Ingrid Mayer-Dörfler und Susanne Mayer

Demografischer Wandel - Chance für Clevere


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Unternehmen hat eine gute Marktposition und sein Umsatz steigt kontinuierlich.

       Gerade deshalb ist das Thema für Sie von Brisanz. Sie sollten sich langfristig durch Ausbildung bzw. Rekrutierung Fachkräfte sichern, die Ihren steigenden Bedarf decken. Wie haben Sie das Wissen im Unternehmen, das Sie so erfolgreich macht, gesichert? Beziehen Sie auch Ihre älteren Mitarbeiter in Personalentwicklungsmaßnahmen mit ein, damit Ihr Unternehmen innovationsfähig bleibt und weiter exzellente Leistungen erbringen können? Ein weiteres Feld, das es zu betrachten gilt, ist die Veränderung der Märkte, die sich durch die demografische Entwicklung nicht nur in Deutschland, sondern auch in den anderen europäischen Ländern verändern.

       Ihre Mitarbeiter haben die in Zusammenarbeit mit den Krankenkassen angebotenen Gesundheitskurse kaum angenommen.

       Einzelmaßnahmen, die nicht in ein Gesamtkonzept eingebettet sind, können ausgrenzen, wenn die Unternehmenskultur nicht entsprechend ist: z. B. Rückenschulen, die von den Mitarbeitern (vor allem jüngeren) als Maßnahmen für Kranke angesehen werden und die deshalb kaum einer annehmen will. Besser als „Seminare 50+“ anzubieten ist es, Weiterbildung an den Lebens- und Berufsphasen zu orientieren. Bieten Sie Qualifizierungen und Maßnahmen für den Berufseinstieg, Nachwuchskräfte, Wiedereinstieg nach Familienpause, für erfahrene Mitarbeiter und Führungskräfte, für zukünftige Ruheständler (hier geht es um Mitarbeiterbindung auch über den Ruhestand hinaus, Wertschätzung und Wissenssicherung).

       Sie müssen sich ohnehin ständig Veränderungen anpassen und wollen nicht noch ein neues Managementsystem aufsetzen.

       Demografische Veränderungen brauchen kein neues Managementsystem. Die vorhandenen Strukturen und Konzepte werden genutzt, allerdings werden sie unter der Brille „Demografie“ nachjustiert bzw. geringfügig geändert.

       Ihr Unternehmen ist viel klein und Sie haben keine Zeit haben, sich mit solchen Themen auseinanderzusetzen.

       Vor allem wenn Sie ein kleines Unternehmen führen, ist dieses Thema für Sie wichtig. Kleinere Betriebe, die sehr stark regional ausgerichtet sind, sind viel stärker von sich verändernden Märkten und Bedingungen abhängig als größere Unternehmen, die überregional agieren. Doch für kleinere Unternehmen bringt der demografische Wandel auch Vorteile, da diese schneller auf Veränderungen reagieren können. Hier mag der Vergleich eines kleinen, wendigen Schnellboots mit einem großen Passagierschiff passen, die beide einen riesigen Eisberg auf ihrem Kurs sehen. Das große Schiff wird deutlich mehr Zeit und Steuerungsaufwand brauchen, um den Kurs zu wechseln, während das Schnellboot rasch auf einen besseren Kurs ausweichen kann. Doch beide tun gut daran, möglichst früh auf den Eisberg zu reagieren. Es gibt eine Reihe von Organisationen (z. B. Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Branchen- und Wirtschaftsverbände sowie Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-verbände), die sich mit dem Thema intensiv auseinander-gesetzt haben und ihren Mitgliedern für den demografischen Wandel eine Reihe von Handwerkszeug anbieten.

       Manchmal macht es auch Sinn, sich beraten zu lassen

       Achten Sie im Fall einer Fachberatung dabei darauf, dass Sie nicht nur einen Ordner von Konzepten bekommen, sondern praktische Unterstützung vor allem in der Umsetzung von Maßnahmen. Zum Teil stehen öffentliche Fördermittel für die Beratung zur Verfügung. Fragen Sie danach.

       2. Schritt 2 : Fakten statt „Bauchgefühl“ (G)

      Der demografische Wandel ist kein Ereignis, das von jetzt auf gleich unsere Lebens- und Arbeitsbedingungen verändert. In vielen Bereichen vollzieht er sich zunächst unbemerkt. Es ist bislang bekannt, dass die Geburtenrate in Deutschland und in den meisten europäischen Ländern seit Jahren zurückgeht, die Lebenserwartung weiterhin steigt und in diesem Zusammenhang immer häufiger der Begriff Demografischer Wandel auftaucht.

      Wie sich das jedoch ganz konkret in einzelnen Unternehmen, an einem bestimmten Standort, auf die Mitarbeiterstruktur oder die Kunden-Zielgruppen auswirkt, steht noch viel zu selten im Mittelpunkt der Überlegungen jedes einzelnen Unternehmers. Was genau bedeutet die Alterung unserer Gesellschaft z. B. für einen Handwerksbetrieb, eine Gebäudereinigungsfirma oder einen Pflegedienst?

      Die Babyboomer-Generation (Geburtsjahrgänge 1955 bis 1965) kommen in die Jahre, das heißt, die Zahl der Erwerbstätigen, die 50 Jahre und älter sind, nimmt bis 2020 massiv zu. Gleichzeitig werden die 15- bis 19-Jährigen, nämlich die Altersgruppe, aus der Auszubildende und Nachwuchskräfte rekrutiert werden, immer weniger – das beginnen wir heute schon zu spüren. Ja - allerorten wird auch der Fachkräftemangel auf breiter Ebene diskutiert und von Kammern und Verbänden werden Programme entworfen, wie dem Fachkräftemangel begegnet werden könnte.

      Am Ende gilt jedoch immer noch, dass sinnvolle und praktikable Lösungen für ein Unternehmen am besten im Unternehmen gefunden und aus dem Unternehmen heraus entwickelt werden. Nur, da hakt es dann oftmals: Vor allem in kleinen und mittleren Unternehmen steht die Bewältigung des Tagesgeschäftes mit seinen drängenden Anforderungen und aktuellen Problemen immer wieder aufs Neue im Vordergrund. Da bleibt wenig Raum, um einmal genau auf die Belegschaftsstruktur, die Kernkompetenzen und die Kundenstruktur zu schauen und zu überlegen, wie das eigene Unternehmen in fünf oder gar zehn Jahren dastehen wird. Und welche Weichen heute schon gestellt werden sollten, damit das eigene Unternehmen wirklich zukunftsfähig wird.

      Die Bedrohung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit, die durch die demografischen Veränderungen in unserer Gesellschaft entstehen kann, wird leider häufig unterschätzt.

      Erschwerend kommt hinzu, dass es keine Patentlösungen „von der Stange“ gibt: Die demografischen Veränderungen wirken sich in Köln anders aus als im Schwarzwald.

      Der demografische Wandel wirkt sich sowohl auf gesamt-gesellschaftlicher Ebene aus, wie auch individuell unterschiedlich in den einzelnen Unternehmen, Branchen und vor allem auch in den einzelnen Regionen.

      Für eine demografiefeste Zukunftsplanung muss ein Unternehmen folgende Ausgangsfakten kennen:

      Die regionalen Daten zu ermitteln ist keine Hexerei, denn viele der notwendige Angaben finden Sie fix und fertig im Internet.

      Die Ermittlungen zur demografischen Unternehmensentwicklung erfordert etwas mehr Aufwand, hält sich mit der richtigen Vorbereitung und bei üblichen EDV-Kenntnissen aber ebenfalls in einem überschaubaren Zeitrahmen.

      Sie finden hier einen Wegweiser, um die Daten selbstständig in Ihrem Unternehmen zu ermitteln, die Sie für eine demografiefeste Zukunftsplanung brauchen.

      Falls Sie diesen Aufwand nicht leisten können (oder wollen), besteht die Möglichkeit eine professionelle Demografieberatung in Auftrag zu geben. Was Sie dabei beachten sollten, finden Sie in der „Checkliste für Demografie-Beratung“ (Kapitel 3).

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