Katja Pelzer

Wie schaffen das die Schwäne?


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       Lena

       Hannah

       Patrick

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       Philipp

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       Lena

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       Philipp

       Lena, Hannah und Philipp

       Lena

       Vier Monate später

       Liebe Leserin, lieber Leser

       Impressum neobooks

      Hannah, Philipp, Patrick, Lena

      Hannah hat schon dreimal gerufen. Aber Philipp und die Kinder lassen sich Zeit.

      Typisch! Denkt Hannah. Und meint vor allen Dingen Philipp.

      Gleich sind die Spaghetti kalt. Wie lange, bleiche Würmer pappen sie aneinander in großen weißen Teignestern.

      Hannah kocht nicht unbedingt gerne, ganz anders als ihre Mutter, die sehr viel Zeit in aufwändige Gerichte investiert.

      Wenn Hannah sich dann doch mal an den Herd stellt, gibt sie sich trotzdem Mühe. Und dann möchte sie auch, dass es gewürdigt wird. Aber es schmeckt nun mal am besten frisch und heiß.

      Ihre Küche ist trotz Kochaktion schon wieder aufgeräumt und penibel sauber. Sie könnte hier problemlos vom Boden essen.

      Aber Hannah sitzt am gedeckten Tisch.

      Sie schon.

      Das Essen wird kalt.

      Noch einmal ruft Hannah.

      Philipp kriegt nichts mit.

      Er hat seinen Kopfhörer aufgesetzt, hört Musik und liest die Zeitung.

      Die Schüler streiken für das Klima, liest er. Sie ahmen Greta Thunberg nach. Diese junge Hoffnungsträgerin, die plötzlich jedes Magazin-Cover ziert. Als füllte sie ein Vakuum. Als hätte tatsächlich der ganze Globus auf dieses kleine schwedische Mädchen mit der großen Depression gewartet, das jetzt die Welt aus den Angeln hebt, wie vor ihr vielleicht noch Pippi Langstrumpf und die war ja nun eine Fiktion. Wenn auch eine sehr einflussreiche und zeitlose.

      Diese Greta jedenfalls ist real und jetzt sogar für den Nobelpreis nominiert. Das ist schon ziemlich abgefahren, wie dieses Mädchen nicht nur Schüler in aller Welt infiziert, sondern auch Politiker, Wissenschaftler und den Papst gleichermaßen in den Bann zieht. Alle sind diesem Mädchen dankbar. Es ist eine Art Erweckungsgeschichte.

      Lena lässt sich seufzend neben Hannah auf den Esszimmer -Stuhl fallen. „Was gibt’s zu essen?“, fragt sie und schaut ihre Mutter erwartungsvoll aus großen, glänzenden braunen Augen an.

      „Spaghetti Bolognese.“

      „Oh super. Ich liiiiiebe Spaghetti Bolo“, sagt Lena und strahlt.

      „Ich weiß“, sagt Hannah lächelnd.

      Lena und Patrick sind noch nicht auf dem Ich-bin-Veganer-

      Trip. Zu den Fridays-for-Future-Demos gehen sie natürlich schon.

      „Was bleibt uns denn anderes übrig?“, hat Lena ihre Mutter gefragt, als die wissen wollte, ob sie hingeht. „Das ist doch Gruppenzwang. Ich kann ja wohl schlecht allein in der Schule sitzen bleiben.“

      Hannah betrachtet Lena. Sie ist wirklich zu goldig. Gerade fünfzehn geworden. Besteht nur aus zahnstocherdünnen Beinen und kastanienbraunen Haaren, die ihr bis fast zum Po reichen. Wenn sie als Familie irgendwo hingehen, sind alle Augen auf Lena gerichtet. Selbst als Mutter kann sie sehen, dass Lena hübsch ist. Sie schaut noch so unvoreingenommen, offen und neugierig auf die Welt. Dieses unschuldig Ungelenke, Ungekünstelte reißt an Hannahs Herzen.

      Philipp braucht eine Extraeinladung, die Hannah ihm genervt und persönlich überbringt.

      Und auch dann kommt er nicht auf dem direkten Weg.

      Er streichelt Lena über das Haar und sagt „Na, meine Süße.“

      Patrick, Lenas großer Bruder, die gleichen dünnen Beine, die kastanienbraunen Haare natürlich wesentlich kürzer als sie, ist Schulsprecher, gerade siebzehn geworden und büffelt fürs Abi. Er ist vielseitig interessiert und neugierig. Derzeit ist sein Berufswunsch Journalist. Er saugt ständig Nachrichten in sich auf. Nicht einmal während er sich jetzt neben Lena niederlässt, löst er den Blick von seinem Handy.

      „Patrick“ sagt Hannah mahnend.

      Für ihren Geschmack ist es viel zu viel Screen-Time.

      „Lass ihn doch“, sagt Philipp.

      Hannah verdreht die Augen. War ja klar, dass er ihr wieder in den Rücken fällt. Leistungsorientiert wie er ist. Hannahs Vater, Enno, war früher genauso. Die Messlatte liegt bei beiden übertrieben hoch. Hannah hatte schon als Kind immer das Gefühl, nicht zu genügen, egal was sie tat.

      Jetzt summen die Stimmen durcheinander wie die Insekten in einem Bienenstock.

      Mit dem Essen ist