Melody Adams

Vengeful King


Скачать книгу

davon, mir vehement einredend, dass Seth unrecht hatte. Dass ich nicht an der kleinen grauen Maus interessiert war. Und dass Eifersucht nichts damit zu tun hatte, warum ich nicht wollte, dass Seth die Kleine fickte.

      Lügner! Lügner! Lügner!, sagte eine Stimme in meinem Kopf.

      Wir hielten Audienz in der Cafeteria, um uns die Beschwerden der Schüler anzuhören und Streitigkeiten zwischen ihnen zu schlichten. Wir taten dies zwei Mal die Woche. Normalerweise verschaffte es mir ein gutes Gefühl, für Ordnung an der Schule zu sorgen und unsere Macht zu demonstrieren, doch heute war ich irgendwie nicht bei der Sache. Ich wurde von Lust geplagt, die durch meinen Körper strömte wie Dauerstrom. Ich hatte mir bereits vor der Lunchpause auf der Toilette Erleichterung verschafft, doch auch das hatte nicht wirklich geholfen. Ich könnte mir eines der Mädchen schnappen und irgendwo ein stilles Plätzchen finden. Oder ich könnte nach der Schule eine meiner MILFs besuchen. Nein. Bis nach der Schule konnte ich nicht warten. Eines der Mädchen hier würde sich meinem kleinen Problem annehmen müssen. Sie waren alle nur zu willig, dem Anführer der KINGS zu dienen. Es sollte nicht schwer sein, eine Wahl zu treffen. Doch als ich meinen Blick durch die Cafeteria wandern ließ, stach keine der anwesenden Schlampen heraus, die mein Interesse regen könnte. Ich fluchte innerlich. Was zum Teufel war nur los mit mir? Ich wurde unsanft aus meinen Gedanken gerissen, als Kent mich mit dem Ellenbogen in die Seite stieß.

      „Was ist dein Urteil?“, raunte er mir zu.

      Erst jetzt wurde mir bewusst, dass die beiden Mädchen vor mir ihren Fall geschildert hatten, ohne dass ich auch nur ein Wort davon mitbekommen hatte. Verdammt! Ich beugte mich zu Kent.

      „Was war noch mal ihr Problem?“, flüsterte ich ihm ins Ohr.

      „Candy behauptet, dass Sue mit ihrem Freund geschlafen hat.“

      „Und wer ist ihr Freund?“

      „Dave Stillman.“

      Ich wandte meine Aufmerksamkeit den beiden Mädchen zu.

      „Ist Dave Stillman anwesend?“

      Candy schaute sich um und deutete auf einen Typen in schwarzen Jeans und eng anliegendem schwarzen T-Shirt, der es für cool zu halten schien, in der Cafeteria eine Sonnenbrille zu tragen. Idiot.

      „Stillmann!“, rief ich, meinen Blick fest auf den Typ richtend.

      Erstaunt schaute der Kerl auf und auch wenn ich seine Augen hinter den dunklen Gläsern nicht sehen konnte, so sah ich am auf- und ab hüpfen seines Adamsapfels, dass er nervös war.

      „Komm her!“

      Dave gehorchte, doch seine Schritte waren zögerlich, und er schaute immer wieder nervös umher, als erwartete er, dass jemand ihm zur Hilfe eilen würde. Candy funkelte ihn wütend an, als er neben den beiden Mädchen stehen blieb, während Sue ebenso nervös wie Dave wirkte.

      „Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen, Dave?“

      „Was gehen euch die Beziehungen der Schüler an?“, fragte er aufgebracht, doch seine Stimme zitterte.

      „Wir sind hier, um für Ordnung an der Schule zu sorgen“, erklärte ich kalt. „Deine Freundin und die Schlampe, die du gefickt hast, wollen, dass ich einen Streit schlichte. Und DU bist der Grund für diesen Streit. Also geht es uns sehr wohl etwas an. Und nun beantworte meine Frage!“

      „Es hat sich einfach so ergeben, Mann. Ich bin sicher, du verstehst, wie das ist.“

      Ich hob eine Augenbraue.

      „Wie WAS ist?“

      „Candy hatte... hatte ihre Tage und ich hatte Druck, und... und Sue war da, und ich...“

      „Und du hast beschlossen, dass du deinen Schwanz lieber in eine andere Frau steckst, weil deine Freundin für ein paar Tage nicht verfügbar ist“, beendete ich sein Gestammel.

      Dave nickte.

      „Hast du nicht zwei Hände?“

      Dave errötete.

      „Ja, aber...“

      Die Jungs neben mir lachten leise. Auch ein paar andere der Anwesenden lachten. Ich lenkte meinen Blick auf Sue. Sie wich meinem Blick aus.

      „Und du?“, sprach ich sie an. „Hast du nicht gewusst, dass Dave eine Freundin hat?“

      Sie murmelte etwas Unverständliches.

      „Was? Ich kann dich nicht verstehen! Sprich lauter und sieh mich verdammt noch mal an, wenn du mit mir redest!“

      Sie hob den Blick. Ihr Gesicht war so rot wie das einer Tomate.

      „Ja“, wiederholte sie lauter.

      „Candy“, wandte ich mich an die Anklagestellerin. „Willst du diesen Idioten zurück?“

      Candy schüttelte den Kopf und schnaubte.

      „Nie im Leben. Sie kann ihn geschenkt haben. Aber ich will, dass ihr bewusst ist, dass es nicht okay ist, mit Typen zu schlafen, die eine Freundin haben. Die kleine dreckige Schlampe tut das ständig, von dem was ich so höre.“

      „Okay“, sagte ich, nickend. „Ich verstehe.“ Ich warf einen Blick in die Runde. „Bringt Sue und Dave zum Spielfeld.“

      Sowohl Sue als auch Dave versuchten, sich zu verpissen, doch die Meute gab ihnen keine Chance. Blutlust lag in der Luft. Sie alle waren schon ganz heiß darauf zu sehen, was für eine Strafe ich austeilen würde. Mehrere Schüler schleiften eine kreischende Sue aus der Cafeteria, während Dave mit eingekniffenem Schwanz brav den beiden Jungen folgte, die ihn am Arm hielten. Der Rest der Schüler folgte der Prozession durch die Schule und nach draußen. Die Jungs und ich gingen am Schluss. Schulleiter Wilson war heute zu einer Fortbildung, was uns erlaubte, zu tun, was wir mussten, ohne eine Unterbrechung zu fürchten. Die Lehrer, die sahen, was vor sich ging, machten sich eiligst aus dem Staub. Sie wussten, dass es nicht wert war, ihren Job zu riskieren, nur um sich einzumischen. Unsere Eltern hatten zu viel Macht. Etwas, was auch Wilson früher oder später lernen musste, wenn er seinen Job hier behalten wollte. Mein Blick fiel auf eine Gestalt in der Menge. Sie hielt sich abseits und verfolgte das Geschehen aus vor Schreck weit geöffneten Augen. Mein Schwanz zuckte bei ihrem Anblick. Fuck! Ich musste mich endlich meinem kleinen Problem annehmen.

       Sam

      Ich konnte nicht glauben, was hier abging. Als ich zugesehen hatte, wie die KINGS in der Cafeteria Gericht hielten, als wären sie wirklich irgendwelche Herrscher im Mittelalter, war ich perplex gewesen. Doch als ich jetzt langsam der Menge nach draußen folgte, war ich vor Schock wie hypnotisiert. Ich sollte mich lieber zu meiner nächsten Klasse begeben, anstatt der Meute zu folgen. Doch etwas zwang mich, einen Schritt vor den anderen zu tun. Ich musste wissen, was Nate und sein Gefolge geplant hatten. Ja, was die beiden Angeklagten getan hatten, war moralisch nicht okay – nicht, dass es mich verwunderte, an dieser Höllenschule – doch was hier vor sich ging, war schon ein wenig extrem. Was hatte Nate mit ihnen vor? Wie weit würde der Typ gehen, um seinen Gottkomplex zu befriedigen? Ich fühlte mich auf einmal beobachtet und wandte den Kopf. Nate. Er starrte genau in meine Richtung. Es war schwer, den Ausdruck in seinen dunklen Moosaugen zu deuten, doch mir wurde auf einmal heiß und kalt und meine Knie drohten unter mir nachzugeben. Ich drückte mich mit dem Rücken gegen die Wand, erstarrt wie ein Reh im Scheinwerferlicht. Mein Herz hämmerte so hart gegen meine Rippen, dass es mich nicht wundern würde, wenn ich mit geprellten Rippen ab endete. Ein Teil der Meute strömte bereits nach draußen. Ich wartete, bis alle, einschließlich der KINGS, das Gebäude verlassen hatten. Erst dann war ich in der Lage, meinen zittrigen Körper von der Wand zu pellen und auf wackeligen Beinen zur Tür zu torkeln. Ich wollte nicht sehen, was die KINGS mit den beiden Angeklagten vorhatten. Ich wollte es wirklich nicht. Doch ich musste. Zu sehen, was für eine Strafe sie für ihr unmoralisches Verhalten bekamen, würde mir vielleicht eine Idee geben, was mich für mein Vergehen erwartete. Ich öffnete die Tür und trat aus dem Gebäude. Es war kalt heute. Nass und windig. Fröstelnd schlang ich meine Arme um meinen Oberkörper, als