Lara Licollin

Das was man Leben nennt


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mich kurz an. „Ist doch wahr. Und jeder, der das anders sieht, ist blind.“

      Ich presse die Lippen aufeinander.

      Zoe ist so jung. Warum will sie sich umbringen? Warum ist sie so?

      „Das ist aber keine Lösung für das Problem.“

      „Und was wäre deiner Meinung eine Lösung für das Problem?“, fragt sie etwas genervt.

      „Abgesehen davon, dass ich noch nicht mal genau weiß, was eigentlich dein Problem ist, beziehungsweise der Grund, warum du es tun willst, würde ich einfach sagen, mach etwas, was dir Spaß macht. Finde Freunde. Das wäre doch schon mal ein Anfang.“

      „Das hab ich doch versucht“, sagt sie. Ich sage nichts. „Aber sie wollen mich alle nicht“, fährt sie deshalb fort. „Niemand will mich haben.“

      „Das weißt du doch gar nicht. Du bist noch nicht allen Menschen auf der Welt begegnet, um sie zu fragen, was sie von dir halten.“

      Sie zuckt mit den Schultern. „Für mich waren es genug.“

      Okay, ich muss etwas festhalten: Anscheinend ist ihr erstes Problem, dass sie keine Freunde hat. Dass sie allein ist.

      Und dann weiß ich doch noch etwas. Der der zweite Grund war … dass sich ihr Vater nicht wirklich um sie gekümmert hat. Und außerdem war er sowieso kein guter Vater. Das hat sie mir gestern gesagt. Und außerdem ist ihre Mutter Alkoholikerin und sie hat anscheinend keine Ahnung, was sie genau macht und wie es ihr geht. Interessieren tut es sie aber auch nicht, so scheint es mir.

      Ich frage mich, ob das alles ist. Natürlich ist es schrecklich, niemanden zu haben, der sich um einen sorgt und kümmert, aber will sie sich deshalb umbringen? Oder gibt es noch mehr Gründe?

      „Außerdem bringt das auch nichts“, sagt Zoe nun und reißt mich aus meinen Gedanken. „Freunde zu haben, meine ich. Es macht das Leben vielleicht etwas besser, aber für mich ist und bleibt es einfach zum Kotzen. Das kann man nicht ändern. Auch nicht mit sozialen Kontakten.“

      „Das weißt du doch gar nicht. Du hattest ja noch nie …“ Ich stoppe, weil ich glaube, dass es keine gute Idee ist, das auszusprechen, was ich eigentlich sagen wollte. Außerdem hatte sie bestimmt schon einmal irgendwelche Freunde und müsste eigentlich wissen, dass Freunde das Leben schon lebenswerter machen können.

      „Gib nicht auf, Zoe“, sage ich also stattdessen, auch wenn ich sie plötzlich immer mehr verstehen kann. Schließlich bin ich, wenn ich so darüber nachdenke, ebenfalls ziemlich einsam. „Kennst du nicht den Spruch: Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende? Du wirst schon noch jemanden finden, der dich mag.“

      „Ach ja?“, fragt sie spöttisch. „Abgesehen davon, dass es nichts ändert: Wann? Wenn ich 80 bin?“

      „Nein …“

      „Wann dann?“

      Sie löst ihren Arm von meinem und nimmt etwas Abstand.

      Ich seufze.

      Auch wenn ich wollte könnte ich ihr da keine Tipps geben.

      Natürlich könnte ich sagen, dass sie auf Leute zugehen sollte, um mit ihnen zu reden.

      Aber das würde sie nicht überzeugen.

      Denn sie wird merken, dass ich das selbst nie getan habe. Weil ich mich nie getraut habe.

      Sie weiß, dass ich dafür kein gutes Beispiel bin.

      Dass ich in der Hinsicht genauso ein Versager bin wie sie.

      Eine Stunde später betreten wir zusammen meine Wohnung.

      Wieder kommt mir das Gefühl, nicht allein zu sein, seltsam und unbekannt vor, aber ich finde es schön.

      Sofort setzt sich Zoe wieder auf die Couch.

      „Apropos“, sagt sie. „Ich habe gewonnen.“

      Ich sehe sie fragend an, während ich meine Jacke einfach auf die Couch lege.

      „Mit den älteren Pärchen. Es waren neun.“

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