n id="u9797b75a-1ba9-5a88-b578-c7bd0de6b1f8">
carla de bakel
Luis Lobster und das Geheimnis von Nevermore
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Elfenluft, Puck, Zettel, Oberon und Titania
Prolog
Das Ende
Vorbei mein Leben hier auf Erden
Dich allein trifft alle Schuld
Was ich bin das sollst du werden
Ganz langsam - nur Geduld
Verflucht sollst du sein
Fleisch werde Stein
Dein Herz ein Block aus Marmor
Nie mehr trifft dich der Pfeil von Amor
Die Dunkelheit dein einziger Ort
Licht und Liebe - für immer fort
Von deinen Sünden schwer dein Herz
Zieht´s dich hinab durchs Höllentor
Abwärts und weiter, abwärts
Mein Fluch das stärkste Schloss davor
frei nach dem Fluch des „Steinernern Gast“ oder Komtur aus der Oper „Don Giovanni“, von W.A. Mozart
Kapitel 1
Ankunft
16. Juni, Samstag
Mr. Barnaby fauchte bösartig und hieb mit ausgefahrenen Krallen gegen die Gitterstäbe seines tragbaren Käfigs. Das fuchsrote Fell sträubte sich und ließ dieses an und für sich schon prächtige Exemplar eines Katers doppelt so groß erscheinen. Der Zollbeamte trat einen Schritt zurück und beäugte skeptisch das winzige, unter den Tatzenhieben erzitternde Vorhängeschloss, das Mr. Barnaby von der Außenwelt fern hielt.
»Was ist das?«, fragte er, »ein Tiger?«
»Sorry«, beruhigte ich ihn, »eigentlich ist er ganz harmlos, aber er hasst es zu reisen.« Ich schaute mich unauffällig in der Schlange um, die sich mittlerweile hinter mir gebildet hatte. Der Herr in dem britischen Tweedjacket und ebensolcher Kappe, der wie Dr. Watson persönlich aussah, guckte genervt auf seine Uhr und das weißgeschminkte, komplett in schwarz gekleidete Gothic-Girl kicherte und wickelte sich eine lila Haarsträhne um den Finger. Der Zollbeamte studierte weiterhin die Einfuhrpapiere für Haustiere innerhalb der EU, unser Kater gebärdete sich mittlerweile wie eine Furie und ich beschloss in genau diesem Moment, mir auf keinen Fall durch nichts und niemanden die gute Laune verderben zu lassen. Denn dieses hier war der Beginn eines wunderbaren neuen Lebens, mit einem Zuhause, wie ich es mir schon lange gewünscht hatte. Außerdem hatte ich die Überfahrt mit der Fähre von Harwich nach Hamburg überstanden - da sollte mich der kleine Zwischenfall hier an der Zollabfertigung im Anleger-Terminal des Hamburger Hafens doch wohl nicht aus der Ruhe bringen. Trotzdem fing ich langsam an zu schwitzen und spürte wie die Röte in mir empor kroch, um sich in meinem Gesicht fest zu setzen. Das hatte den einzig positiven Effekt, dass meine Billionen von Sommersprossen nicht mehr so stark ins Auge stachen.
»Das Tier hat sicher Tollwut!«, behauptete der Beamte jetzt empört und ich konnte ihm das nicht einmal übelnehmen, denn unser Kater hatte mittlerweile buchstäblich Schaum vor dem Maul.
»Nein, nein, dagegen ist er geimpft!«, protestierte ich, »schauen Sie sich den Impfpass an. Ich müsste jetzt dann auch ´mal los. Meine Eltern warten draußen sicher schon auf mich - und Mr. Barnaby.«
Mum und Dad waren bereits vor zwei Wochen nach Hamburg gereist, um unser neues Zuhause vorzubereiten. Ich hatte solange bei Freunden von ihnen in London gewohnt, denn unsere kleine Wohnung in Colchester war bereits weiter vermietet. Auf die Sache mit der Fähre hatte ich mich