Ann Bexhill

Lucullus muss sterben


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ist die Strasse, hier am Tempel vom Saturn und da steht ihr auch zur Nachtwache.« Er sieht auf fragt, ob seine Leute verstanden haben, und kommt auf mich zu. Wir reden, auch über das Brecheisen, wo so alle Gauner Roms verkehren.

      Metellus teilt mir mit, das es keinen Beweis gäbe, das die Geliebte des Stadtpräfekten mit Ganoven wie Spurius, Tiro oder auch den in Ostia bekannten Nudelhändler abgehangen hat. Geschweige selber eine gewesen sei, das es bewiesen ist, das sie den praefectus urbi Geld abgezwackt hat. Nach Aussagen der Nachbarn gehörten nur Tiro und Valerius zu ihrem Bekanntenkreis. Irgendwer bremst seinen Ermittlungselan gewaltig, stelle ich fest.

      »Demnach ist der Mord, also falscher Alarm, weil es keine Mörder in Rom gibt?«, frage ich.

      »Der Prätor lässt ermitteln und mein Präfekt meint, das ist kein Fall für die Prätorianer, außerdem sind die Interessen einer Handvoll wichtiger Senatoren betroffen.« Er sieht mich verlegen an. Man hat ihm, verboten weiter zu ermitteln.

      »Gibt es vielleicht einen Zusammenhang zu anderen Verbrechen etwa Einstürzen und wo finde ich den Nudelhändler aus Ostia? Kann man irgendwelche Vergleiche ziehen? Hat ein Arzt die Leiche untersucht?«

      »Nein.«

      »Warum?«

      »Als wenn der Bestatter nicht reichte, was hilft es, sie ist tot, was soll da noch ein Arzt tun.«

      »Hat Petronius von dem Brief erzählt, den er von Valerius bekommen hat?«

      »Er hat mir nicht gesagt, was drin stand.«

      Ich erzähle es ihm. Ich erzähle ihm, das es schon komisch sei, dass ein Nudelhändler aus Ostia Kassiopeia erkannt habe, außer er hatte mit ihrem Ehemann zu tun. Ich glaube er hat herausgefunden, wo sie ist, und wollte sie zurückholen, oder ihr die Scheidung ins Gesicht sagen, vor einem Zeugen.

      Er sagt: »Na das ist interessant.«

      Ich erzähle ihm von dem Brief den Valerius an seinen Halbbruder geschrieben hatte.

      Metellus sagt: »Er schreibt aber einer Menge Leuten, wie?«

      »Er ist Präfekt, das ist seine Arbeit.«

      Ich erzähle ihm, dass Aulus Calpurnius und die Exfrau des Präfekten und ihre Freunde massenweise in Bauland investieren und es interessiert mich, ob er in der Verwaltung Fälle von Brandstiftung bearbeitet werden. Und was das mit dem Einsturz dieser Insulae war, wegen Schlamperei, oder hat da jemand nachgeholfen.

      Wir marschieren in sein Tablinium und setzen uns.

      Er sagt: »Lassen dich nicht von mir unterbrechen.« Er setzt sich in seinem Stuhl lehnt sich zurück und dreht die Augen zur Decke. »Da gibt’s noch viel Arbeit«, sagt er. Metellus sieht mich auf einmal belustigt an und schüttelte dann den Kopf.

      »Denkst du an was Bestimmtes?«, will ich wissen.

      »Nein. Ich spiele nur herum. Ich weiß, was erzählt wird«. Er legt seine Füße auf den Tisch. »Petronius sagt, sie klaute Geld. Er hat ein Alibi, ein gutes und er wird nicht so schnell wütend. Corati kam zu ihm. Um sie zu identifizieren. Ich denke nur, ob Corati ihrem Ehemann eins auswischen wollte?«

      »Weil bald beginnt, der Wahlkampf?«

      »Ja was mich interessiert was ist das mit dem Corati und dem Aedilen aus Ostia. Wir Prätorianer haben einen Spitzel, Caress heißt er ein Epilierer in einem der Badehäuser. Er ist ein zudem ein Spitzel von Petronius. Er informierte ihn das er Valerius gesehen habe. Am Tag des Mordes mit einem dicken Kerl, rothaarig. Der Nudelhändler ist dick und rothaarig. Die Beschreibung des Epilierers passt auf Corati. Hat Valerius ihn gebeten die Tote zu identifizieren, damit sie in Würde verbrannt werden kann. Einer muss ihren Bürgerstatus bestätigen, sonst wäre sie irgendwo vor den Stadtmauern vergraben worden und konnte nicht in eine Nekropole.«

      »Aulus Calpurnius und Mimosa verlassen ihre Villa, da ist etwa drei und sie gehen zum Schweinemarkt, um dem Mädchen Fragen zu Valerius zu stellen. Die Tochter ist beim Einkaufen oder essen am Forum. Der Sohn ist den ganzen Nachmittag über in der Senatsbibliothek, der Bibliothekar erinnert sich. Der bekommt leuchtende Augen, wenn er an von dem Jungen spricht. Der Junge studierte die klassischen Rechtstexte, zum Zwölftafelgesetz, die Kommentare! Tiro ist in einer Taverne.«

      »Und wo warst du?«, fragt Metellus mich.

      »Mein Alibi ruhte in meiner Umarmung.«

      »Kein Stichhaltiges. Ich meine komplimentieren wir alle die ein Motiv hatten dem Präfekten was anzuhängen. Er hat dich nicht verteidigt wegen dieser Brutus Sache. Du warst bestimmt verdammt sauer, ein Centurio auf dem Weg zum optio Primus dreifaches Gehalt und dann rennt dir dieser Brutus in die Schwertklinge. Valerius hat sich kein Bein ausgerissen, dir zu helfen. Rausgehauen hat dich der Händler, Iulia die Tochter Caesars die den Geschworenen sagt, sie würde dich gerne als Sühnesklaven haben und dann natürlich die Lobeshymnen auf dich von Petronius.«

      »Stimmt na und? Was ist mit Mimosa?«

      »Wieso?«

      »Ich habe gehört, wenn der Präfekt verbannt wird, stirbt sein Vater an er Schande. Er ist altmodisch, wird sich erdolchen. Das Erbteil geht dann an seine Enkel.«

      »Und wo hast du das gehört?«

      »Ich hab’s gehört.«

      Seine Miene verfinstert sich. »Hältst du Senator Valerius Gesundheit für so schwach?«

      »Ja er ist lange nicht mehr bei einem Gerichtstag oder einer Senatssitzung gewesen.«

      »Na gut«, sagt er langsam. »Man sollte Mimosa überprüfen. Aber glaubst du wirklich nicht, dass es Valerius getan hat?« Er sieht mich finster an, während ich darüber nachdenke.

      Dann sagt er: »Wer ist der Kandidat für die Stadtpräfektur, wenn Valerius vor dem Prätor angeklagt wird?«

      »Wer kann das schon wissen«, sage ich.

      »Petronius kommt wegen seines Alters nicht in Frage!«

      »Fragen über Fragen. Zum Beispiel wer soll ihn Anklagen, wenn er zwei Ämter in sich vereint, wollte er die niederlegen. Wie lange hat es gedauert von dem Augenblick, wo Aulus Calpurnius das Mädchen gefunden hat, bis er einen Sklaven zur Wache sandte. Fehlt irgendetwas aus dem Tablinium des Präfekten und etwas aus ihrer Wohnung?«

      Metellus spitzt den Mund.

      »Und wie kommt es das Mimosa Valerius ein Stöhnen gehört haben will? Ich meine Kassiopeia ist tot.« Ich sitze da und stelle Fragen.

      »Valerius hat was ausgegraben gegen Mimosa? Kassiopeia verwahrte es in der Wohnung, das die beiden unbedingt wiederhaben wollten?«

      »Ich denke nichts, ich stelle nur Fragen. Ich wüsste gern die Antwort auf die Frage, was das Mädchen mit dem unterschlagenen Geld angefangen hat. Ich wüsste gern, wer ihr den Verlobungsring vom Finger nahm. Es muss auf alle Fälle, jemand sehr Unreligiöses sein. Du weißt man fasst keine Leichen an, es bringt Unglück. Ich wüsste, gern warum Valerius, wenn er es nicht getan hat, sich versteckt, warum er einen Fremden die Leiche identifizieren lässt.«

      Metellus sagt: »Ein Grund könnte sein, dass Aulus Calpurnius und Mimosa ihn sehr gern angeklagt sehen würden. Nur damit der Prätor das kann, muss er ihn erst einmal erwischen. Er muss ihn vor Bürgern, als Zeugen eines Verbrechens anklagen und ihn auffordern vor dem Gericht am Capitol zu erscheinen.«

      »Wir beide sollten einen Besuch bei dem Nudelhändler machen«, schlag ich vor.

      »Einverstanden. Wollen wir Corati aufsuchen. Er müsste zu Hause sein. Ich habe ihm gesagt er darf Rom nicht verlassen, ohne mir Bescheid zu geben.«

      Coratis Wohnung befindet sich im vierten Stockwerk einer dunklen, feuchten und stinkenden Insula, hinter der Therme von Subura, deren Besitzer ein gewisser Calpurnius ist. Sein Name steht eingemeißelt über dem Eingangtor der Insulae. Metellus schlägt an die Tür. Geräusche von hastigem Hin und Her werden hörbar dann fragt eine Stimme: »Wer ist da?« Es ist eine verschnupfte Männerstimme.

      »Prätorianer,