K.P. Hand

Willenbrecher


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nickte neben ihr. Dann warnte er: »Das war das letzte Mal, das ich dich das frage.«

      Mona fing erleichtert an zu weinen, als er von ihr abließ und sich erhob.

      »Setzt dich auf den Stuhl!«

      Mona brauchte einen Moment, bis sie sich soweit gefangen hatte, um dem Befehl nachzukommen. Aus Angst, ihre zitternden Beine könnten versagen, kroch sie auf allen Vieren von der Wanne zum Stuhl und zog sich daran hinauf.

      Noch immer musste sie tief durchatmen um überhaupt das Gefühl zu haben, Luft zu bekommen. Am liebsten hätte sie sich in ihre Ecke gekauert und einfach nur geweint.

      Es fühlte sich so fremd an, auf einem Stuhl zu sitzen, erkannte sie verwundert.

      »Leg die Arme auf die Lehnen und stell die Füße richtig auf den Boden«, trug er ihr auf.

      Mona tat, wie ihr befohlen und beobachtete, wie er etwas vom Tisch nahm, das verdächtig nach Kabelbindern aussah. Dann nahm er seine Zigarette, die er an der Tischkante abgelegt hatte, und kam zu ihr hinüber.

      Er klemmte sich die Kippe zwischen die Lippen und befestigte ihre Hände an den Armlehnen des Stuhls. Dabei zog er die Kabelbinder so fest, dass sie Mona das Blut abschnürten.

      »Tut das weh? Antworte!«, nuschelte er.

      Mona nickte. »Ja, Herr.«

      »Gut!«, gab er zurück.

      Sie hatte so etwas in der Art erwartet, weshalb es sie wenig schockierte. Nach der Aktion mit der Wanne wusste sie nicht, ob sie sobald wieder irgendetwas schocken würde.

      Er hatte sie ertränken wollen! Einfach so. Als wäre sie nichts weiter als ein lumpiger, todkranker Straßenköder, den er auf grausame Weise loswerden wollte. Das ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Das hier würde sie nicht wieder überwinden können. Falls sie jemals hier lebend rauskommen sollte, was sie nun stark bezweifelte, dann würde sie nie wieder in eine Wanne steigen können. Sie vermutete, dass ihr sogar ein Eimer mit Wasser Angst einjagen könnte.

      Ihr Peiniger ging vor ihr in die Hocke und befestigte mit den Kabelbindern ihre Fußgelenke an den Stuhlbeinen.

      Mona rührte sich nicht, als sich seine Hände danach auf ihre Schenkel legten. Was immer er mit ihr machen würde, würde sicher nicht halb so schlimm werden wie die Panik, die sie unter Wasser gehabt hatte.

      Er packte zu, als er zufrieden feststellte, dass sie sich nicht einmal versteife, und drückte ihre Schenkel auseinander.

      Monas Herz begann zu rasen, aber noch immer rührte sie sich nicht. Durfte sich nicht rühren, wenn sie nicht ertränkt werden wollte.

      Er zog an seiner Zigarette und nahm sie dann zwischen die Finger, nachdem er den Rauch an ihr vorbei geblasen hatte, senkte er seine Hand und ...

      Mona schrie schrill auf, als sich die glühende Spitze in die dünne Haut ihrer Oberschenkelinnenseite brannte.

      Grob packte er in ihr Haar und zwang ihren Blick nach oben. »Na, tut das weh?«, fragte er mit wildem Blick. »Antworte!«

      »Jaa ...«, schrie sie gedehnt.

      »Gut!«

      Fassungslos starrte sie auf die Brandwunde, nachdem er die Kippe an ihr ausgedrückt hatte. Sie war so winzig. So eine kleine Wunde! Und doch schmerzte sie so stark, das Mona die Luft erneut fortblieb.

      Wie viel würde sie noch ertragen müssen, bis ihr Körper kapitulierte? Gerne hätte sie das Bewusstsein verloren, denn sie ahnte, dass dies erst der Anfang war.

      Er stand auf und ging zurück zum Tisch, wo er überlegend die Hand über seine Instrumente wandern ließ. Es machte sie krank, mit was für einer Freude er sein Tun ausführte.

      Grübelnd warf er einen Blick auf sie. Seit sie versucht hatte, ihn zu schlagen, war darin kein Funken Mitgefühl mehr zu sehen. Er war wirklich überaus wütend auf sie. Mona hatte es sich wohl selbst zu zuschrieben, das sie nun seinen vollen Zorn zuspüren bekommen sollte.

      Aber sie hatte gar nicht anders gekonnt, jeder hätte an ihrer Stelle versucht, sich zu wehren.

      Ihr Herr wählte eine Riemenpeitsche.

      Mona zuckte zusammen. Zum einen, weil sie gerade zum ersten Mal unbeabsichtigt an ihn als ihren Herren gedacht hatte, zum anderen, weil diese Riemenpeitsche dicht geflochtene Stränge besaß.

      Er kam zu ihr hinüber und sagte: »Es liegt wohl in der Natur des Menschen, frei sein zu wollen, nicht wahr? Das beobachte ich schon, seit ich damit angefangen, andere zu unterwerfen. Sobald es ernst wird und kein Spiel mehr ist, wollt ihr alle fliehen. Kann ich wirklich etwas bestrafen, was in dir verwurzelt ist?«

      Mona sah zu ihm auf, als er grübelnd vor ihr stehen blieb.

      »Die hier«, er hielt die Peitsche hoch, »zeigt, wie viel ich dir durchgehen lasse. Denn eigentlich sollte ich dich über diesen Tisch da beugen, dich ficken und gleichzeitig mit einem Rohstock verprügeln!«

      Mona begann zu zittern und versuchte, ihre Tränen zurückzuhalten.

      »Ist schon gut«, sagte er gelangweilt, »du darfst weinen.«

      Dennoch wollte sie es zurückhalten.

      »Also ... sehen wir mal, ob wir deine Instinkte austreiben können.«

      Mona petzte die Augen zusammen und zuckte, als er die Peitsche hob.

      Doch er hielt inne und fügte noch an: »Ach, und ... schrei ruhig. So laut du kannst! Ich will dich richtig laut vor Schmerz schreien hören!« Dann holte er erneut aus und diesmal schlug er zu.

      Mona brüllte vor Schmerz, als die dicken Riemen auf ihre Schenkel trafen. Er schlug so fest zu, dass ihre Haut aufplatzte, zielte aber immer nur auf Arme und Beine. Sie war froh, dass er ihren nackten Oberkörper ausließ.

      Mona zählte zwanzig Schläge. Kurz bevor ihr schwarz vor Augen wurde, hörte er auf. Er schien ein gutes Gefühl dafür zu habe, wie viel sie ertragen konnte, musste sie sich eingestehen. Das Schlimme daran war, das gewisse Maß an Vertrauen, das sie langsam aufbaute. Das Vertrauen darin, das er aufhörte, bevor sie ernsthaften Schaden nahm. Es war schrecklich jemand so aufgeliefert zu sein und dennoch gewisse Gefühle zu entwickeln.

      Als er sich abwandte, erwischte sie sich sogar dabei, wie sie ihm dafür danken wollte, dass er rechtzeitig aufgehört hatte.

      Schwer atmend, mehr tot als lebendig, hing sie vorn übergebeugt auf ihrem Stuhl, nur die Kabelbinder hielten sie an Ort und Stelle. Sie blutete an Armen und Beinen. Auf dem Rücken hatte sie die roten Streifen wenigstens nicht sehen müssen. Ihr wurde mit einem Mal schlecht und sie schaffte es gerade noch so, den Kopf zur Seite zu drehen, als sie sich übergeben musste. Es kam nicht viel raus, nur einwenig Kalle, die ihr in der Kehle brannte.

      Plötzlich, ohne dass sie bemerkt hatte, dass er wieder zu ihr gekommen war, packte eine Hand ihr Kinn und zog ihr Gesicht wieder zurück.

      Er kümmerte sich nicht darum, dass sie sich übergeben hatte. Mona auch nicht mehr, als sie sah, was er in den Händen hielt.

      Erschrocken zuckte sie zusammen und wollte vor der langen Nadel fliehen.

      »Ganz ruhig!« Er legte ihr eine Hand auf die Schulter und hielt sie fest. »Besser, du bewegst dich jetzt nicht.«

      Mona wollte fragen, was er vorhatte, biss sich aber auf die Zunge.

      Er nahm einen Wattebausch und benetzte ihn mit einer Flüssigkeit aus einem Fläschchen das verdächtig nach Desinfektionsmittel aussah. Damit fuhr er über die dünne, lange Nadel. Anschließend benetzte er einen zweiten Wattebausch und fuhr damit über ihre Brustwarzen.

      Mona begriff und schüttelte heftig den Kopf. Nein ... nicht!

      »Halt still!«, warnte er. Seine Stimme hatte nach dem Auspeitschen wieder eine ruhige und sanfte Tonlage angekommen. Er erklärte ihr: »Das wird weniger wehtun als die Peitschenhiebe. Versprochen. Es wird mir aber helfen, dich besser zu kontrollieren. Jedenfalls