Matthias Herberich

Zeithüter


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Machtwort des Vizegenerals zeigte Wirkung und das Gespräch wurde sachlicher. So ein Ufo Absturz konnte zu technischen Neuerungen führen und deswegen war auch dieses Wrack bei allen sehr begehrt.

      „Ich werde Ihnen einen kurzen Überblick über das geben, was bei uns abgestürzt ist“, fing Vizeadmiral Jackson an, während sein Assistent die Bilder von der Absturzstelle auf die Leinwand projezierte. Die Geheimdienstler waren erstaunt, vor allem über die menschliche Leiche.

      Schon allein dieser Punkt lieferte genügend Stoff, für die wildesten Spekulationen in der Runde, bis man sich schließlich gegenseitig beschuldigte, der Erbauer dieses mysteriösen Flugteils zu sein.

      „Meine Herren, Sie sehen es ist komplizierter, als es sich am Anfang darstellte. Mal angenommen, dieses Ding ist nicht von uns, sondern von einer anderen Nation. Dann sollten wir zusammen und nicht gegeneinander arbeiten“, warf der Sprecher des Südafrikanischen Geheimdienstes ein. „Die Wrackteile bleiben auf der Marinebasis und Sie, meine Herren können Ihre besten Spezialisten schicken. Gemeinsam wollen wir dieses Ufo studieren und alle Ergebnisse werden den drei anwesenden Nationen zugänglich gemacht. Unter höchster Geheimhaltung, versteht sich!“

      „Und was ist mit der Leiche?“, fragte der Brite „Die kann uns am ehesten Aufschluss darüber geben, von wo dieses Ding hergekommen ist.“

      „Davon gehe ich ebenfalls aus! Wir haben auf der Basis eine hervorragende Gerichtsmedizin. Zusammen mit den besten Gerichtsmedizinern aus den USA, sowie aus Großbritannien werden wir herausfinden, woher die Leiche stammt“, bestätigte Vizeadmiral Jackson. Die Gruppe sichtete alle Fotos und konnte es nicht erwarten, die Teile und die Leiche in Augenschein zu nehmen. Die Stimmung war nicht mehr so gereizt wie am Anfang. Es wurden Absprachen getroffen, mit denen alle Parteien zufrieden waren. Nach einem kleinen Snack wurde der Vizeadmiral darüber informiert, dass die Trucks bereits entladen wurden und die Wrackteile in den Hallen vier und fünf zur Besichtigung bereit lagen.

      „Meine Herren, es ist soweit! Wir können die Wrackteile jetzt persönlich in Augenschein nehmen. Bitte folgen Sie mir!“

      Gemeinsam machte sich die Gruppe auf den Weg zu den Hallen. „Schauen Sie sich in Ruhe alles genauestens an. Auf Strahlung ist der Fund bereits an der Absturzstelle untersucht worden. Es wurde keine Radioaktivität gemessen.“

      Wie Profis, die ihr Leben lang schon mit Ufos zu tun hatten, begutachteten sie die Wrackteile.

      „Vizeadmiral Jackson, wo ist der Rest des Ufos“, fragte nach einer Weile der Vertreter der Briten.

      „Welcher Rest?“ Der Vizeadmiral verstand den Sinn der Frage nicht und auch die anderen der Gruppe wurden hellhörig.

      „Ich dachte, wir sind uns einig, dieses Ufo gemeinsam zu untersuchen? Aber auf den Fotos, die wir im Besprechungsraum sahen, waren mehr Teile zu sehen, als es hier tatsächlich sind!“ „Ja, Sie haben Recht! Ihr Engländer seid doch nicht auf den Kopf gefallen“, fügte der Amerikaner hinzu. „Es waren fünf größere Wrackteile, doch hier sind neben etlichen kleinen Teilen nur vier Große.“

      Aufgeregt fingen alle an, die zwei Hallen zu durchsuchen. Jedoch ohne den gewünschten Erfolg.

      „Wer war für den Transport zuständig“, brüllte Jackson.

      „Spezial Agent Morris“, kam es vom Vertreter des SASS zurück. „Bringen Sie mir diesen Morris! Aber zack zack“, tobte der Vizeadmiral und seine sonst sehr freundlichen Gesichtszüge verschärften sich in diesem Augenblick erheblich.

      Spezial Agent Morris stand am Peer und betrachtete die Schiffe der südafrikanischen Navy. Das Wasser hatte etwas Beruhigendes. „Hätte mich der Geheimdienst nicht angeworben, wäre ich zur See gefahren“, dachte er, „Ich würde einen hervorragenden Admiral abgeben.“

      „Sind Sie Spezial Agent Morris“, fragte ein Soldat und riss ihn aus seinem Tagtraum. „Ja, der bin ich. Was gibt’s?“

      „Der Vizeadmiral Jackson wünscht, Sie in Halle 5 zu sprechen, Sir.“

      „Danke, ich komme.“

      Auf dem Weg zu Halle 5 überlegte Morris, weshalb man ihn rufen ließ. „Bestimmt verleiht er mir einen Orden, oder er ernennt mich zum Ehrenadmiral.“, grinste er. Seine Stimmung war so gut wie seit langem nicht mehr.

      „Herr Admiral, Spezial Agent Morris zur Stelle.“

      „Morris, mein Guter. Sie waren doch für den Transport dieser Teile zuständig. Ist das richtig?“ Der Vizeadmiral blieb erstaunlich freundlich und Morris antwortete stolz. „Jawohl, Sir!“

      „Hätten Sie die Freundlichkeit und würden für uns die beiden Hallen durchschreiten, um zu sichten, dass alles ordnungsgemäß entladen wurde?“

      „Mit Vergnügen Sir“, antwortete der Spezial Agent und schritt zur Tat. Die Anwesenden waren mucksmäuschenstill. Nach ein paar Minuten stand Morris wieder bei der Gruppe.

      „Herr Admiral, es ist alles perfekt abgeladen und ausgebreitet. Glückwunsch an Ihre Männer, besser hätte ich es auch nicht gekonnt.“

      „Das freut mich Spezial Agent Morris. Ich werde Ihre Glückwünsche weiterleiten. Unser Geheimdienst kann sich glücklich schätzen, Leute wie Sie in ihren Reihen zu haben.“ Morris wurde sichtlich ein paar Zentimeter größer.

      „Eines noch Spezial Agent Morris. Wo ist der Rest der Ladung?“ Und zu guter Letzt schrie Vizeadmiral Jackson. „Wo ist der Rest?“

      „Welcher Rest? Ich verstehe nicht?“

      Der Vizeadmiral wurde noch lauter.

      „Es waren fünf große Wrackteile, abgeladen wurden nur vier, Mr. Spezial Agent. Wo ist das fünfte Teil? Ist es vielleicht noch auf einem der Trucks? Wie viele Trucks waren es?“

      „Sechs und ein Bergungskran, Sir“, stotterte Morris.

      „Verdammt noch mal gehen Sie raus und prüfen Sie es nach!“ Wie ein aufgescheuchtes Huhn rannte Morris nach draußen und die anderen folgten ihm. Auf dem Parkplatz links vom Peer standen fünf Trucks und ein Track mit dem Bergungskran. „Verdammt nochmal! Wo ist der sechste Truck“, schrie Spezial Agent Morris verzweifelt.

      Einer der Fahrer war noch an seinem Fahrzeug, doch der wusste auch nicht wo der gesuchte LKW abgeblieben war. Vizeadmiral Jackson fragte sofort am Haupttor nach, ob einer der Trucks das Marinegelände bereits wieder verlassen hatte.

      „Sir, alle fünf Trucks und der Bergungskran sind noch auf der Basis.“

      „Wiederholen Sie das!“

      „Herr Vizeadmiral! Es sind vor zwei Stunden fünf Trucks und ein Bergungskran auf der Basis angekommen. Wir haben alle Fahrzeuge fotografiert und die Kennzeichen, sowie die Personalien dokumentiert. Diese Fahrzeuge befinden sich noch immer auf der Basis.“

      „Danke! Gute Arbeit. Weitermachen!“ Nun drehte sich Jackson schreiend zu Spezial Agent Morris.

      „Sie Stümper! Sie Blindfisch! Ein Truck ist Ihnen unterwegs abhandengekommen! Einfach getürmt, und Sie haben es nicht einmal bemerkt! Das wird ein Nachspiel geben!“

      Am liebsten wäre Morris jetzt im Erdboden versunken. Das war das Ende seiner Karriere und das mit der Marine, hatte sich vermutlich auch erledigt. Der Spezial Agent wurde mit sofortiger Wirkung vom Dienst suspendiert. Es konnte sich keiner der Anwesenden erklären, wie und wann der Truck völlig unbemerkt verschwinden konnte. Ein schlechter Beigeschmack blieb jedoch bestehen! Vielleicht hatte die Macht, die diese Untertasse baute, Beweismittel verschwinden lassen. Die sofort eingeleitete Großfahndung verlief erwartungsgemäß im Dunkeln. Der vermisste Truck war wie vom Erdboden verschluckt.

       Vanessa

      zog Hajo zu sich hin und küsste Ihn zärtlich.

      „Es gibt Dinge, die kann man nicht erklären. Ich habe mich Hals über Kopf in dich verliebt,