Wolfgang Priedl

PUNKTUM.


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Er ist mit den von mir getroffenen Entscheidungen zufrieden. Als ich mit ihm sprach, hatte ich den Eindruck, als hörte ich ständig das leise Klingeln einer Registrierkasse in seinem Hinterkopf. So als wollte er mich darauf hinweisen, dass er derjenige ist, der meine Spesenabrechnung unterschreibt. Und wie sieht es bei dir aus?«

      »Habe fertig«, scherzt sie. »Habe nur einen kurzen Artikel geschrieben … «

      »Zeig her, ich muss ihn dir ja freigeben? Oder?«

      »Äh …. Ja, das musst du«, antwortet Claudia, die insgeheim gehofft hat, dass Peter ihre Vereinbarung nicht so wörtlich nehmen würde. Sie öffnet ihren Computer und zeigt ihm den Artikel. Er liest und runzelt die Stirn.

      »Wo hast du denn das mit dem Fremdverschulden her?«, fragt er Claudia streng.

      »Wer Ohren hat, kann hören«, antwortet sie keck. »… und wer mitdenkt, der kann kombinieren.«

      »Also, ich weiß nicht, ob ich diese leise Vermutung in der Presse lesen will.«

      Claudia massiert Peters Nacken, beugt sich zu seinem Ohr und flüstert: »Was wäre die Welt ohne Fake-News? Langweilig. Ein bisschen Flunkern muss erlaubt sein, erhöht die Auflage ungemein … «

      »Meinetwegen. Schicke es ab«, antwortet Peter und drückt seiner Freundin ein Küsschen auf die Wange. Erfreut bedankt sie sich, klappt ihren Laptop zu und setzt sich zu ihm.

      »Und wie legen wir jetzt den angefangenen Abend an?«, schnurrt Claudia.

      »Ich schlage vor, wir gehen zum Steg hinunter, setzen uns auf diese Bank unter der Trauerweide und genießen das letzte Tageslicht. Anschließend dinieren wir hier im Restaurant. Heute gibt es ja Forellen, steht zumindest dort unten auf der Tafel. Und für hinterher fällt uns sicherlich auch noch etwas ein.«

      »Au ja, Forelle. Habe ich schon lange nicht mehr gegessen. Ein großartiger Vorschlag. Und für nachher bin ich mir ganz sicher, dass uns da etwas einfällt«, lacht Claudia begeistert.

      Plötzlich hören sie Thilos Stimme neben sich: »Darf ich den Herrschaften noch etwas bringen?«

      »Nein danke, wir sind bestens versorgt. Aber … wir würden gerne in einer Stunde Abendessen. Die Forellen haben es uns angetan … «

      »… Forellen? Ich muss sie leider enttäuschen. Wir haben nur mehr ein fangfrisches Stück von heute Morgen. … Wegen dem Unfall sind wir nicht mehr dazugekommen, nochmals auf den See … «, fällt ihm Thilo ins Wort.

      »… das ist jetzt schade … dann für mich ein Steak. Geht das?«

      »Durchgebraten, medium oder rare?«

      »Medium rare, mit Pfeffersauce und Bratkartoffeln.«

      »Ja, kein Problem, ein Pfeffersteak und Ihnen, mein liebes Fräulein, empfehle ich: Forelle-Blau mit Salzkartoffel und grünem Salat.«

      »Klingt ausgezeichnet. Das nehme ich«, stimmt Claudia dem Vorschlag zu.

      »Ach ja, wie es aussieht, haben Sie ja kein Gepäck dabei. Falls Sie ein frisches Leibchen benötigen, Sie finden jeweils ein T-Shirt aus unserem Souvenirshop auf ihr Zimmer. Einwegzahnbürsten sind im Badezimmer.«

      »Sehr aufmerksam. Ich habe zwar einen ›Notfallkoffer‹ immer dabei, aber ich befürchte, dass ich lediglich frische Unterwäsche eingepackt habe. Ich für meinen Teil, nehme ihr Angebot an. – Äh, welche Farbe hat denn das T-Shirt?«, erkundigt sich Claudia.

      »Dunkelgrün, mit gesticktem gelbem Berghof-Logo«, ergänzt Thilo und zeigt auf seine Schürze.

      »Super, dann sind wir ja morgen im Partnerlook unterwegs«, antwortet Peter mit einem breiten Lachen.

      Das Abendessen schmeckte hervorragend, obwohl Thilo anstelle von Norman die Pfannen in der Küche schwang.

      Vom Alkohol beflügelt gehen die beiden auf ihre Zimmer. Als Claudia die unversperrte Verbindungstür entdeckt und obendrein sieht, dass Peter ein Doppelbett zur Verfügung hat, lacht sie laut auf, um im nächsten Augenblick eine ernste Miene aufzusetzen: »Das hast du aber fein eingefädelt. So ganz hinter meinem Rücken … Du glaubst doch nicht, dass das so einfach ist. Dass ich so leicht zu haben bin.«

      Claudia dreht sich um, schlägt mit einem lauten Knall die Verbindungstür zu und lächelt amüsiert.

      Peter hingegen ist perplex. Jedenfalls hat er ihr mehr Humor zugetraut. War es nicht sie, die ihm den ganzen Tag Avancen gemacht hat? Hat er sich nicht stets zurückgehalten und ließ sie gewähren? Und jetzt das? Peter resigniert und verschwindet zur Abendtoilette im kleinen, modern eingerichteten Badezimmer. Er nimmt eine erfrischende Dusche, danach trocknet er sich ab, und hüpft unbekleidet, in Ermangelung eines Pyjamas, in sein Bett. Er dreht das Licht ab und versucht gerade, einzuschlafen, als die Verbindungstür aufgestoßen wird.

      Claudias Zimmer wird von der Nachttischlampe beleuchtet. Sie selbst steht lasziv im Türrahmen, mit einem Hauch von Nachthemd bekleidet. Ihre wohl geformte Silhouette zeichnet sich nur allzu deutlich im Hintergrundlicht ab. Peter erkennt, dass sie nichts darunter trägt.

      »Ich habe gewonnen«, haucht sie.

      »Irrtum. ICH habe gewonnen. Das Adamskostüm gewinnt immer«, erwidert er und wirft die Decke zur Seite.

      Zu guter Letzt liegen sie eng umschlungen in der Löffelchenstellung nebeneinander.

      »Haben wir jetzt auf Staatskosten geschnackselt?«, neckt ihn eine sichtlich zufriedene Claudia.

      »Ich hoffe, – wenn Richard, mein Boss die Spesenabrechnung unterzeichnet«, flüstert ihr Peter ins Ohr.

SONNTAG

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