J.L. Stone

Sieben Schwestern - Geheimnisvolle Zauberwelten


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so lustig?

      Immer wieder prustete sie von Neuem los, sobald sie mich auch nur kurz mit ihren hellgrünen Augen ansah. Allmählich wurde ich richtig sauer. Das war ja nicht zum Aushalten.

      »Oh, Mann«, stöhnte sie endlich erschöpft, wischte sich die tränenfeuchten Augen ab und hielt sich den Bauch. »Der war extrem gut.«

      So langsam kam ich gar nicht mehr mit. Verblüfft starrte ich den süßen Wildfang vor mir an und dachte an all die Ereignisse, die mir in der vergangenen Stunde widerfahren waren. Zwar hatte ich einige wirklich ungewöhnliche und höchst erstaunliche Dinge erlebt – aber Magie? Zauberei?

      Das ging nun entschieden zu weit. Daran glaubten doch nur kleine Kinder und einige Freaks, die in ihrer eigenen Welt lebten – aber doch kein erwachsener Mann, der mit beiden Beinen fest im Leben stand.

      Was erwartete sie von mir?

      »Du willst mich doch nur auf den Arm nehmen, oder?« hielt ich ihr erbost vor und versuchte meinen Ärger nicht zu deutlich zu zeigen. »Magie! Das soll wohl ein Scherz sein?«

      Schlagartig erlosch ihr liebliches Lächeln und ihre Miene wurde kalt und abweisend. Ihre unergründlichen Augen strahlten von einem Moment zum anderen eine solche Kälte aus, dass es mich regelrecht fröstelte. Unwillkürlich rieb ich über meine Arme, auf denen sich eine Gänsehaut gebildet hatte.

      »Bei solchen Dingen scherze ich niemals«, stellte sie mit eisiger Stimme fest.

      Krampfhaft bemühte ich mich den Kloß zu schlucken, der plötzlich meinen Hals verengte, so dass ich kaum noch Luft bekam.

      »Du hast anscheinend überhaupt nichts von dem begriffen, was uns heute passiert ist«, hielt sie mir vor.

      Wie sollte ich das auch begreifen?

      Kapierte sie denn nicht, dass es für mich nicht so ohne weiteres möglich war, derartige Kräfte zu akzeptieren – obwohl zur Zeit vieles dafür sprach?

      »Dazu war ich auch gar nicht in der Lage«, hielt ich ihr entgegen. »So wie du mich durch die ganze Stadt gezerrt hast. Daher denke ich immer noch, dass das alles nur ein Streich war, den mir meine Freunde, warum auch immer, spielen wollten.«

      »So, so. Nur ein Streich?« fuhr sie mich aufbrausend an, sprang aus ihrem Sessel auf und baute sich drohend vor mir auf. »Denkst du vielleicht, du wärst von mir absichtlich in eine Show mit einigen pyrotechnischen Tricks hineingezogen worden? Glaubst du etwa im Ernst, diese ganze Jagd durch die halbe Stadt und diese Kämpfe habe ich nur zum Spaß und Zeitvertrieb für dich veranstaltet?«

      Mit funkelnden Augen starrte sie mich an.

      »Das kann doch nicht wahr sein!« empörte sie sich, als ich schwieg. »Diesen Zahn muss ich dir leider ziehen. Was glaubst du wohl, was das hier alles ist? Auch nur eine Sinnestäuschung?«

      Dabei umfasste sie das Zimmer, die Villa und alles andere mit einer großen Geste. Mich beschlich das Gefühl, dass ich bald in wesentlich größeren Schwierigkeiten stecken würde als draußen in der Stadt, sollte mir jetzt auch nur ein weiteres unbedachtes Wort entschlüpfen.

      »Natürlich nicht«, wiegelte ich ab, in dem verzweifelten Versuch, sie irgendwie zu beruhigen.

      »Ha!« zischte sie verächtlich.

      »Wirklich!« beteuerte ich. »Aber dennoch glaube ich, dass mir das alles nur mit unglaublich raffinierten und optischen Tricks vorgegaukelt wurde.«

      »Du machst es dir sehr leicht, was?« warf sie mir daraufhin vor. »Du glaubst also wirklich, das alles hier ist nur Kulisse und beruht auf ein paar billigen Effekten? Na gut, dann muss ich wohl noch etwas deutlicher werden. Mach dich auf was gefasst.«

      Jetzt hatte ich es doch getan!

      Unwillkürlich duckte ich mich tiefer in den Sessel, als sie sich mit funkensprühenden Augen drohend zu mir herab beugte und mich erzürnt musterte. Eine bedrohliche, tintige Gewitterwolke ballte sich über uns zusammen und ließ das sonnendurchflutete Zimmer in tiefster Dunkelheit versinken. Jetzt gab es nur noch uns beide und ich war ihr gänzlich ausgeliefert.

      Wie hatte sie das nur gemacht?

      »Jetzt hör mir mal gut zu, mein lieber unwissender Freund«, fauchte sie und beugte sich noch tiefer zu mir herab, bis sie ihre Arme auf die Sessellehnen stemmen konnte.

      Ihre Nasenspitze war nur noch wenige Millimeter von meiner entfernt.

      »Ich habe dich nur hierher gebracht, damit du vor unseren Gegnern in Sicherheit bist. Klar? Zwar war unser Zusammenstoß nichts als ein dummer Zufall, aber dadurch, dass ich dich beschützt habe, denken diese nun, dass du eine wichtige Person für uns sein könntest. Und ich weiß nicht, ob sie auf deine gegenteiligen Beteuerungen gehört hätten, wobei fraglich ist, ob sie dich überhaupt zuerst gefragt hätten.«

      »Aber ...«, versuchte ich einzuwenden.

      »Halt endlich die Klappe!« explodierte sie da. »Jetzt rede ich! Verstanden?«

      Ich nickte eingeschüchtert, wobei ich zornig meine Lippen fest zusammen presste und in ihre gefährlich blitzenden Augen stierte.

      »Du kannst auch gerne wieder von hier verschwinden«, fuhr sie mühsam beherrscht fort. »Wir werden dich nicht aufhalten und ich zeige dir liebend gerne den Ausgang. Nur wirst du da draußen vollständig auf dich alleine gestellt sein und zusehen müssen, wie du mit dem fertig wirst, was unsere Gegner auf dich hetzen werden. Und du kannst mir glauben oder nicht, sie werden alles in ihrer Macht stehende tun, und die ist gewaltig, um dich zu schnappen. Meine Mutter und ich können dich dann nicht mehr beschützen. Wir hatten vorhin einfach nur Glück, das ist alles!«

      »Und wer sind denn nun diese 'SIE'?« wagte ich sie nun zu unterbrechen.

      »Wenn wir das nur wüssten«, ertönte da eine ruhige, rauchige Stimme hinter uns.

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