Beth St. John und Michelle Parker

Dunkler Engel


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      Beth St. John und Michelle Parker

      Dunkler Engel

      Melodie der Nacht

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Prolog

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapitel 11

       Kapitel 12

       Kapitel 13

       Kapitel 14

       Kapitel 15

       Kapitel 16

       Kapitel 17

       Kapitel 18

       Kapitel 19

       Kapitel 20

       Kapitel 21

       Kapitel 22

       Kapitel 23

       Kapitel 24

       Epilog

       Mehr von den Todesengeln…

       Beth St. John

       Michelle Parker

       Impressum neobooks

      Prolog

      Die Nacht war stockfinster. Am Firmament war kein einziger Stern zu sehen und selbst der Mond war nur als schmaler Streifen in unerreichbarer Ferne zu erahnen. Dichte Nebelschwaden zogen über die feuchte Straße und erschwerten ihr die Sicht. Sie bereute, dass sie die Abkürzung durch den Wald genommen hatte und nicht die gut beleuchtete Hauptstraße entlang gefahren war. Der ganze Herbst war regnerisch gewesen und die gefallenen Blätter bildeten eine rutschige Schicht. Doch heute Abend spielte DJ Storm im Folsom, dem angesagtesten Club der Stadt. Auf dem von imposanten Balkonen eingefassten Dancefloor wurden selbst die Uneingeweihten zu überzeugten Anhängern. Die Musik war Nacht für Nacht markerschütternd laut, die Beleuchtung atemberaubend und alle hier auftretenden DJs gehörten zu den bekanntesten der Szene. Doch heute war nicht irgendeine Disconacht. Es war die Castro Night. Eine besondere Veranstaltung im Folsom, die nur einmal im Jahr stattfand und bei der jeder anzutreffen war, der Rang und Namen in San Francisco hatte. Zudem gab es Laser- und Feuershows der Extraklasse. Es hatte eine Menge Geld gekostet, an zwei Tickets zu kommen. Sie fieberte dieser Nacht schon seit Monaten entgegen – blöd nur, dass sie ausgerechnet heute für ihre kranke Arbeitskollegin hatte einspringen müssen. Ihr Boss drohte ihr mit Kündigung, sollte sie heute Abend nicht auftauchen. Ihren Job zu verlieren konnte sie sich einfach nicht erlauben und so musste sie in ihre Uniform schlüpfen und hinter der Theke die Burgerbestellungen abarbeiten. Sie hasste das In-n-Out. Sie hasste den Animal Style – die Variante, in der nur Touristen ihre Burger bestellten.

      Ihre Freundin war schon seit Stunden im Folsom, flirtete und tanzte sich die Seele aus dem Leib. Die Welt war so ungerecht! Anstatt sich in ihre schönsten Klamotten zu werfen und sich zu stylen, mussten es nun eine enge Jeans und ein Tanktop mit weitem Ausschnitt tun. Das hatte sie sich alles ganz anders vorgestellt. Aber wenn sie jetzt auch noch nach Hause gefahren wäre, um sich zurechtzumachen, hätte sie vermutlich die gesamte Party verpasst.

      Sie drehte die Musik des Autoradios bis zum Anschlag auf, in der Hoffnung, sie würde die Müdigkeit zurückdrängen, die langsam Besitz von ihr ergriff. Doch sie wollte unbedingt an ihren Plänen festhalten. Wenn sie das Tempo halten konnte, würde sie innerhalb der nächsten halben Stunde am Club ankommen und dann würde die Erschöpfung verfliegen. Da war sie sich sicher. Natürlich spürte sie die drängende Sehnsucht nach einem Bett und auch ihre schmerzenden Füße machten es ihr schwer, sich auf das Tanzen zu freuen. „Durchhalten“, motivierte sie sich selbst. „Das wird ein fantastischer Abend, du musst nur ankommen.“ Ein paar Mal schlitterte sie in den Kurven auf dem matschigen Laub, konnte das Fahrzeug jedoch immer wieder auf Spur bringen. Doch der Nebel wurde immer dichter, sodass sie die Straße vor sich kaum noch überblicken konnte. Die Müdigkeit hüllte sie weiter ein und sie wurde zunehmend unkonzentrierter. Ihre innere Stimme rief immer lauter, das Tempo zu drosseln und umzukehren. Aber da gab es noch diese andere Stimme, die ihr vorhielt, dass sie seit Monaten diesem Abend entgegenfieberte und nun nicht einfach alles sausen lassen konnte. Außerdem wäre ihre Freundin unheimlich wütend, wenn sie sie jetzt einfach sitzenlassen würde. Die beiden hatten sich versprochen, die Party gemeinsam zu erleben und sie würde ihr Wort halten.

      Mit einem lauten Knall wurde das Auto mit einer solchen Heftigkeit zur Seite gerissen, dass es ins Schleudern geriet. Sie schlug mit dem Kopf gegen das Seitenfenster und spürte einen stechenden Schmerz an der Schläfe. Heißes Blut rann sofort über ihren Hals. Trotzdem versuchte sie, das Lenkrad herumzureißen und ihr Auto wieder unter Kontrolle zu bringen – was bei einem geplatzten Reifen aber nahezu unmöglich war. Dem Baum, welcher auf einmal vor ihr auftauchte, konnte sie nicht ausweichen. Mit voller Wucht prallte das Fahrzeug in den Redwood, der keinen Millimeter nachzugeben schien. Sie wurde zuerst nach vorne und dann nach hinten geschleudert; knallte schließlich hart mit der Stirn gegen das Lenkrad. Gleichzeitig schnitt der