Matthias Herberich

Zeithüter


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Pärchen stieg aus und der Fahrer zeigte dem Lieutenant seinen Dienstausweis. „Bringen Sie uns zu Major Colten!“

      „Geheimdienst? Was läuft hier Spezial Agent Morris!?“

      Colten betrachtete sorgfältig den Dienstausweis.

      „Wir haben die schriftliche Order, das gesamte Absturzareal zu übernehmen.“

      „Order? Von wem? Zeigen Sie her!“

      Der Major studierte das Papier, schüttelte seinen Kopf und reichte es an Winter weiter. Der Befehl kam von ganz oben und besagte, dass der SASS die Bergung übernimmt und der Major mit seinen Leuten abrücken musste.

      „Lieutenant Winter, Sie haben es gelesen. Scully und Mulder übernehmen ab sofort! Lassen Sie uns zusammenpacken. Wir verschwinden!“

      Grinsend marschierte Winter an den verdutzten Geheimdienstlern vorbei und gab seine Befehle. Colten rief Miller und den Truppenleiter des Räumungskommandos zu sich. Er übergab das Kommando an Spezial Agent Morris und seiner Kollegin. Sofort begann Morris, seine Befehle zu erteilen.

      „Miller, auch Sie werden nicht mehr gebraucht und können abrücken.“

      „Sir, bei allem Respekt. Wir sind noch nicht fertig!“

      „Jetzt sind Sie fertig. Danke für Ihre Arbeit.“

      Fluchend verlies Jan Miller das Zelt. „Und Sie, wie ist Ihr Name?“ „Piers, John Piers. Ich leite den Räum- und Bergungstrupp.“

      „Ok Piers. Sie schnappen sich Ihre Männer und laden alles auf und zwar pronto!“

      „Jawohl Sir!“

      „Sehen Sie Major Colten? So funktioniert das!“

      Colten sah Morris nickend an und dachte, „Was bist du nur für ein abgewichster Hund? Mit solchen Typen geht unser Land vollends vor die Hunde.“ Zwei Stunden später holte der Hubschrauber das Miller-Team ab und kurz danach waren auch die Männer von Major Colten abmarschbereit. Der Major schritt mit Winter zum letzten Mal das Gelände ab. „Sagen Sie mal Winter, kommt es nur mir so vor, oder wird hier schnell alles planlos aufgeladen, ohne die Spuren sorgfältig zu sichern?“

      „So ist es Major und ehrlich gesagt, das geht uns nichts mehr an.“ „Sie haben Recht Winter. Abmarsch!“ Keinem fiel es bei dieser übereilten Aktion auf, dass auch ein Schleudersitz mit aufgeladen wurde.

      Hajo staunte nicht schlecht

      über das, was Nomi alles erzählte. Er stellte sich vor wie cool es wäre, ein Aqua Jumper zu sein. „Alte Kulturen studieren, nicht an Hand von Ruinen, sondern direkt in der Zeit wo sie ihre Blüte hatten“, tagträumte er vor sich hin.

      „Hajo, ich gehe eine Runde schwimmen. Kommst du mit? Schließlich hast du mein Leben gerettet und ich würde mich sicherer fühlen, dich an meiner Seite zu wissen“, blinzelte Vanessa. Diesem Dackelblick konnte er nichts abschlagen. Noch bevor Hajo antworten konnte, streifte sie ihren Anzug ab und sprang splitternackt vom Felsvorsprung aus ins Wasser. Mit offenem Mund starrte Hajo hinterher.

      „Sie sprang tatsächlich nackt in den See. Was für ein Körper!“ Hajos Gedanken waren blockiert.

      „Was ist mit dir Hajo? Ich warte! Das Wasser ist herrlich.“

      Ohne darüber nachzudenken und wie in Trance entledigte sich Hajo seiner Kleider und sprang ebenfalls ins kühle Nass. Wie zwei Teenager plantschten und blödelten die zwei ausgelassen in dem kleinen Kratersee herum. Wie zufällig berührten sich ihre Finger, ihre Hände und ihre nackten Körper. Zitternd zog Hajo Vanessa an sich. Zärtlich küsste er ihre Ohrläppchen. Dies war der Beginn einer Serie von Küssen, von zart bis leidenschaftlich und Streicheleinheiten, die das Wasser des Sees in Wallung brachte. Die Verschmelzung zweier Liebenden, bis hin zur völligen Ekstase überbrückte die Jahrhunderte. Erschöpft, mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen, ließen sie nach Stunden voneinander und entspannten sich wie Gott sie schuf am Ufer ihres kleinen Privatsees.

      Vanessa räkelte sich auf den Bauch und Hajo streichelte sanft über Ihren Rücken, begleitet von seinen zärtlichen Küssen. „Kannst du nicht hier bleiben? Hier bei mir?“

      „Hajo, du weist das ist völlig unmöglich! So gerne ich auch bei dir bleiben möchte.“

      „Gibt es einen Mister Nomi in der Zukunft?“

      „Nein, den gibt es nicht! Aber ich habe einen Auftrag. Auch wenn der gescheitert ist, bin ich es Commander Torres schuldig.“

      „Das verstehe ich. Nur was wird aus uns? Jetzt habe ich die Liebe meines Lebens gefunden und verliere sie gleich wieder!“

      „Oh, schau nicht so traurig mein Schatz“, zärtlich strich sie mit Ihren Fingern durch Hajos Haar. „Bei uns in der Zukunft gilt das Motto: Wo ein Wille ist, da gibt es auch einen Weg!“

      „Den gibt es bei uns auch“, kam es mit traurigen Augen von Hajo zurück.

      Noch am selben Abend

      verließen die sechs Trucks und der Bergungskran, angeführt vom schwarzen Range Rover, die Absturzstelle. Der junge, amtsgeile Spezial Agent Morris war zufrieden. Agent Dohle, die ganz neu in der SASS war, konnte ihre Begeisterung vor ihrem Kollegen nicht verbergen.

      „Das war wirklich eine schnelle Aktion.“

      „Ja Dohle. Diesen Militärfutzis haben wir gezeigt, wie man rasch und effizient eine geheime Aktion durchführt. Nicht erst mal in aller Ruhe Zelte aufbauen und Tee trinken“, entgegnete Morris stolz. Er zündete sich eine Zigarette an, zog genüsslich daran und sah seine Beförderung bereits bildlich vor sich.

      „Diese Blitzaktion bringt mich eine ganze Sprosse höher auf meiner Karriereleiter. Und Sie, werde ich dabei nicht vergessen, Agent Dohle!“

      Diese Worte gingen runter wie Öl und Agent Dohle war froh, mit so einem erfahrenen Spezial Agent zusammen arbeiten zu dürfen. Die Trucks donnerten über die Schotterpiste und wirbelten dabei Staub auf, wie eine Herde von Büffeln in der Prärie. Auf der befestigten Hauptstraße rollte der Konvoi westwärts, an Clanwilliam vorbei. Auf der National Route 7 ging es nach Süden, in Richtung Kapstadt. Zirka eine Autostunde südlich von Kapstadt liegt ein Marinestützpunkt der Südafrikanischen Navy, in Simons Town. Simons Town war benannt nach Simon van der Steel, der 1679-1699 Kap Gouverneur in Südafrika war. Bereits 1814 bauten die Engländer Simons Town zu einer Marinebasis aus.

      In der Marinewerft des Stützpunktes wurden bereits Vorbereitungen getroffen, um die anrollenden Trucks vor neugierigen Blicken zu schützen.

      Vizeadmiral Jackson wartete persönlich auf diese brisante Fracht. Als nach Stunden die Fahrzeuge das Haupttor der Marinebasis passierten, war der Vizeadmiral nicht mehr der einzige, der auf den Konvoy wartete. Eine Delegation, bestehend aus südafrikanischen, britischen und amerikanischen Geheimdienstleuten, wartete ebenfalls mit Jackson.

      „Meine Herren! Die Trucks sind sicher angekommen Ich lade Sie in mein Besprechungszimmer, zu einer Tasse Tee ein. In der Zwischenzeit werden die Lastwagen abgeladen und wir können danach zur Besichtigung schreiten.“

      Aus der entspannten Teerunde wurde nach ein paar Minuten eine heiße Diskussionsrunde.

      „Das Ufo muss umgehend in die USA gebracht werden! Wir haben die besten Spezialisten auf diesem Gebiet“, fing der US-Amerikaner an, wurde aber jäh vom britischen Secret Service ausgebremst. „Das ich nicht lache! Ihr seid doch die größten Pfuscher vor dem Herrn! Mit der Geheimniskrämerei vertuscht ihr doch nur eure Unfähigkeit!“

      „Das muss ich mir von Ihnen nicht bieten lassen“, konterte empört der Amerikaner, „Ihr trauert doch bloß eurem alten Empire nach! Doch die Zeiten sind endgültig vorbei!“

      „Meine