Melody Adams

Vengeful King


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beendet. Fassungslos starrte ich vor mich hin, als ich versuchte, die Informationen zu verarbeiten. Rose und Paul. Paul und Rose. Und nicht nur seit ich weg war. Nein, sie hatten es seit Monaten hinter meinem Rücken getrieben. Nur, weil ich nicht sofort meine Beine breit machte. Und die ganze Zeit war Paul so rücksichtsvoll gewesen. Oder zumindest hatte er so getan. Er hatte mir versichert, dass wir so lange warten konnten, bis ich so weit war. Bis ich entschied, dass ich den nächsten Schritt gehen wollte. Natürlich hatte er es nicht eilig gehabt, mich ins Bett zu bekommen, wenn er bereits jemanden hatte, der für seine Bedürfnisse sorgte. Meine Gefühle fuhren Achterbahn. Ich wusste nicht, ob ich lachen, weinen oder schreien sollte. Oder alles zusammen. Meine Zukunft hatte sich gerade drastisch geändert. Ich hatte davon geträumt, mit Paul zusammen zum College zu gehen und vielleicht zusammen ein kleines Appartement zu mieten. Dann, irgendwann, wenn ich bereit war, würde ich ihm meine Jungfräulichkeit schenken. Und es würde etwas Besonderes sein. Er würde sich viel Zeit nehmen, es ganz romantisch angehen...

      NEIN! Das ist NICHT, wie es sein wird, denn es ist aus, du dumme Kuh, warf meine innere Stimme ein. Seifenblase geplatzt. Aus! Vorbei!

      Eine Träne quoll aus meinem Auge und rollte über meine Wange. Ich hatte gedacht, die eineinhalb Jahre hier an Sinners High zu überleben, indem ich mich auf meine Collegeerfahrungen mit meinem Freund freute. Doch nun war mir dies grausam entrissen worden und alle meine Pläne waren über den Haufen geworfen.

       Kapitel 3

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       Nate

      Zwei Tage waren vergangen, seit wir in Wilsons Büro bestellt worden waren. Nachsitzen war scheiße, doch die Gedanken an unsere Rache machten es erträglich. Nein, nicht unsere Rache. MEINE. Ich war derjenige, der die kleine Verräterin bestrafen würde. Ich konnte es kaum erwarten, Samantha Wilson zu zeigen, was passierte, wenn man sich mit den KINGS anlegte. Seit der Sache mit Beth war es ruhig an Sinner High geworden. Zu ruhig. Und Abby war jetzt ein fester Teil der Gruppe.

      Seth, Gregory und Kent kamen über den Schulhof auf mich zu, wo ich gegen meinen Porsche gelehnt stand und auf meine Jungs wartete.

      „Wo ist Ian“, fragte ich, als sie bei mir angekommen waren.

      „Ian musste noch irgendwo hin“, erklärte Seth.

      Ich runzelte die Stirn.

      „Wohin?“

      „Keine Ahnung, Mann. Er sagte, es sei wichtig.“

      „Was kann wichtiger sein als unser Racheplan?“, frage ich verärgert.

      Ian benahm sich die letzte Zeit seltsam. Er verbrachte nicht mehr so viel Zeit mit uns wie zuvor, und oft hatte er blaue Flecken und andere Blessuren. Kent ging manchmal zu illegalen Kämpfen. Oder zumindest hatte er das getan, ehe er mit Abby zusammen kam. Ob Ian auch seine Dämonen im Untergrundring austobte? Doch die Kämpfe fanden spät abends statt und nicht mitten am Tag.

      Seth zuckte mit den Schultern.

      „Er benimmt sich seltsam in letzter Zeit“, sagte ich.

      „Ja, du hast recht“, stimmte Kent zu.

      „Ich rede mit ihm“, brummte Gregory. „Der Fucker kaut an irgendwas rum. Ich krieg schon aus ihm raus, was los ist.“

      „Lass seine Fingernägel dran“, warf Seth lachend ein.

      Gregory rollte mit den Augen.

      „Ich sagte: Ich REDE mit ihm. Denkst du, ich steck ihn zu Hause ins Verlies und lass Yuri mit ihm spielen, bis er alle Antworten ausspuckt?“

      Yuri war der Typ, der für Gregorys Familie Vernehmungen vornahm. Mit anderen Worten: Folter. Ich hatte den Typ nur ein paar Mal gesehen und der Kerl verschaffte mir eine verdammte Gänsehaut. Gruseliger Geselle, dieser Russe. Er war nicht besonders groß oder breit gebaut, doch das brauchte er auch nicht zu sein. Er hatte seine Werkzeuge, um Leuten wehzutun. Er brauchte seine Fäuste nicht.

      „Okay, was denkt ihr? Hat Bonnie Erfolg oder wird der Hurensohn nicht auf ihre Reize anspringen?“, fragte ich schließlich in die Runde.

      „Gregory grinste.“

      „Willst du es herausfinden?“

      Er zog sein Tablett aus der Tasche und tippte darauf herum. Wir rückten alle näher und sahen zu, wie er eine App öffnete und plötzlich war das Innere von Wilsons Büro auf dem Bildschirm.

      „Heilige Scheiße!“, rief Seth, sich näher heran drückend, um zu sehen, was in Wilsons Büro vor sich ging.

      Bonnie war auf ihren Knien vor Wilson, der gegen seinen Schreibtisch gelehnt stand. Seine Hosen waren herunter gelassen und Bonnies Kopf bewegte sich hin und her. Die Kameraeinstellung zeigte sie nur von hinten, doch es war mehr als deutlich, was dort vor sich ging.

      „Ahhh, gutes Mädchen“, knurrte Wilson, seine große Hand in Bonnies Mähne vergrabend. „Ja, nimm ihn tief. Ahhh. Das ist es.“

      Er umfasste Bonnies Kopf mit beiden Händen und begann, hart ihren Mund zu ficken. Bonnies Würgen war zu hören, als er tief in ihre Kehle stieß. Bonnie würde den Job genießen. Sie war eine Nympho und konnte von Sex nie genug bekommen. Und Wilson, auch wenn er älter und ein Arschloch war, sah nicht übel aus für sein Alter. Als ehemaliger Football Star hatte er noch immer einen gut trainierten Körper. Dies war wirklich kein harter Auftrag für unsere Bonnie. Ich grinste, als Wilson seinen Schwanz aus ihren Mund zog und Bonnie aufhalf. Er drehte sie herum, bis sie mit dem Oberkörper über den Schreibtisch gelehnt stand. Dann schob er ihren Rock aufwärts und ihren Slip hinab. Er legte hastig ein Kondom an, dann rammte er sich in Bonnies Pussy. Bonnie schrie.

      „Ohhhh, ja, Mr. Wilson. Härter. Fick mich härter.“

      Kent stieß einen Pfiff aus.

      „Mann, unser guter Schulleiter ist ja ein richtiger Hengst“, sagte er lachend. „Ich wette, Bonnie ist mehr als happy.“

      Ich lachte. Wer hätte das von diesem Moralapostel gedacht. Minderjährige Schülerinnen in seinem Büro vögeln. Ich hatte mir ehrlich gesagt ein wenig Sorgen gemacht, dass der Typ nicht anbeißen würde, doch Kent war sich sicher gewesen. Er kannte Bonnie um einiges besser als ich. Immerhin waren sie Fuck-Buddys gewesen, bevor Abby in Kents Leben auftauchte. Er wusste, was die Kleine in ihrer Trickkiste hatte.

      „Mit dieser Aufnahme haben wir die Kleine beim Kragen“, sagte ich grinsend. Ich klopfte Gregory auf die Schulter. „Gute Arbeit, Dawg.“

       Sam

      Es war Donnerstag. Der größte Teil der Woche war vergangen, ohne dass die KINGS irgendetwas getan hatten. Würden sie etwa keine Rache üben? Hatte ich sie falsch eingeschätzt? Nein! Das glaubte ich nicht. Doch vielleicht hatte Dad sie tatsächlich besser im Griff, als ich gehofft hatte. Ich wusste, dass sie Nachsitzen für diese Woche hatten. Doch er konnte nichts weiter gegen sie unternehmen, ohne Beweise, dass sie Drogen dealten. Meine Aussage allein war nicht genug. Es würde Aussage gegen Aussage stehen. Und sie waren zu fünft. Zudem waren ihre Eltern reich und würden ihnen teure Anwälte zur Seite stellen, die mich wahrscheinlich in der Luft zerfetzen würden. Ich würde ohnehin nicht gegen die fünf Jungs aussagen wollen. Nein. Ich würde den Vorfall einfach vergessen. So wie die KINGS die Sache anscheinend vergessen hatten. Voller Hoffnung, dass sich zumindest eines meiner Probleme gelöst zu haben schien, durchquerte ich das kleine Waldstück auf dem Schulgelände. Ich wollte in die Stadt, um mir ein paar neue Bücher zu kaufen. Die Sonne schien heute warm, und die Vögel in den Bäumen über mir sangen so lieblich, dass ich spüren konnte, wie meine Laune sich hob. Der graue Schleier, der seit Tagen auf mir gehangen hatte, flatterte davon und ich sah alles in anderem Licht. Leise vor mich hin summend marschierte ich den schmalen Weg entlang, als plötzlich ein Schatten aus dem Gebüsch brach und sich vor mir aufbaute. Ich schrie erschrocken auf und mein Blick fiel auf die Gestalt vor mir, die sich