als die, die sie den Strand hinauf und hinunter begleiten und die ihren Ausführungen folgen sollen. Es gibt Ausländer, die sind interessiert und freundlich, andere wirken ungeduldig, als hätten sie wenig Zeit oder als hätten sie das, was da kommt, schon mehr als einmal gehört. Auch wenn die, die hier reden den Eindruck erwecken, es ginge um Völkerverständigung, um kulturellen Austausch, davon handeln diese Begegnungen auch, aber nur am Rande. Die Touristen wissen es selber, es geht um ihr Geld und das verleiht ihnen Macht. Wie die Einheimischen hier ihre Ware anbieten, manche stolz und gönnerhaft, andere wirken lächerlich oder verzweifelt und sie muß an die Obdachlosen in den Berliner U-Bahnen denken und ahnt nicht, daß hier in einer ganz anderen Liga gespielt wird. Hier arbeitet die Elite, wortgewandte und sprachbegabte Talente, die aus dem ganzen Land, ja aus ganz Ostafrika antreten, um es hier an der Küste zu einigem Wohlstand zu bringen, indem sie die reichen Touristen auf phantasievolle Weise ein klein wenig um das viele Geld erleichtern, das denen aus allen Ritzen quillt.

      Und die Hitze wird jetzt unerträglich. Barbara muß an den Biologieunterricht denken, an den Frosch, der auf kleiner Flamme unmerklich dem Siedepunkt entgegen gart und es nicht merkt und deswegen stirbt und sie läßt ihren Drink stehen. Durch den glühend heißen Sand eilt sie runter zum Wasser und schafft es unbehelligt, keiner der sie im Visier hat, alle sind jetzt beschäftigt. Das Wasser ist warm, so warm hatte sie es nicht erwartet, keine Abkühlung. Barbara legt sich auf den Rücken, breitet die Arme aus, sie schließt die Augen und läßt sich treiben, belauscht ihren Atem. Es ist nicht zu fassen. Zuhause ist es kalt und hier ist es so heiß und das Meer ist wärmer, als jedes Meer, das sie kennt, äquatorwarm. Sie läßt sich in den Wellen treiben, atmet ein, atmet aus, summt vor sich hin, keine Melodie, mehr so ein wohliges Seufzen, wie das Schnurren einer Katze, ein geräuschvolles Ausatmen. Sie könnte einfach so bleiben.

      Neben ihr ein Geräusch, ihr Arm stößt an etwas Festes und sie erschrickt. Jambo. Barbara hat die Orientierung verloren, weiß nicht, wie lange sie im Wasser gelegen hat. Ein junger Mann sitzt in einem Holzboot, einer Art Einbaum mit Auslegern. Er lacht sie an. Sorry, I don’t want to scare you. I was worried if you are o.k. und sie kann ihn beruhigen, I am ok. - Good. My name is Digo. Karibu Kenya. Karibu means welcome in Kenya. Und sie kann es gar nicht mehr zählen, wie oft sie diesen Satz schon gehört hat und jeder spricht ihn auf eine Weise, als würde der Fremden ein unerhörtes Geheimnis offenbart. Yes. Thank you. Und dann sagt er etwas, das Barbara irritiert. I can see, you don’t want to talk. Er ist der erste, dem es auffällt: dieser ewig sich wiederholende Smalltalk, der einem irgendwann auf die Nerven fällt. You are right. I don’t want to talk. – O.k., see you the other day. Enjoy. Er richtet sich auf, greift nach einer langen Stange, die im Boot liegt und setzt seinen Einbaum in Bewegung. Er trägt eine Shorts, kein Gramm Fett an seinem Körper, alles Muskeln. Seine Bewegungen sind sparsam und doch hat sich das Boot schnell entfernt. Aus seinem Haarschopf steht in der Mitte ein kleines Rastazöpfchen nach oben, wie eine Antenne. Barbara wünscht sich, er würde sich nochmal zu ihr umdrehen.

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