Dr. med Hanspeter Hemgesberg

Problemfall "Haut"


Скачать книгу

und Mitesser (Komedonen - entweder als „offene“ Komedonen =

      schwarze Komedonen / oder als „geschlossene“ Komedonen = weiße Komedonen)

      2. Papeln und Pusteln (eitergefüllte Bläschen)

      3. Knoten (bes. bei „tiefer“ Akne / einhergehend mit ausgeprägter Entzündung,

      die ihrerseits (Pseudo-)Zysten hervorrufen, die sich z.T. an der Hautoberfläche entleeren und zu Narben-Bildung führen)

      4. fettige und unreine Haut.

      Weiter:

      Akne-bedingte Entzündungen können mit Rötung, Schwellung, Juckreiz und Druck-schmerz einhergehen.

      Bei großflächigeren Entzündungen kommt es vielmals außerdem zusätzlich zu Lymphknoten-Schwellungen, Kopfschmerz, Fieber und Sepsis (‚Blutvergiftung‘).

      Auf dem Wege der Schmier-Infektion kann der Ausbruch einer Follikulitis/Furunkulose begünstigt werden.

      Schwere, d.h. stark entzündliche Akne-Formen sind mit Narben-Bildung verbunden.

      Des Weiteren kann die Akne zu psychischen/psychosomatischen und sozialen Problemen beim Betroffenen führen, da sie als stigmatisierend empfunden wird. Phobische Störungen, Neurosen, Beziehungsstörungen, Mobbing des Betroffenen durch seine soziale Umwelt; Depressionen und Suizidalität sind nicht selten eine Folge der Erkrankung.

      Akne-Prädilektionsstellen

      Akne ist und bleibt nicht beschränkt auf das Gesicht!

      Wenngleich sich die Akne überwiegend ausbildet im Gesicht – hier insbesondere in der sogen. „T-Zone“ (= Stirn-Kinn-Nase) –; so findet sie sich aber auch vielmals im Nacken, im Bereich des Dekolletés und am gesamten Rücken; das sind allesamt Regionen mit vielen Talgdrüsen.

      Besonders belastend für den Betroffenen wird es, wenn es zur Entwicklung einer Acne inversa (Pyodermia fistulans sinifica, Acne tetrade) gekommen ist; dann sind betroffen die Achsel-Region, die Leisten-Region, die Genital-Region (bes. oft nach ‚Intim-Rasur‘) & Anal-Region, am Gesäß und die die Brust-Region.

      Ein Wort zur Ätiologie der Acne inversa:

      Die Ätiologie der Acne inversa ist nicht vollständig geklärt.

      Genetische Faktoren spielen eine Rolle, da die Erkrankung familiär gehäuft auftritt. Dabei scheint es sich um einen autosomal-dominanten Erbgang mit hoher Penetranz zu handeln. Der zugrunde liegende genetische Defekt soll sich in der Region von Chromosom 1p21.1-1q25.3 befinden.

      Darüber hinaus gibt eine Reihe von Faktoren, die den Krankheitsverlauf begünstigen bzw. zum Ausbruch der Krankheit führen: Rauchen, Übergewicht, Hyperhidrosis, Diabetes mellitus, Hormonelle Einflüsse auf die Talgproduktion (Androgene) und Stress.

      Akne-Folgen

      Je nach Schweregrad und Dauer kann eine Akne nicht nur körperliche Symptome auslösen, sondern auch eine seelische Belastung darstellen:

      Zu den möglichen seelischen (psychischen) Folgen einer ausgeprägten Akne gehören zum Beispiel:

      a. beeinträchtigte Lebensqualität,

      b. Angstgefühle bis hin zu Panik-Attacken

      c. depressive Verstimmungszustände bis hin zu manifesten

      Depressionen, auch mit psychotischen Syndromen

      Und außerdem:

      d. Immunabwehr-Schädigung (bes. bei schweren Verlaufsformen)

      e. soziale Verwerfungen

      Aber auch:

      f. Akne-Narben-Bildung

      1) atrophe Narben

      [= Ursache ist eine nicht richtig abgeheilte Wunde, bei der sich zu wenig Bindegewebe bildet]

      2) hypertrophe Narben

      [= Ursache ist eine schwere Akne an Brust/Rücken/Schultern, wenn sich bei der Wundheilung zu viel Bindegewebe bildet]

      3) Narben-Keloide

      [= Ursache ist die überreichliche Bildung von Bindegewebe und zwar über das ursprünglich entzün-dete Gebiet hinaus = eine seltene „Spätfolge“ von Akne]

      Mein Rat:

      Eine möglichst frühzeitige Diagnose und eine sich anschließende gezielte wie befund-adäquate Behandlung können dazu beitragen, den weiteren Krankheitsverlauf von Akne, die Lebensqualität insgesamt zu verbessern und die seelische Verfassung zu stabilisieren.

      Außerdem können dadurch oft schwere Verlaufsformen mit Narben-Bildung und Komplikationen verhindert werden.

      Akne-Diagnostik

      Die Diagnose der Akne beruht in erster Linie auf …

      a) einer eingehenden und gründlichen Anamnese (insbes. bei schweren Akne-Formen mit Familien-Anamnese),

      b) einer gründlichen körperlichen Untersuchung.

      Diese beiden ‚Maßnahmen‘ reichen in aller Regel für leichtgradige Verlaufsformen hinlänglich aus.

      Anders stellt sich das Thema dar, wenn entweder eine schwer- bis schwerstgradige Verlaufsform vorliegt – insbes. eine ausgeprägte Acne conglobata oder eine Acne inversa –. Das gilt insbes. auch für Erkrankungen mit Akne in der Familie, zumal an Acne inversa.