Lara Licollin

Das was man Leben nennt


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      Lara Licollin

      Das was man Leben nennt

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1

       2

       3

       4

       5

       6

       7

       8

       9

       10

       11

       12

       13

       14

       15

       16

       17

       18

       19

       20

       21

       22

       23

       24

       25

       26

       27

       28

       29

       Anmerkung

       Impressum neobooks

      1

      Das

      was man

      »Leben«

      nennt

      Lara Licollin

      Copyright © 2015 by Lara Licollin

      Alle Rechte vorbehalten.

      Facebook: Lara Licollin

      Erst wenn der letzte Baum gerodet,

      der letzte Fluss vergiftet,

      der letzte Fisch gefangen ist,

      werdet ihr merken,

      dass man Geld nicht essen kann.

      – Weisheit der Cree-Indianer

      Die alte Brücke wirkt verlassen.

      Fast so, als ob hier nicht jeden Tag etwa 300 Menschen die Elbe überqueren würden, um zur Hochschule zu gelangen, um dort Umweltwissenschaften zu studieren.

      Die ganze Umgebung wirkt im Moment so, als ob mich hier am nächsten Morgen niemand finden würde. Aber vielleicht wird das sowieso niemand, denn wahrscheinlich wurde ich dann schon von der Elbe woandershin getragen.

      Jedenfalls kommt es mir so vor, als wäre es die perfekte Stelle, um das zu beenden, was sich Leben nennt.

      Leben. Dieser Begriff trifft bei mir schon lange nicht mehr auf das zu, was es für mich ist. Mit Leben verbindet man Freiheit, Freude und gute Freunde. Liebe und einfach das Gefühl, glücklich zu sein.

      Aber das alles habe ich nicht mehr. Das alles bekomme und fühle ich nicht mehr.

      Schon lange nicht.

      Und ich glaube, das ist nur bei mir der Fall.

      Nur kapiert das keiner. Niemand versteht es.

      Vielleicht verdrängen es alle. Mich jedenfalls würde es nicht wundern, wenn sie hier morgen früh mehr als nur eine Person auffinden würden, nicht nur mich.

      Aber so wird es nicht kommen. Denn alle lieben das Leben ja. Oder nicht?

      Warum kommt es mir manchmal so vor, als würden einige das nur vortäuschen? Als ob sie einfach versuchen, es zu überleben. Das Leben zu überleben.

      Als würden sie hoffen, dass es schnell vorbeigeht.

      Geht es aber nicht. Das weiß ich. Ich weiß, dass man heutzutage locker über 80 Jahre alt werden kann. Außer man stirbt früher, aufgrund eines Herzinfarkts zum Beispiel, wie mein Vater.

      Aber das ist nicht garantiert.

      Leider.

      Früher wollte ich deshalb Medizin studieren. Vor ein bis zwei Jahren hatte ich diese Idee. Diese Idee, dass ich doch später an etwas forschen könnte, das den Menschen vom Schlimmsten, was es gibt, befreit: vom Leben.

      Und zwar nicht, indem man etwas einnimmt und dann vielleicht sogar noch Schmerzen leiden muss. Als ob man das nicht schon die ganze Zeit müsste.

      Nein, ich wollte – ich will -, dass man nur noch auf einen Knopf drücken muss. Nur ein kleiner Knopf und schon wäre man all seine Probleme los.

      Aber dann ist mir aufgefallen, dass Schlaftabletten auch keine so schlechte Lösung sind. Also verwarf ich den Gedanken relativ schnell wieder.

      Dennoch